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r AMSTERDAM

                   bis 30. September 2019 Banksy „Laugh Now“ & Daniel Arsham „Connec-
                   ting Time“. Das Moco, eröffnet 2016, ist der jüngste Zuwachs am berühmten
                   Amsterdamer Museumplein. Gegen die altehrwürdige Konkurrenz von Rijks -
                   museum, Stedelijk und Van Gogh Museum setzt das privat geführte Moco ge-
                   zielt auf zeitgenössische Kunst und hat damit vor allem beim jungen Publi-
                   kum großen Erfolg. Untergebracht ist das Museum in der originalgetreu res -
                   taurierten Villa Alsberg, die 1904 nach Plänen von Eduard Cuypers im Jugend-
                   stil errichtet wurde. Cuypers Onkel, Pierre Cuypers, war übrigens der Architekt
                   des benachbarten Rijksmuseums, das durch die Fenster des Mo co immer im                            PURE            IS3
                   Blick ist. Und während das große Haus dieses Jahr mit einer aufwendigen
                   Sonderausstellung den 350. Todestag des barocken Malergenies Rembrandt
                   feiert, wird das Moco aktuell von gleich zwei noch überaus lebendigen Zeit-      READY. SIT. GO!
                   genossen bespielt. Die Besucherschlangen vor beiden Museen sind ähnlich
                   lang, allerdings auch deutlich voneinander zu unterscheiden: hier eher betag-
                                                                                                             DREIDIMENSIONALES SITZERLEBNIS FÜR
                   tes Kulturpublikum mit dem Museumsführer unterm Arm, dort eher die Ge-
                                                                                                 JEDEN UND JEDE SITUATION. INTERSTUHL.COM/PURE
                   neration Instagram mit dem Handy im Anschlag. Auf Letztere sind die aktuel-
                   len Ausstellungen des Moco auch perfekt zugeschnitten. Die Hälfte der Räume
                   ist dem Street-Art-Künstler Banksy gewidmet, dessen Arbeiten bei allem vor-
                   dergründigen Witz eben auch durch ihre politischen und gesellschaftskriti-
                   schen Aussagen überzeugen. Mit 50 Werken dürfte die Moco-Ausstellung die
                   bisher größte Retro spek tive des Künstlers darstellen. Der andere „Rockstar
                   der Kunst“, wie das Moco seine ausgestellten Künstler gerne nennt, ist Daniel
                   Arsham. Der Enddreißiger studierte an der New Yorker Cooper Union Archi-
                   tektur und gründete nach dem Abschluss das Büro Snarkitecture, das 2015
                   mit einer Installation für das Modehaus COS zur Mailänder Möbelmesse sei-
                   nen internationalen Durchbruch feierte (AIT 5.2015). Seither hat Ar sham seine
                   Begabung für Architekturen mit hohem Instagramability-Faktor immer wieder
                   unter Beweis gestellt – zuletzt 2018 mit dem Fun House im National Building
                   Museum in Washington (AIT 7/8.2018). In Amsterdam lädt nun unter anderem
                   die Amethyst Ball Cavern zum Selfie-Machen ein (Foto). Und dann ist der in-
                   tellektuelle Abstand zur großen Rembrandt-Ausstellung im Nachbarhaus auch
                   gar nicht mehr so groß, denn das beliebteste Motiv des Ba rockmalers, das ler-
                   nen wir hier, war vor allem: er selbst.    Dr. Uwe Bresan


                   Moco Museum, Honthorststraat 20, NL-1071 Amsterdam   www.mocomuseum.com



















                                                                                 Design: B4K Andreas Krob + Joachim Brüske











                Foto: Uwe Bresan





                                                                                                                               AIT 4.2019  •  21
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