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BDIAusgezeichnet!


               Wir  fördern  den  Nachwuchs:  Der  vom  Bund Deut-  durch eine Fachjury direkt an der Hochschule anläss-  verband Rheinland-Pfalz/Saarland im Wintersemester
                                                        lich der regelmäßigen Semesterrundgänge. In diesem  2016/17 ausgewählt hat.  Ausführliche Informationen
               scher Innenarchitekten initiierte Preis BDIAusgezeich-
               net! stellt regelmäßig herausragende  Abschluss-  Heft finden Sie jeweils  ausgezeichnete  Abschlussar-  zu den ausgezeichneten Projekten sowie  zu den
               arbeiten aus dem Fachbereich Innenarchitektur vor.  beiten von Studierenden der Hochschule Trier sowie  BDIAnerkennungen! finden Sie unter:
               Die sorgfältige Auswahl aus Semesterarbeiten erfolgt  der Hochschule Kaiserslautern, die der BDIA Landes-  www.bdia.de/Absolventen.

               Hochschule  Trier:  Die Bewertung der Abschlussarbeiten erfolgte am 26. Januar 2017. Jury: Daniela Sachs Rollmann, BDIA Innenarchitektin und  Vorsitzende BDIA
               Saarland/Rheinland-Pfalz; Pierre Grün, BDIA Innenarchitekt und Vorstandsmitglied BDIA Saarland/Rheinland-Pfalz

               BDIAusgezeichnet! Master für Frank Raab „Die Dokumentation Obersalzberg neu gedacht“
               (Betreuung: Prof. Heribert Wiesemann)

               Die Arbeit beschäftigt sich mit dem architektonischen Neuentwurf eines Museumsgebäudes für die
               Ausstellung am Obersalzberg unter besonderer Berücksichtigung der geografischen Lage und dem
               besonderen thematischen Anspruch sowie dem Entwurf eines überarbeiteten grafischen Konzeptes
               und eines Orientierungssystems für das Gebäude. Dabei zwei wesentliche Punkte: die landschaftli-
               che Situation und die negative Vergangenheit des Ortes. Als einer der wenigen reinen Täterorte des
               Nationalsozialismus ist besondere Sensibilität gefragt. Das Augenmerk lag auf einem zeitgemäßen,
               funktionalen und vollständig barrierefrei erschlossenen Museumsbau. Die mehrteilige Ausstellung
               befasst sich mit der historischen Vergangenheit des Obersalzbergs und der Leitfigur Adolf Hitler, mit
               Nationalsozialismus und Völkermord. Die Ausstellungsgrafik bildet einen Schwerpunkt der Arbeit.
               Jurybegründung: Die Arbeit besticht mit ihrer adäquaten Innenraumgestaltung, mit sensibler und
               zurückhaltender Materialwahl: Beton, Holz, dunkle Böden und Stahlgewebe. Flächenbündig einge-
               lassene, großformatige Fotodokumente und die Raumgliederung durch ein dem Bergrelief nachemp-
               fundenes Ausstellungswandsystem gliedern den Raum und führen durch  die  Ausstellung. Der
               respektvolle Umgang mit den  Zeitdokumenten und die didaktische Aufbereitung erlauben eine
               differenzierte Auseinandersetzung.

               Hochschule Kaiserslautern: Die Bewertung der Abschlussarbeiten erfolgte am 20. Januar 2017. Jury: BDIA AKS Innenarchitektin Simone Waschbüsch; Pierre Grün, BDIA
               Innenarchitekt und Vorstandsmitglied BDIA Saarland/Rheinland-Pfalz

               BDIAusgezeichnet! Bachelor für Stephanie Köbele „GASTRO+K I V I, Veganes Café mit Gärtnerei“
               (Betreuung: Vertretungsprofessorin Susanne Heyl)
               Vegan leben ist eine Lebenseinstellung, die durch das neue Café „K I V I“ mit integrierter Gärtnerei
               in einem bestehenden Eckgebäude Einzug in die Innenstadt Kaiserslauterns finden soll. Die Verbin-
               dung zwischen Gastronomie und Natur ist Hauptbestandteil der Arbeit. Dahin gehend befinden sich
               nicht nur in der Gärtnerei, sondern auch im „K I V I“ selbst zahlreiche, integrierte Grünflächen,
               wodurch die Natur als Bestandteil des Gebäudes und der Gastronomie erlebbar wird. Die individuell
               geplanten Sitzsituationen, die jeweils auf die  vielfältigen Bereiche des Cafés angepasst  werden,
               basieren auf dem Wunsch, den Austausch unter den Gästen sowie ein kommunikatives Miteinander
               zu fördern. Das Erdgeschoss, ist für Kurzbesucher ausgelegt, das Obergeschoss ist großzügiger Café-
               und Restaurantbereich. Einen besonderen Höhepunkt bildet ein kleiner, begrünter Innenhof.
               Jurybegründung: Stimmiges Gesamtkonzept, ganzheitlicher Ansatz, feine Anmutung, sensible
               Materialauswahl mit überzeugender Materialcollage, grüne Oase im städtischen Umfeld durch inte-
               grierte Grünflächen, überzeugendes Zusammenspiel von innen und außen.

               BDIAusgezeichnet! Master  für Alexandra  Zawada „KULTURGUT HOMBURG Museum für
               Stadtgeschichte und Moderne Kunst“ (Betreuung: Prof. Werner Glas)
               Am Rande des historischen Marktplatzes in Homburg (Saar) steht die Ruine einer ehemaligen
               Einraumkirche für den Franziskanerorden. Das KULTURGUT Homburg soll die alten Gemäuer rekon-
               struieren und als Museum für Stadtgeschichte und moderne Kunst dienen. Eine dreigeteilte Nutzung
               geht auf die Bedürfnisse der Stadt ein: Eine Dauerausstellung für die Siebenpfeifferstiftung und eine
               Ausstellung über das Gebäude selbst behandeln die wechselhafte und bedeutungsvolle Geschichte
               des Ortes. Im rekonstruierten Teil werden Räume für Wechselausstellungen sowie Workshops ange-
               boten. Der Neubau ergänzt die historischen Formen der gefallenen Ruine und begegnet ihr mit dem
               Respekt, den sie verdient.  Das Ausstellungskonzept und die Materialität sind so reduziert gehalten,
               dass der sakrale Raum in seiner Ganzheit erlebbar und der historische Kontext begreifbar werden.
               Jurybegründung: Ein sehr sensibler Umgang mit der historischen Bausubstanz, überzeugendes
               Gesamtkonzept, kraftvolle und gleichzeitig feine Anmutung des Ergänzungsbaus aus Beton, ausge-
               zeichnete Detailtiefe im Innenausbau.



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