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Wir fördern den Nachwuchs: Der vom bdia initiierte Preis bdia
ausgezeichnet! stellt herausragende Abschlussarbeiten aus Fach-
bereichen der Innenarchitektur vor. Auf www.bdia.de sind alle
Arbeiten mit Auszeichnung sowie Anerkennung veröffentlicht.
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1/Lilia Dalmann, HS RheinMain 2/Martina Velmeden, 3/Ronja Denzel, HS Darmstadt 4/Veronica Roob, HS Kaisers-
Akademie für Jagd und Natur HS Darmstadt, STADTHAUS Gemeinsam nicht einsam lautern, WALKIN | Urbane
(Master, SS 22) (Master, WS 20/21) (Bachelor, WS 20/21) Umnutzung eines Parkhauses
(Master, SS 22)
Dem Bild der Jägerschaft soll Für das Darmstädter Luisencen- Unter dem Stichwort „Gemein-
durch moderne und zeitgemäße ter wird ein Umnutzungs-, sam nicht einsam“ entsteht ein Innenstädte sind im Wandel: Sie
Innenarchitektur eine neue Städtebau- und Innenarchitek- Ort für Synergien zwischen Alt sollen wieder mehr auf den Men-
Wahrnehmung zugetragen wer- turkonzept entwickelt, das sich und Jung. Die Nutzung wird an schen eingehen und die Relevanz
den. Expressive Farben treffen in beispielhaft auf ähnliche, stadt- die Bedürfnisse der wandelnden der Autos eindämmen. Nachhal-
der Akademie für Jagd und raumprägende Immobilien mit Gesellschaft angepasst. Ein Co- tig betrachtet sind Parkbauten
Natur auf traditionelle und be- Leerstand übertragend lässt. working-Space schafft Raum für besonders interessant. Das Park-
ständige Materialien und kön- Das STADTHAUS soll mit 46.000 ein Zusammenkommen jeder Al- haus Züblin liegt in der Stuttgar-
nen so eine neue Generation qm Nutzungsfläche Schlüssel- tersklasse. Der flexible, offene ter Innenstadt und ist als typi-
und die Veränderung in der raum für den Masterplan Darm- Veranstaltungssaal dient mit ge- sches 60er-Jahre Rampen-Park-
Jagdkultur symbolisieren. Ver- stadt 2030+ und der Third Place nerationsübergreifenden Kursen haus gebaut. Der Entwurf be-
mieden werden das klassische der Darmstädter*innen sein. Die der Weitergabe von Wissen und schäftigt sich mit der stringen-
Aufhängen von Jagdtrophäen, Besucher*innen empfängt eine Können. Ein Unverpackt-Laden ten Struktur aus Tragwerk und
die plakativ, eingestaubt und flexible Platzsituation in einem bietet regionale Produkte, geret- Fahrrampen. Der neu eingefügte
schwer wirken. Jeder Raum hat von Tageslicht durchfluteten tete Lebensmittel und einen Luftraum und die boxenartigen
seine eigenen Charakterzüge Luftraum. Dieser bietet Aufent- Platz für Erntetausch. Das denk- Nutzungseinheiten lockern die
und atmosphärischen Besonder- haltsmöglichkeiten wie Sitz- malgeschützte Gebäude bleibt Strenge auf und spielen mit Vo-
heiten, die thematisch farblich plätze, Laptoptische und Lese- erhalten und wird um einen lumen und Freiflächen. Durch
abgegrenzt und auf Basis der lounges mit Blickbezügen in das Neubau ergänzt, der sich durch vielfältige Blickbezüge gewinnt
Bestandsbauten hervorgehoben gesamte Gebäude. Die vielfälti- ein Satteldach in moderner For- das karge Parkhaus an Lebens-
werden. Freistehende Möbel gen Nutzungen sind meist kon- mensprache in die Nachbar- qualität und regt zum Austausch
werden reduziert, um eine klare sumfrei und überlappen sich. Sie schaft einbindet. Ein Glaskörper an. In den farbigen Boxen wer-
und aufgeräumte Lernumge- stärken regionale Identität und trennt beide Gebäude voneinan- den kleinere Nutzungseinheiten
bung zu schaffen und den Blick fördern generationsübergreifen- der und dient zur Erschließung gebildet. Diese decken die vielen
auf das Wesentliche zu lenken. den Austausch. und Belichtung. Bereiche modernen Lebens ab.
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