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Eines jeden einziges Leben
                                                                             von • by Susanne Wais, Stuttgart

                                                                             www.susannewais.de


                                                                           Die Designerin Susanne Wais ist Dozentin an der Stuttgarter Hoch  -


                                                                           schule der Medien und Herausgeberin des alljährlich erscheinen-

                                                                           den Architekturkalenders. In ihren freien Arbeiten be schäftigt sie

                                                                           sich mit der Wahrnehmung von Realität in ihren vielen verschiede-

                                                                           nen Schichten und Abbildungsformen. Ihr aktuelles Langzeitpro-

                                                                           jekt, aus dem wir in dieser AIT drei Motive vorstellen, trägt den

                                                                           Titel „Eines jeden einziges Leben“. Wais schreibt dazu: „Das Erin-

                                                                           nern verändert die erlebte Realität. Sie wird beständig von un-

                                                                           scharfen oder völlig verschwommenen Bildern überlagert. Man

                                                                           erinnert sich, verändert und vergisst Erlebtes, manches flackert

                                                                           wieder auf und verschwindet dann endgültig. Und manches bleibt

                                                                           bestehen. Im besten Fall fügen sich Impulse, Gedanken und Erin-

                                                                           nerungen irgendwann – lang nach ihrem realen Geschehen – zu

                                                                           etwas Neuem zusammen. Davon erzählen meine Motive.“

                                                                           The  designer  Susanne  Wais  is  a  lecturer  at  the  Stuttgart

                                                                           Hochschule der Medien and is also the editor architecture calen-

                                                                           dar which is published every year. In her freelance works, she fo-

                                                                           cuses on the perception of reality in its many different layers and

                                                                           representations. Her current long-term project, of which we show

                                                                           you three motifs in this edition of AIT, has the title “Eines jeden


                                                                           einziges Leben”. Wais comments: “Remembering changes the re-
                                                                           ality as it has been lived. It is constantly superimposed by fuzzy


                                                                           or even completely blurred images. One remembers, changes

                                                                           and forgets what has been experienced; some occurrences flare

                                                                           up again and then disappear forever. And some occurrences re-

                                                                           main. At best, impulses, thoughts and memories at some point

                                                                           in time – long after they have actually happened – are composed

                                                                           into something new. This is what my motifs tell about.”
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