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Wir fördern den Nachwuchs: Der vom bdia initiierte Preis bdia
ausgezeichnet! stellt herausragende Abschlussarbeiten aus Fach-
bereichen der Innenarchitektur vor. Auf www.bdia.de sind alle
Arbeiten mit Auszeichnung sowie Anerkennung veröffentlicht.
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1/ Anna-Lena Martens, 2/ Isabel Dengler, 3/ Leonie Sandmann, 4/ Marisa Wendel, HS Trier
HS Kaiserslautern HS Kaiserslautern HS Wismar Zukunftsfabrik
Ein Frauen*haus als Schutz- Ein Haus für Jung und Alt Die letzte Reise (Bachelor, WS 22/23)
und Zufluchtsort (Bachelor, SS 23) (Bachelor, SS 22)
(Bachelor, SS 23) In der ehemaligen Ölfabrik soll
In unserer Gesellschaft sehen Die Konzeptidee „Die Vier Nachhaltigkeit mit dem Wunsch
Frauenhäuser bieten ein niedrig- wir uns mit verschiedenen sozi- Elemente“ basiert auf dem der Bewohner*innen nach Räu-
schwelliges Unterstützungsan- alen Herausforderungen kon- Gedanken, dass jedes Leben men für individuelle Ideenumset-
gebot in Form eines unmittelbar frontiert, darunter Altersarmut eine ursprüngliche Verbindung zungen kombiniert werden. So
erreichbaren Ortes. Hier wurde und Einsamkeit. Das Projekt zu Feuer, Wasser, Erde und Luft gibt es Experimentierräume mit
sich auf die privaten Zimmer beschäftigt sich mit dem Thema hat. Der Entwurf greift dies auf, einem Schwerpunkt auf Upcy-
als Ort des Rückzuges und auf Shared-Living und seinen Mög- sodass ein Gleichgewicht zwi- cling und Recycling sowie Räume
den Gemeinschaftsbereich als lichkeiten, diesen Herausforde- schen Leben und Tod hergestellt für Workshops und Gruppenräu-
Ort der Kommunikation und des rungen entgegenzuwirken. Es wird. Alle Räumlichkeiten sollen me. Die in der Fabrik entstan-
sozialen Rückhalts konzentriert. zielt darauf ab, eine Lebensweise sich jeweils an die Elemente denen Werke und Ideen können
Die privaten Zimmer müssen zu fördern, bei der Menschen anpassen und die Farb- und im DG ausgestellt werden. Ein
flexibel auf verschiedene Fami- unterschiedlichen Alters und Materialauswahl prägen. Auch freistehendes Treppenhaus mit
lienkonstellationen reagieren Hintergrunds zusammenleben die symbolische Bedeutung der integriertem Aufzug ermöglicht
und trotzdem Schutz vermitteln. und voneinander profitieren. In Elemente soll das Raumgefühl auch beeinträchtigten Menschen
Die Schlafmöbel ermöglichen den Wohngeschossen befinden definieren und Hinterbliebene Zutritt in die Fabrik. Um das
dabei auch innerhalb der Fami- sich barrierefreie WGs. Diese emotional bei der Trauerbe- bestehende Atelier Goldstein
lie Privatsphäre. Der Gemein- schaffen Gemeinschaftsbereiche wältigung unterstützen. Da im mit der Fabrik zu verbinden und
schaftsbereich verhindert soziale zur Förderung sozialer Interak- Bestattungshaus sowohl die den Lärm der Maschinen aus
Isolation. Unterstützt wird dies tion und bieten Privatsphäre Formalitäten der Bestattung der Werkstatt nach außen zu
durch Lufträume, welche Blick- durch separate Badezimmer und bearbeitet werden als auch die verlagern, gibt es einen Anbau.
beziehungen zwischen allen Individualzonen. Im EG befin- Verabschiedung des Verstorbe- Ein Versatz zu den bestehenden
Geschossen ermöglichen. Möbel, den sich öffentlich zugängliche nen stattfindet, widmet sich die Gebäuden ermöglicht den Einfall
die jeder Funktion des Gemein- Bereiche, z.B. eine Werkstatt Feierhalle ganz den Emotionen des gleichmäßigen Nordlichts in
schaftsbereiches zugeordnet oder ein Restaurant mit aktiver und der Trauerbewältigung der die Atelierräume.
werden, sollen ungezwungene Einbeziehung in den Kochpro- Hinterbliebenen.
Kommunikation schaffen. zess. Das aufgestockte DG hat
eine öffentlich nutzbare Fläche.
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