Page 142 - AIT1018_E-Paper
P. 142
BÜRO UND VERWALTUNG • OFFICE BUILDINGS
COWORKING SPACE ALMA
IN STOCKHOLM
Entwurf • Design Tham & Videgård Arkitekter, SE-Stockholm
Mitten in Stockholm ist ein privater Coworking Space entstanden,
in dem die Mitglieder auf eine kreative Gemeinschaft treffen. Für
den Alma Creative Club haben die ortsansässigen Tham & Videgård
Arkitekter eine ausgewogene Balance aus Arbeitsplätzen, Be spre -
chungszonen und kommunikativen Bereichen geschaffen, wo durch
die Interaktion mit Gleichgesinnten von ganz alleine passiert.
von • by Christine Schröder
D as Konzept des Coworking Space, also des flexiblen Arbeitsplatzes mit gemeinsam
genutzter Infrastruktur, breit gefächertem Netzwerk und allerhand Extras hat sich
längst etabliert. Freiberufler, Kreative und digitale Nomaden nutzen das Angebot ebenso
rege wie Handelsvertreter und Außendienstler. Im Zentrum der schwedischen Hauptstadt
Stockholm wurde mit dem Alma Creative Club unlängst ein solcher Ort geschaffen, der
allerdings einer ausgewählten Klientel vorbehalten ist. Die Gründer wollen in ihrem
Members Club die kreative Szene des Landes versammeln. Neben unterschiedlich konzi-
pierten Ar beits plätzen – vom privaten Büro bis hin zur offenen Lounge – gibt es Raum für
Work shops, Be sprechungen und Veranstaltungen. Das zentrale Atrium fungiert als Restau -
rant. Gespeist wird kommunikativ an langen Holztischen direkt unter dem Glas dach. Ein
wohlkuratiertes Kunst- und Kulturprogramm rundet das Angebot ab. Tham & Videgård Ar -
ki tekter wurden mit der Sanierung des Gebäudes beauftragt. Anfang des 19. Jahr hun derts
war dieses als Nähmaschinenfabrik errichtet worden, bis das renommierte Beck mans
College of Design einzog, um den Nachwuchs auszubilden. Heute treffen in dem fünf ge -
schossigen Gebäude all jene zusammen, die als zahlendes Mitglied in den erlauchten
Kreis aufgenommen wurden. Um den Zeit- und Kostenrahmen für den Umbau ein halten
zu können und zu gleich eine solide Atmosphäre zu schaffen, haben sich Bolle Tham und
Martin Videgård bei ihrem Entwurf auf wenige prägnante Elemente konzentriert. Im
Restaurant wurden am Boden Keramikfliesen in fröhlich frischen Pastelltönen im
Fischgrät-Verband verlegt. Hinzu kommen massive Regale, Trennwände und Vorhänge in
kräftigen Petroltönen, aus denen der Grundriss – mal offener, mal geschlossener – geformt
ist. Für das richtige Licht sorgt eine schlichte Pendelleuchte, die ebenso wie die langen
Holz tische und Bänke Entwürfe der Architekten sind. Zusammen mit weiteren Design -
objekten, die eigens für den Ort entworfen wurden, werden diese im Shop mit angren-
zendem Café verkauft. Das Ladengeschäft im Eingangsbereich ist für jedermann zugäng-
lich und gibt Einblicke in die kreative Welt, die sich in den Räumen dahinter verbirgt.
142 • AIT 10.2018