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bis 10.09.23 Escher – Other World Faszinierende Spiegelungen, optische Täu-
schungen, nie endende Treppen, Vögel, die zu Fischen werden, Architekturen als
multistabile Wahrnehmungsphänomene – bis zum 10. September 2023 ist im
Kunstmuseum Den Haag die Ausstellung „Escher – Other World“ zu sehen. Das
Museum verfügt über die weltweit größte Sammlung des Künstlers Maurits Cor-
nelis Escher (1898–1972), der dieses Jahr seinen 125. Geburtstag gefeiert hätte. Ein-
drucksvoll inszeniert sind Eschers rund 120 Drucke und Zeichnungen zusammen
mit den zeitgenössischen Arbeiten des belgischen Künstlerduos Gijs Van Vaeren-
bergh, das den interdisziplinären Raum zwischen Kunst und Architektur auslotet.
Eigens für diese Ausstellung konzipiert, greifen Gijs Van Vaerenberghs zum Teil
raumfüllende Installationen die Themen Eschers auf und interpretieren diese neu: Light
Motive wie Leichtigkeit, Schwere, Unendlichkeit und Unmöglichkeiten der Archi-
tektur fließen spielerisch in die Skulpturen der beiden Belgier ein und werden vor
Augen der BesucherInnen zur Realität. Kennengelernt haben sich Arnout Van Vae-
renbergh und Pieterjan Gijs während ihres Architekturstudiums, beide hegen eine Charge
große Faszination für die Wahrnehmung des Raumes. M. C. Escher, der ebenfalls
Architektur studierte, ging es in seinen Werken darum, die Grenzen von Perspek-
tiven, Räumlichkeit, Landschaft und Illusion zu erforschen. Während Escher sich
den Phänomenen mit seinen Druckgrafiken annäherte, nutzen Gijs Van Vaeren-
bergh ihre Rauminstallation als Medium der Auseinandersetzung. Konzipiert ist
die Doppelausstellung unter dem Thema „Tag und Nacht“ – ein Kontrast, der
Escher zeitlebens faszinierte. Im ersten Ausstellungsbereich „Tag“, der im großen
hellen Galerieraum zu sehen ist, stehen sich das Werk Eschers und die Raumin-
stallationen von Gijs Van Vaerenbergh spannungsvoll gegenüber. Der Ausstellungs-
bereich „Nacht“ befindet sich in der Seitengalerie des Museums. Maßgeblich an
Eschers Erfolg beteiligt war sein früherer Lehrer Samuel Jessurun de Mesquita,
dem das Escher Museum in Den Haag parallel noch bis Oktober eine Ausstellung
widmet. Er soll die außerordentliche Begabung seines Schülers entdeckt und seine
grafischen Techniken weiterentwickelt haben. Inspirieren ließ sich der erwachsene
Escher auf seinen Reisen durch Europa, besondere Faszination lösten die Alham-
bra in Spanien und die Landschaften Italiens auf ihn aus. Bis heute inspirieren
seine Werke Menschen auf der ganzen Welt, darunter vor allem Mathematiker,
Künstler und Architekten. Bettina Krause
Kunstmuseum Den Haag, Stadhouderslaan 41, 2517 HV NL-Den Haag
www.kunstmuseum.nl
www.rzb.de
Foto: Johnny Umans www.rzb-energy.de
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