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WOHNEN  •  LIVING



































               HAUS NUEBLING

               IN STUTTGART


               Entwurf • Design AMUNT Nagel Theissen, Stuttgart



               Für eine vierköpfige Familie realisierten die Architekten Sonja Nagel
               und Jan Theissen den Umbau eines einfachen Sied lungs hauses aus
               den 1930er-Jahren in ein modernes, zeitgenössisches Zuhause. Wäh -
               rend die oberen Ebenen mit den Schlaf räumen der Kin der im ersten
               Obergeschoss und dem elterlichen Rückzugsbereich im Dach nahezu
               unverändert blieben und hier lediglich Modernisierungs arbeiten nötig
               waren, griffen die Architekten massiv in die Struk tur von Garten- und
               Erd geschoss ein. So entstand eine große, zweigeschossige Wohnhalle.

               For a family of four, the architects Sonja Nagel and Jan Theissen
               implemented the conversion of a plain estate house dating from
               the 1930s into a modern, contemporary home. While the upper
               levels with the children’s bedrooms on the first floor and the
               parents’ area in the attic remained almost unchanged and only
               required modernisation measures, the architects massively modi-
               fied the structure of the ground floor and garden level. The result
               is a large, two-level living hall.



               von • by Uwe Bresan
               S   eit einigen Monaten zirkuliert im Netz eine unter jungen Architekten weltweit viel
                   diskutierte Grafik. Sie stammt  von Alejandro  Zaera-Polo, der  zu Beginn der
               Nul ler  jahre (zusammen mit sei ner damaligen Büro part  nerin Farshid Moussavi) durch
               den Bau des neuen Pas sa gier  terminals im Hafen von Yoko hama zu internationaler
               Be rühmt heit ge langte und mittlerweile als Professor in Princeton lehrt. In einer Art
               Kreis diagramm hat er versucht, die 100 wichtigsten Protagonisten der jungen, interna-
               tionalen Architektur szene in Grup pen zu ordnen und diese zu benennen. So werden
               etwa Bjarke Ingels und Ole Scheeren un ter der Bezeichnung „The Populists“ zusam-
               mengefasst,  während die Archi  tek ten Ba roz zi  Veiga und Carmody Groarke  zu den
               „New Histo ricists“ zählen. Zu den wenigen deut schen Architekturbüros, die in dem
               Dia gramm auftauchen, gehört – ne ben Brandlhuber („Material Funda men ta lists“),
               Kühn Malvezzi (ebenfalls „New Historicists“) und Raumlabor Berlin („Acti vists“) –
               auch das in Aachen und Stutt gart be hei matete Büro AMUNT. Einerseits sind Björn
               Mar  tenson, Son ja Nagel und Jan Theis sen durchaus stolz auf die internationale Wahr -
                 neh mung ihrer Ar bei ten, sie hadern aber auch mit ihrer Gruppe: „Austerity Chic“.   s



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