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BÜRO UND VERWALTUNG  •  OFFICE BUILDINGS


































               COWORKING SPACE ALMA

               IN STOCKHOLM


               Entwurf • Design Tham & Videgård Arkitekter, SE-Stockholm



               Mitten in Stockholm ist ein privater Coworking Space entstanden,
               in dem die Mitglieder auf eine kreative Gemeinschaft treffen. Für
               den Alma Creative Club haben die ortsansässigen Tham & Videgård
               Arkitekter eine ausgewogene Balance aus Arbeitsplätzen, Be spre -
               chungszonen und kommunikativen Bereichen geschaffen, wo durch
               die Interaktion mit Gleichgesinnten von ganz alleine passiert.



               von • by Christine Schröder
               D   as Konzept des Coworking Space, also des flexiblen Arbeitsplatzes mit gemeinsam
                   genutzter Infrastruktur, breit gefächertem Netzwerk und allerhand Extras hat sich
               längst etabliert. Freiberufler, Kreative und digitale Nomaden nutzen das Angebot ebenso
               rege wie Handelsvertreter und Außendienstler. Im Zentrum der schwedischen Hauptstadt
               Stockholm wurde mit dem Alma Creative Club unlängst ein solcher Ort geschaffen, der
               allerdings  einer  ausgewählten  Klientel  vorbehalten  ist.  Die  Gründer  wollen  in  ihrem
               Members Club die kreative Szene des Landes versammeln. Neben unterschiedlich konzi-
               pierten Ar beits plätzen – vom privaten Büro bis hin zur offenen Lounge – gibt es Raum für
               Work shops, Be sprechungen und Veranstaltungen. Das zentrale Atrium fungiert als Restau -
               rant. Gespeist wird kommunikativ an langen Holztischen direkt unter dem Glas dach. Ein
               wohlkuratiertes Kunst- und Kulturprogramm rundet das Angebot ab. Tham & Videgård Ar -
               ki tekter wurden mit der Sanierung des Gebäudes beauftragt. Anfang des 19. Jahr hun derts
               war dieses als Nähmaschinenfabrik errichtet worden, bis das renommierte Beck mans
               College of Design einzog, um den Nachwuchs auszubilden. Heute treffen in dem fünf ge -
               schossigen Gebäude all jene zusammen, die als zahlendes Mitglied in den erlauchten
               Kreis aufgenommen wurden. Um den Zeit- und Kostenrahmen für den Umbau ein halten
               zu können und zu gleich eine solide Atmosphäre zu schaffen, haben sich Bolle Tham und
               Martin  Videgård bei ihrem Entwurf auf  wenige prägnante Elemente konzentriert. Im
               Restaurant  wurden am Boden Keramikfliesen in fröhlich frischen Pastelltönen im
               Fischgrät-Verband verlegt. Hinzu kommen massive Regale, Trennwände und Vorhänge in
               kräftigen Petroltönen, aus denen der Grundriss – mal offener, mal geschlossener – geformt
               ist. Für das richtige Licht sorgt eine schlichte Pendelleuchte, die ebenso wie die langen
               Holz tische und Bänke Entwürfe der Architekten sind. Zusammen mit weiteren Design -
               objekten, die eigens für den Ort entworfen wurden, werden diese im Shop mit angren-
               zendem Café verkauft. Das Ladengeschäft im Eingangsbereich ist für jedermann zugäng-
               lich und gibt Einblicke in die kreative Welt, die sich in den Räumen dahinter verbirgt.


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