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WOHNEN • LIVING


































               ERWEITERUNG HAUS GRIEDER

               SWAROVSKI IN KÜSNACHT


               Entwurf • Design Andreas Fuhrimann Gabrielle Hächler Architekten, CH-Zürich



               Wenn die Umstände räumliche Optimierung einfordern, um die
               Abläufe von Leben und Arbeiten unter einem Dach professionell und
               ästhetisch zu vereinen, ist erstklassige Planung Voraus setzung. Nach
               rund  zehn Jahren bauten die  Zürcher  Architekten Fuhrimann und
               Hächler den 1950er-Jahre-Wohnbau des Galeristen Damian Grieder
               und der Künstlerin Melanie Swarovski ein zweites Mal um und trugen
               den aktuellen  Anforderungen der Bauherrschaft nach räumlicher
               Erweiterung und Neuordnung mit gezielten Eingriffen Rechnung.

               Whenever circumstances demand spatial optimizing to professio-
               nally and aesthetically combine the processes of living and wor-
               king under one roof, first-class planning is a prerequisite.  After
               approximately ten  years, the  Zurich architects Fuhrimann and
               Hächler converted the 1950s residential building of the gallery
               owner Damian Grieder and the artist Melanie Swarovski a second
               time and used specifically targeted interventions to meet the cur-
               rent needs of the clients for spatial expansion and restructuring.



               von • by Friederike Bienstein
               L  ow-Budget-Bauten mit einem High-End-Reichtum“,  zitierte eine Schweizer
                  Tageszeitung einmal die Architekten Andreas Fuhrimann und Gabrielle Hächler
               im Zusammenhang mit der Frage nach der Wirkung ihrer Architektur. Man kennt sie
               als preisgekröntes Büro puristischer, ruhiger, kraftvoller Wohnbauten für eine sehr
               namhafte Bauherrenklientel, die fast alle – auf ganz unterschiedliche Weise – das
               Thema Kunst eint. Die Bauten sind eindrucksvoll auf das Wesentliche reduziert, von
               der monolithischen Formensprache bis hin zur Materialwahl der Oberflächen. Allein
               die  Lichtführung  verrät  eine  überraschende  Inszenierungstendenz.  Es  liegt  auf  der
               Hand, dass Künstler, Kunstsammler und Galeristen sofort und gerne eine Verbindung
               zur Haltung und Herangehensweise der Architekten herstellen – so auch Damian
               Grieder und Melanie Swarovski, die 2005 das Potenzial eines Wohnhauses an Zürichs
               sogenannter „Goldküste“ mit Blick auf den Zürichsee erkannten. Architekt Theodor
               Laubi errichtete es 1956 auf einem eng an den Küsnachter Lärchentobelwald angren-
               zenden Grundstück. Fuhrimann und Hächler bauten es damals nach den
               Vorstellungen der Bauherren um. 2017 erfolgte eine Erweiterung im Untergeschoss. s


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