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WOHNEN • LIVING


































               WOHNBAUERNHAUS

               IN LANGEN BEI BREGENZ


               Entwurf • Design Georg Bechter Architektur + Design, AT-Langenegg



               Fällt der Begriff Vorarlberg, bekommen Architekturbegeisterte leuch-
               tende  Augen. Seit den 1960er-Jahren hat sich das österreichische
               Bundesland zu Recht einen Namen in der internationalen Baukultur
               gesichert und kann mit einer Fülle architektonischer Höhe punkte auf-
               warten. Auch weil dort mutige und innovative Bauherren auf eben-
               solche  Architekten treffen und fruchtbare Symbiosen eingehen. In
               Langen ist durch eine solche Zusammenarbeit ein Wohnbauernhaus
               entstanden, das zum herausragenden Ruf des Vorarlbergs beiträgt.

               Whenever the word Vorarlberg is mentioned, the eyes of archi-
               tecture fans light up. Since the 1960s, the Austrian federal state has
               rightly made a name for itself in the international building culture
               with a series of architectural highlights. Not least because daring
               and innovative clients find like-minded architects there and form
               successful  symbioses.  Thanks  to  such  cooperation,  a  residential
               farmhouse has been designed in Langen which contributes to the
               excellent reputation of the Vorarlberg region.



               von • by Sabine Marinescu
               A   ls eine Opposition zum vorherrschenden Establishment der Nachkriegszeit ent-
                   stand bereits Mitte des 20. Jahrhunderts am westlichen Rand Österreichs eine
               neue Architekturbewegung: die sogenannte Neue Vorarlberger Bauschule. Doch auch
               wenn Architekten und Baumeister von Beginn an eine gewichtige Rolle innehatten,
               gründen die Ideen und Vorstellungen nicht allein auf denen dieser Berufsgruppen,
               sondern wurden wesentlich von ansässigen und bauwilligen Bürgern mitbestimmt.
               Bis heute entstehen so Bauwerke in dieser Region, die nicht nur durch ihre nachhal-
               tige Bauweise bestechen, sondern sich ebenso durch ihre klare Architektursprache
               auszeichnen – jenseits traditioneller alpenländischer Formensprache. Dennoch finden
               sich häufig formale und funktionale Wurzeln der regionalen Bautypen in den ver-
               schiedenen Um- oder Neubauten. So auch bei dem 264 Quadratmeter großen
               Wohnhaus für eine Familie, das auf traditionelle Raumabfolgen setzt, ohne diese zu
               imitieren. Der Architekt und Leuchtendesigner Georg Bechter entwickelte dafür aus
               einem aktuellen Wohnverständnis heraus neuartige typologische Ansätze, die sich zu
               einem harmonischen Gesamteindruck verbinden.              s


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