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BAR HOTEL RESTAURANT



































               BORO HOTEL

               IN NEW YORK


               Entwurf • Design Grzywinski+Pons, US-New York



               Sich in der Weltstadt New  York als Hotelbetreiber hervorzutun,
               bedarf eines einzigartigen Konzepts. Noch dazu in Dutch Kills in
               Queens, einem Bezirk, der von Touristen gerade erst entdeckt wird.
               Das Boro Hotel empfängt seine Gäste mit wohnlich-minimalistischen
               Zimmern, einer umwerfenden  Aussicht auf Manhattan und einer
               Lobby, die Reisenden das Gefühl vermittelt, in der Fremde zu Hause
               zu sein. Der Entwurf stammt von den New  Yorker  Architekten
               Matthew Grzywinski und Amador Pons.

               Distinguishing oneself in New York as a hotel operator requires a
               unique concept. This is especially true for Dutch Kills in Queens,
               a district, which is only just being discovered by locals and tou-
               rists. The Boro Hotel welcomes its guests with homely-minimalist
               rooms, an overwhelming view to Manhattan and a lobby, which
               gives travellers the feeling to be at home abroad. The design was
               originated by New York-based architects Matthew Grzywinski and
               Amador Pons.



               von • by Annette Weckesser
               D   utch  Kills  im  New  Yorker  Stadtbezirk  Queens  hat  sich  in  jüngster  Zeit  stark
                   gewandelt. Beginnend mit dem 19. Jahrhundert und bis zur Mitte des 20. Jahr -
               hunderts  war diese Gegend ein bedeutender Industriestandort. Dann folgte der
               eklatante Niedergang. Die Federal Reserve Bank of New  York führte hohe Lohn-,
               Grundstücks- und Energiekosten sowie die Globalisierung ins Feld, um den enormen
               Verlust an Arbeitsplätzen im produzierenden Gewerbe zu begründen. Nicht weniger
               als 80 Prozent der Stellen wurden in ganz New York eingestampft. Auf den Industrie -
               brachen geschah, was geschehen musste. Die Kunstszene okkupierte die verwaisten
               Gebäude. Für Touristen war dieses Terrain bis dato eine No-go Area. 2001 entdeckten
               die New Yorker Dutch Kills als Entwick lungsgebiet. In der Folge wurde inves tiert – in
               Hotels, darunter auch ein Hilton Garden Inn und ein Marriott, in Wohnungsbau, Parks
               und Büros. Für die Revitalisierung sprach auch die sehr gute Anbindung an Long
               Island. Im 1911 erbauten Brewster Building, der Montage werkstatt des einst großen
               gleichnamigen Karosseriebauers, siedelten sich  Zugpferde  wie die Fluggesellschaft
               JetBlue und die bedeutende Agentur Publicis an. Dutch Kills wagte den Neuanfang.  s



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