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Josef Frank (1885-1967)

                                               Josef Frank gehörte in den 1920er-Jah ren  mark  tete. Vor al lem nach 1933, als der  Frank gestaltete Möbel stü cke recherchiert.
                                               zu den führenden Archi tekten der Moder -  Architekt aufgrund seiner jüdischen Her -  Damit ist ihr Katalog eine dankbare Quel -
                                               ne in Öster reich und unterhielt enge Ver -  kunft ins Exil nach Schweden – später  le sowohl für zukünftige For schungs  ar bei -
                                               bindungen auch zum Deut schen Werk -  nach Amerika – ge zwun gen wurde, ent-  ten als auch für professionelle Samm ler.
                                               bund, auf dessen legendärer Ausstellung  wickelte sich das Ent werfen von Ein rich -  Der Band Against De sign, der anlässlich
                                               auf dem Stutt garter Wei ßenhof er 1927 mit  tungs ge gen  ständen und Tex til mustern zu  der gleichnamigen Aus stellung im Wiener
                                               einem Dop pelhaus ver treten war. An ders  ei nem Hauptbe täti gungs feld von Frank.  MAK (bis 12.06.) entstand, versammelt
                                               als die meisten deutschen Teilneh mer der  (Drei Muster, die er für Svenskt Tenn ent-  wie derum 20 Essays, die sich mit den un -
                                               Aus stellung war Frank jedoch nie ein Ver -  warf, zeigen wir auf den Seiten 008/009,  terschiedlichen Stationen von Franks Bio -
                                               tre ter des reinen Funktiona lismus. Flach -  032/033 und 050/051 in dieser Aus ga be.)  gra fie sowie den Entwick lungs pha sen sei-
                                               dä cher, Fenster bänder und Stahlrohrmö -  Trotz seiner zen tralen Po sition in ner halb  nes Werks be schäf t igen. Zu  sam men ge -
                                               bel waren für ihn Gestal tungselemente –  der Wiener Schule der 1920er-Jahre galt  lingt den beiden Titeln die längst überfälli-
                                               keine Glau bensfragen! Er setzte sie ein,  Frank in der Nach kriegs zeit als nahezu  ge Wiederentde ckung des Architekten als
                                               wenn er ih rer bedurfte – und nicht etwa  vergessen. Grün de dafür wa ren so  wohl  begnadetem Innen raumgestalter, dessen
                                               aus dogmatischen oder gar ideologischen  seine Stel lung als Exilant wie auch sei ne  undogmatische Haltung heute vielleicht
                                               Über zeu gun gen heraus. Vor allem in sei-  un ein deutige Mittlerpo sition zwischen Tra -  ak tueller erscheint als jemals zuvor.     ub
                                               nen Innen raum  ent würfen zeigte sich  dition und Moderne. Seine Wieder ent -
                                               Frank für die un terschiedlichsten histori-  deckung als Architekt feierte Frank hinge-  Josef Frank 1885–1967: Raumgestaltung und Möbeldesign
                                               schen Stile, Mate ria lien und Techniken of -  gen in den 1980 er-Jah ren, als sich Jo han -  Von Marlene Ott-Wodni. Aus der Publikationsreihe der Museen
                                               fen und so stan  den in seinen modernisti-  nes Spalt und Her mann Czech des ge -  des Möbiliendepots. Erschienen 2015 im Verlag Böh  lau. Hard -
                                               schen weißen Villen nicht selten ge blüm te  bauten Werks annahmen. Zwei aktuelle  cover. Deutsch. 360 Seiten. Format 17,0 x 28,7 cm. 39,00 EUR.
                                               Bie der meier-Fau teuils auf stark ge muster -  Publikationen er schlie ßen nun auch das  ISBN 978-3-20579-647-3
                                               ten Perser tep pi chen. Nicht weil die Be -  umfangreiche De sign werk Franks. Marle ne
                                               woh  ner es so wollten, sondern weil Frank  Ott-Wodni beschäftigt sich in ihrer Mono -  Josef Frank – Against Design: Das anti-formalistische Werk
                                               es so wollte, der die entsprechenden Mö -  grafie vor allem mit den Raumge stal tun -  Herausgegeben von C. Thun-Hohenstein, S. Ha ckenschmidt, H.
                                               bel, Tep piche und Tapisse rien oft selbst  gen und Möbel de signs des Archi tekten.  Czech. Erschienen 2016 im Verlag Birkhäuser. Deutsch, Englisch.
                                               entwarf und über seine 1925 ge gründete  In akribischer For schung hat sie mehr als  Hardcover . 350 Seiten. Format 22,9 x 30,5 cm. 49,95 EUR.
                                               Fir  ma Haus & Garten auch selbst ver -  100 Innenraum entwürfe und fast 600 von  ISBN 978-3-03560-999-8


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                                                                                                for generations


                                                                                                leaf chair
                                                                                                designed by e-ggs  IT
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