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WOHNEN • LIVING
HAUS
IN SANT CUGAT
Entwurf • Design Josep Ferrando Architecture, ES-Barcelona
Oft entstehen unter schwierigen Bedingungen die besten und indi-
viduellsten Lösungen. Josep Ferrandos Wohnhaus in Sant Cugat ist
ein Beispiel dafür. Scheinbar mühelos meistert der Architekt die
Herausforderungen des Denkmalschutzes, der Topografie und des
schmalen, nur fünf Meter breiten Baufensters. Entstanden ist ein
Wohnhaus mit ureigenstem Charakter. Markantestes Merkmal ist
das aus Sperrholz gefertigte, raumprägende Holzregal – so lang
und hoch wie das Haus selbst.
The best and most individual solutions are often created under dif-
ficult conditions. Josep Ferrando’s residence in Sant Cugat is one
example. In a seemingly effortless way, the architect masters the
challenges of monument protection, topography and the narrow,
only five metre wide site. The result is a residential building with
its very own character. The most distinctive characteristic is the
room-defining wooden shelf made of plywood, which is as long
and high as the house itself.
von • by Annette Weckesser
R und 17 Kilometer nordwestlich von Barcelona liegt Sant Cugat. Die katalanische
Stadt ist in den vergangenen Jahrzehnten enorm gewachsen. 1950 wohnten hier
rund 7.000 Bewohner, heute sind es knapp 90.000! Zugezogene aus den umliegenden
Gemeinden und Barcelonas hohe Mietpreise haben Sant Cugat in die Hände gespielt.
Dank viel Grün, Einkaufszonen und Sportanlagen gilt die 125 Meter über dem Meer gele-
gene Stadt als eines der beliebtesten Wohngebiete im Raum Barcelona. Mitten in der
Altstadt, vis-à-vis des Klosters Sant Cugat del Vallès, einer bedeutenden baukulturellen
Attraktion der Stadt, hat der Architekt Josep Ferrando ein bemerkenswertes Haus reali-
siert. Im Gegensatz zum Kloster aus dem 8. und 9. Jahrhundert artikuliert sich dieses
Domizil mitnichten in den öffentlichen Raum. Kaum ein Passant würde vermuten, welch
attraktiver Mikrokosmos sich hinter der historischen, weiß getünchten Fassade in der
Calle de la Torre 8 befindet. Außen liegende Leitungen, ein schmiedeeiserner Balkon,
zwei französische Fenster, ein Eingangsportal mit Rundbogen, vor allem aber die
gemauerte Balustrade auf dem Dach suggerieren, dass die Zeit hier stehen blieb. Weit
gefehlt! Ferrando hat das Gemäuer hinter der Fassade komplett transformiert. s
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