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r STUTTGART Enjoy

bis 29.03.20 TROY – 30 Jahre Die Fantastischen Vier. Zur Ausstellungseröff-
nung im Stuttgarter StadtPalais strömte gefühlt die halbe Stadt und selbst die
dicken Mauern des 1840 von Hofbaumeister Giovanni Salucci für die württem-
bergischen Prinzessinnen Marie und Sophie erbaute Palais drohten vor geball-
tem Leben zu bersten. Für Wilhelm II. von Württemberg, der 1887 mit seiner
zweiten Frau Charlotte dort einzog, wohl kaum vorstellbar, dass sich seine pri-
vaten Hallen einmal in einen pulsierenden, öffentlichen Ort verwandeln wür-
den, wo sich ein bunter Querschnitt der Stadtgesellschaft trifft und eine lebende
Legende feiert. Die Geschichte der Band beginnt in Stuttgart, hier haben die Fan-
tastischen Vier ihre Wiege stehen, und viele der Besucher konnten am Eröff-
nungsabend eine ganz persönliche Beziehungsgeschichte zu ihren „Fantas“ er-
zählen. In der Ausstellung galt es nun, nicht nur die Fakten der erfolgreichen
Bandgeschichte zu vermitteln, sondern auch dieses Lebensgefühl atmosphärisch
in Räume zu bannen, ohne es einzufrieren. Selbst Ministerpräsident Winfried
Kretschmann outete sich in seiner Eröffnungsrede als echter Fan. Besonders
dem mit Musik gepaarten Sprachwitz der Fanta4 gilt sein persönlicher Respekt
als hoher kultureller, künstlerischer Leistung. Im obersten Geschoss des Stadt-
palais ordnen sich rund um einen lichten und fast gänzlich leeren Zentralraum
vier Dioramen an, in die man durch einen goldenen Rahmen über eine Schwelle
in ein - einem bestimmten Song gewidmetes - Universum tauchen kann. Hier
gelingt es den Ausstellungsmachern von jangeled nerves, über das Gegenständ-
liche hinaus, den Besucher in seinen ganz persönlichen Erinnerungskosmos zu
werfen und sich selbst aktiv in Szene zu setzen. Es sind diese unvergesslichen
Songs wie „Sie ist weg“ oder „Tag am Meer“, die sich mit der Lebensgeschichte
einer ganzen Generation verbinden und hier noch einmal mittels einer Video-
und Soundwelt und dem passenden Bühnenbild durchlebt werden können. Be- HUB
ginnend mit dem nachgebauten Kinderzimmer-Studio von Andreas Rieke alias
And.Ypsilon, das mit Raufasertapete, Netzstruktur-Vorhang und hölzernem Kel-
lerregal eine authentische Kultur- und Designwelt der 1980er-Jahre eröffnet, wird
der Besucher auf eine 30-jährige Fanta-4-Zeitreise geschickt, die sich als chro-
nologisch angelegte Ausstellungsschichte räumlich rund um die Dioramen legt.
Der Planet der Fanta4 wird weiter seine Kreise ziehen, und man darf gespannt
sein, welche Universen sie uns noch mit ihrer Mission eröffnen. Daniela Keck

Stadtpalais – Museum für Stuttgart, Konrad-Adenauer-Straße 2, 70173 Stuttgart
www.stadtpalais-stuttgart.de

Kann ein System eigentlich ganz viele sein? Sollte »individuell verstellbar«
nicht fürs ganze Büro gelten? Geht »customized« auch in Serie? Und brauchen
Gedanken einen Sicherheitsabstand? Finden wir es gemeinsam heraus:
interstuhl.com/hub

Foto: Jens Lyncker