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Der Einsatz im Ehrenamt lohnt sich




                                               Autor: Johann Haidn, Vizepräsident bdia und  Die ehrenamtliche Mitarbeit im bdia schafft span-
                                               Schatzmeister                             nende Einblicke in die zahlreichen Aufgaben und
                                                                                         die bestehenden Strukturen des Verbands. Es ent-
                                               Als freier Beruf haben wir Innenarchitekt*innen das  stehen neben der so oft geforderten Transparenz
                                               Privileg, uns selbst zu verwalten und ohne staatli-  belastbare Netzwerke, ein kollegialer und wert-
                                               che Eingriffe das Rahmenwerk unseres Berufes zu  schätzender Austausch und fundierte Informatio-
                                               regulieren. Dieses Privileg kann aber nur wahrge-  nen aus erster Hand. Auch wenn eine mit dem
                                               nommen werden, wenn sich Mitglieder des Berufs-  Ehrenamt verbundene Reputation für viele nicht an
                                               standes in Ehrenämtern dafür einsetzen. Unsere  erster Stelle steht, so ist doch dieser persönliche
                                               Verbandsarbeit ist zwingend auf die Mitgestaltung  Einsatz in jeder Vita ein deutliches Indiz für die Be-
                                               zahlreicher Mitglieder angewiesen. Wir selbst ver-  reitschaft, gesellschaftliche Verantwortung mitzu-
                                               treten unsere Interessen. Nur so können wir ge-  tragen. Und nicht zuletzt – die Arbeit im Ehrenamt
                                               meinsam etwas bewegen!                    ist sinnstiftend und macht viel Freude.

                                               Im November werden wir auf der Bundesmitglie-  Was sind die Herausforderungen? Die Zeit für ein
                                               derversammlung in Frankfurt am Main satzungs-  dauerhaftes Engagement im Ehrenamt muss mit
                                               gemäß das Präsidium neu wählen. Wir rufen bereits  Beruf, Familie und Freizeit vereinbar sein. Sowohl
                                               jetzt unsere Mitglieder auf, für die Ämter Präsi-  für Freischaffende als auch für angestellte Kol-
                                               dent*in und Vizepräsident*in zu kandidieren. Die  leg*innen scheint dies oft nicht machbar. Auf-
                                               neue Amtszeit beginnt direkt nach der Wahl und  wandsentschädigungen sind nicht auskömmlich.
                                               läuft vier Jahre. Das Präsidium steht dem Verband  Einen Anspruch gegenüber dem Arbeitgeber auf
                                               vor und bestimmt die Ausrichtung der Verbandspo-  bezahlte oder unbezahlte Freistellung von der Ar-
                                               litik, die Ziele und Aktivitäten. Präsident*in und Vi-  beit, um ein Ehrenamt ausüben zu können, gibt es
                                               zepräsident*innen agieren dabei als Team. Nur wer  nicht. Doch viele Unternehmen bieten flexible Ar-
                                               auf der Bundesmitgliederversammlung wählt,  beitszeiten und unterstützen so ihre Mitar-
                                               nutzt sein passives Recht auf Teilhabe.   beiter*innen, damit sie sich verlässlich im Ehren-
                                                                                         amt einbringen können.
                                               Welcher (Mehr-)Wert steckt im Ehrenamt? Viele
                                               ehrenamtlich tätige Kolleg*innen nennen zwei we-  Wer kann sich engagieren? Jeder! Auch jungen In-
                                               sentliche Motive für ihr Engagement: Es sei wichtig,  nenarchitekt*innen möchten wir ans Herz legen: Ihr
                                               sich für das berufliche Gemeinwohl einzusetzen,  seid die Zukunft unseres Berufsstandes. Nutzt eure
                                               und man könne mit Gleichgesinnten Positives be-  Chance auf Mitgestaltung! Auf Landes- und auf
                                               wirken. Unsere gemeinsamen Positionen können  Bundesebene sowie in Arbeitsgruppen sind zahlrei-
                                               wir nur durchsetzen, wenn es uns gelingt, mit über-  che Positionen zu besetzen und Delegierte zu benen-
                                               zeugenden Argumenten Mehrheiten – auch ver-  nen. Referent*innen und Expert*innen für Seminare
                                               bandsübergreifend – zu gewinnen. Gemeinsam  und Vorträge werden gesucht. Nutzt die Möglichkeit
                                               verschaffen wir uns genügend Gehör gegenüber  und bringt eure Ideen für die zukünftige Gestaltung
                                               der Politik und Gesellschaft. Dafür ist es notwen-  des Verbandes ein. Fordert ein, probiert aus, mischt
                                               dig, dass wir uns mit eigenen Ideen und persönli-  euch ein, aber vor allem: Werdet aktiv!
                                               chem Engagement einbringen.





















               Foto: Sandra Hauer, nahdran Photografie                                   Seit 2019 in diesem Team für den bdia im Ehren-








                                                                                         amt tätig: Das Präsidium. V.l.n.r.: Johann Haidn,
                                                                                         Vizepräsident bdia und Schatzmeister; Pia A. Döll,
                                                                                         bdia; Irene Maier, Vizepräsidentin bdia.


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