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WOHNEN  •  LIVING



































               CASA TMOLO

               IN ASTURIEN


               Entwurf • Design PYO arquitectos, ES-Madrid + Carlos Mínguez Carrasco, US-New York



               Geweckt aus einem über fünfzigjährigen Dornröschenschlaf, wurde
               in Asturien ein ehemaliges Bauernhaus mit Stall zum Feriendomizil
               für eine sechsköpfige Familie umgebaut. PYO arquitectos aus Ma drid
               grif fen bei ihrem Entwurf bestehende Strukturen auf, nutzten regio-
               naltypische Formen und Materialien und kombinierten diese mit
               neu en Baustoffen sowie kontrastierenden polygonalen Ele men  ten.
               Ins be son dere im Haupthaus entstanden dadurch spannende Raum   -
               se  quen zen mit un terschiedlichsten Aus-, Ein- und Durchblicken.

               Awoken  from  a  deep  slumber  lasting  more  than  fifty  years,  a
               unique farmhouse with a stable in Asturias was converted into a
               holiday residence for a family of six. PYO arquitectos from Madrid
               adopted existing structures, used shapes and materials typical of
               the region and combined them with new building materials as
               well as contrasting polygonal elements. They thus created exci-
               ting room sequences with varying views and vistas, especially in
               the main house.



               von • by Désirée Spoden
               E   igentlich richtet der Berggott Tmolos in der griechischen Mythology beim musika-
                   lischen Wettbewerb zwischen Pan und Apollo. In Asturien ist er jetzt auch Namens -
               pate für ein Ferienhaus – die Casa Tmolo. Da die Familiengeschichte der Bau her ren eng
               mit Musik verknüpft ist und das ehemalige Bauernhaus direkt am Hang liegt, trifft der
               Name das Projekt  von PYO arquitectos aus Madrid ganz gut. Einerseits  wirkt das
               Gebäudeensemble aus Haupthaus und Stall durch das sichtbare Mauerwerk aus regio-
               nalem Kalkstein im Sockelbereich felsig und geerdet. Andererseits durchziehen das In -
               nere rhythmisch bewegte Linien, die einer Melodie zu folgen scheinen und in Kom -
               bination mit offenen Raumstrukturen sowie neuen, hellen Materialien für Leichtig keit
               sorgen. Zwar ist der ehemalige Stall ruhiger strukturiert, dennoch wurde die Materialität
               des Haupthauses hier fortgeführt, sodass die beiden Gebäude als Einheit wahrnehmbar
               sind. Obwohl das Anwesen über fünfzig Jahre ungenutzt und sehr verfallen war, konn-
               ten bestehende Strukturen gerettet und neu darauf aufgebaut werden. Elemente wie
               Eckterrasse, Veranda und Walmdach sowie steinerner Sockel und darüber an schlie-
               ßende weiße Wände verweisen auf die traditionelle Baustruktur der Region.   s



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