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Foto: Bjornar Ovrebo Foto: David Schreyer

Snøhetta macht aus Netzen Stühle ... ... und lässt Kristalle funkeln

Mit dem Ziel, den Kreislauf von Kunststoff und die sinnvolle Weiter verwertung nachvoll- Seit 1895 steht Swarovski für erschwinglichen Schmuck aus Glas. Mit dem „Kristallatelier
ziehbar zu machen, haben die Architekten des Oslor Architekturbüros Snøhetta zwei des 21. Jahrhunderts“ bündelt das österreichische Familienunternehmen nun seine Fähig -
Jahre lang geforscht. Herausgekommen ist der Stuhl S-1500 mit extrem niedrigem CO - keiten in einem Kreativlabor – ebenfalls ein Entwurf von Snøhetta. In dem tageslicht-
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Fuß abdruck, entworfen für den Möbelhersteller Nordic Comfort Products (NCP). Die durchfluteten Bau am Stammsitz im Alpenort Wattens werden ungewöhnlich tiefe
Sitzschale besteht zu 100 Prozent aus recycelten Netzen und Seilen der lokalen Fisch - Einblicke in die Produktion gewährt. Mitarbeiter aller Abteilungen treffen hier zu sammen,
industrie. Das Gestell wird konsequenterweise aus ebenfalls recyceltem Stahl gefertigt. um mit Kunden, Künstlern und Designern neue Glanzstücke zu kreieren.
The architects at the Oslo-based architectural firm Snøhetta spent two years conducting Since 1895, Swarovski has stood for affordable glass jewellery. With the "Crystal Studio
research with the aim of making the cycle of plastic and its sensible recycling compre- of the 21st Century", the Austrian family-owned company is now bundling its skills in a
hensible. The result is the S-1500 chair with an extremely low CO2 footprint, designed for creative laboratory – again designed by Snøhetta. In the daylight-flooded building at the
the furniture manufacturer Nordic Comfort Products (NCP). The seat shell consists of 100 headquarters in the alpine town of Wattens, unusually deep insights into production are
percent recycled nets and ropes from the local fishing industry. Consistent with this, the granted. Employees from all departments meet here with customers, artists, and desi-
frame is also made of recycled steel. gners to create new highlights.
www.snohetta.com · www.ncp.no www.snohetta.com · www.swarovski.com

PRESSESTIMMEN • PRESS REVIEW

Pressestimmen zum Tod der US-amerikanischen Architektin und Möbeldesignerin Florence Knoll (1917-2019)

(...) „Ich bin keine Dekorateurin. Der einzige Ort, den ich schmücke, ist meine Wohnung“, (...) Sie selbst entwickelte ebenfalls Klassiker, allen voran 1954 das Sofa 1206 und ein Jahr
so lautet ein anderes bekanntes Zitat von ihr. Diese Sätze deuten es schon an: Florence später ein Sideboard, beides stark von den Vorstellungen des Bauhauses beeinflusst. Sie
Knoll brachte die Sachlichkeit in die amerikanische Büroeinrichtung. Sie ersetzte die habe, so sagt sie später, mit ihren eigenen Entwürfen nur Lücken ausfüllen wollen. Über
Schwere voluminöser Vollholzmöbel durch eine am Bauhaus geschulte Klarheit und legte 300 Möbeltypen umfasste das Pro gramm Anfang der 60er-Jahre, dazu kamen Stoffe und
damit den Grundstock für die Umgebungen, in denen wir heute arbeiten. 1917 wird Flo - Accessoires. So wurde Florence Knoll neben Charles und Ray Eames zur wichtigsten
rence Schust in Saginaw geboren, einer kleinen Industriestadt im US-Bundesstaat Mi chi - Gestalterin des Nachkriegsamerikas. (...) Ohnehin waren nicht Einzelpersonen, sondern
gan. Ihre Eltern sterben früh, mit nur zwölf Jahren ist sie Vollwaise. Sie besucht ein Internat vor allem große Firmen ihre Kunden, ab 1951 auch in Deutschland, wo Knoll das erste
im nahen Bloomfield Hills: Die Schule ist Teil der „Cranbrook Educational Community“, Auslandsbüro überhaupt eröffnete. (...) So
eine Bildungseinrichtung, die mehrere Schulen und Hochschulen umfasst, so auch die richteten sich AEG, Hoechst, Krupp, MAN
„Cran brook Academy of Art“, geleitet vom Finnen Eliel Saarinen. Er erkennt das Interesse und zahlreiche Ministerien mit Knoll ein,
des Kindes an Kunst und Architektur früh und nimmt sie in seinen Familienverbund auf. der „Spiegel“ widmete Florence Knoll 1961
Sie freundet sich mit Saarinens Sohn Eero an, er wird später ebenso ihr Kommilitone sein sogar eine Titelgeschichte. Zu diesem
wie Charles und Ray Eames und Harry Bertoia. Mit den Saarinens unternimmt sie zahlrei- Zeitpunkt hatte sie sich schon ein Stück
che Reisen nach Europa, wo sie Architekten wie Le Corbusier und Alvar Aalto kennenlernt. weit aus dem Unternehmen zurückgezo-
Ab 1938 studiert sie zwei Jahre an der Architectural Association London. Mit Anfang des gen, 1965 setzte sie sich endgültig zur Ruhe.
Zweiten Weltkriegs kehrt sie in die USA zurück. In Harvard lernt und arbeitet sie bei Walter Drei Jahre nach Hans Knolls Unfalltod 1955
Gropius und Marcel Breuer, am Illinois Institute of Technology bei Mies van der Rohe. 1943 hatte sie den Banker Harry Hood Bassett
heuert sie bei dem in den 30er-Jahren aus Baden-Württemberg nach New York emigrierten ge heiratet. „Es war eine aufregende Zeit.
Möbelunternehmer Hans Knoll an, 1946 heiraten die beiden. (...) Die Zuständigkeiten Aber vor allem war es harte Arbeit.“, sagte
waren dabei rasch gesetzt. Hans Knoll kümmerte sich um die geschäftliche, Florence Knoll sie der „New York Times“. Am 25. Januar ist
um die gestalterische Identität: Als Lei te rin der „Knoll Planning Unit“ lizensierte sie für das sie in ihrer Heimat in Florida gestorben, sie
gerade fünf Jahre alte Unternehmen Modelle von den größten Architekten der Zeit, stets wurde 101 Jahre alt. Foto: Knoll, Inc.
verbunden mit einem neuen Ansatz: Der Designer war ebenso wichtig wie der Hersteller. www.welt.de, 28.01.2019, Jochen Overbeck

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