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ÖFFENTLICHE BAUTEN • PUBLIC BUILDINGS

































                JÄTKÄSAARI SCHULE

            IN HELSINKI



            Entwurf • Design AOR Aarti Ollila Ristola Arkkitehdit, FI-Helsinki


            Phänomen-basiertes und multidisziplinäres Lernen mit den dazu-
            gehörigen Lehrmethoden erfordert neue Arten von Lernräumen.
            Mit der Jätkäsaari Gemeinschaftsschule in Helsinki stellte das fin-
            nische Architekturbüro AOR Architects im August letzten Jahres
            sein erstes großes Projekt fertig. Der Bau wurde vollständig im
            Sinne der in 2016 umgesetzten Bildungsreform Finnlands entwor-
            fen und dient auch als Gemeindezentrum für die Bewohner des
            neuen, prosperierenden Stadtteils.

            Phenomena-based and multidisciplinary learning with its associa-
            ted teaching methods requires new types of learning environ-
            ments. The Jätkäsaari School in Helsinki is the first major project
            completed by the Finnish architectural firm AOR Architects in Au-
            gust last year. The building was designed entirely in line with Fin-
            land's educational reform as implemented in the year 2016 and
            also serves as a community centre for the residents of the new,
            prospering district.



            von • by Friederike Bienstein
            E   in offener, internationaler Architekturwettbewerb wurde 2015 für eine Gesamt-
                schule in Jätkäsaari, dem neuen Küstenstadtbezirk von Helsinki, ausgelobt. Das
            junge Architektentrio Erkko Aarti, Arto Ollila und Mikki Ristola – zum Zeitpunkt des
            Wettbewerbs noch Studenten – reichten ihren Beitrag ein und wurden aus insgesamt
            137 Einsendungen als Gewinner ausgewählt. Ihr Entwurf zeichnet sich durch eine
            kompakte, blockartige Form des Gebäudes mit innovativen räumlichen Lösungen
            aus, die berücksichtigen, dass nach den Grundsätzen des neuen Lehrplans Lernen
            überall stattfindet – also auch außerhalb des Klassenzimmers, einzeln oder zusam-
            men mit anderen Schülern, mit mehr oder weniger Unterstützung der Lehrer. Die
            Umsetzung des Projektes startete unmittelbar nach dem Wettbewerb und in enger
            Kooperation mit der Stadt Helsinki und den zukünftigen Lehrern der Schule. Offene,
            flexible, zum Teil textil abtrennbare Räume regen Kinder zum Lernen und zur Zusam-
            menarbeit an, aktivieren jahrgangsübergreifende Projekte und ermutigen die Schü-
            ler, sich im Gebäude zu bewegen, das gesamte bauliche Spektrum zum Lernen zu
            nutzen und ihren individuellen Lieblingsplatz zum Lernen in der Schule zu finden.s

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