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Lena Engelfried Tara Hariri
seit 2010 Studium der Architektur und Stadt planung seit 2011 Studium der Architektur und Stadtplanung
Foto: Sven Tillack
an der Universität Stuttgart seit 2016 Studentische an der Universität Stuttgart seit 2016 Studentische
Hilfskraft am IGMA der Universität Stuttgart Hilfskraft am IGMA der Universität Stuttgart
EXPONA DOMESTIC
Neue Böden
für innovative Räume
Brandschutzbestimmungen verzögerten zunächst die Aktion zu Manifest Punkt III. • Fire-protection regulations delayed the performance of the manifesto.
den wir auf ironische Weise ruhiggestellt. Sie macht uns gefügig. Wacht auf! Aus unseren Beobachtungen leiten wir Ihr Plus
das Phänomen der „Sekurikratie“ ab, die Herrschaft der Sicherheit, die Kontrolle der Menschen. Das Ergebnis der
Symbiose aus Konsum und Sekurikratie ist die Betäubung des In di vi du ums, womit schließlich alle Maßnahmen getrof- für Gestalten mit System
fen sind, um die Ent wicklung von Ge danken gegen das Estab lishment möglichst subtil zu unterbinden. Wir denken
nicht mehr aktiv mit! Wir sind be täubt. Wahrnehmung – nichts ist maßgebender für unser Schaffen als sie! Die
Architektur der heutigen Zeit ist ein Abbild unseres betäubten Zustandes. Wir sind gezwungen, uns Investoren, DIN-
Normen und der EnEv zu unterwerfen. Wir sollen nickend mitlaufen, fügsam und vernünftig sein. Wir als Studierende
der Architektur dürfen mit unserem Schaffen nicht mehr zu einer stets wachsenden Homogenisierung der Architektur
beitragen. Wir müssen aufhören, uns von den ökonomischen Gesetzen unterdrücken zu lassen, wenn doch genau
diese zu einer homogenen und völlig rationalen Welt geführt haben. Einer Welt, die durch ständig anhaltende Reiz -
überflutung und die damit einhergehende Übersättigung die Sinnesrezeptoren eines jeden Individuums vollkommen
desensibilisiert und damit zum krassen Gegenteil, nämlich zu einer reizarmen und sterilen Welt führt, in der der
Mensch seiner Fantasie und somit der Quelle seiner pursten Lebensfreude beraubt wird. Dieses Phänomen kann man
an jedem sich im öffentlichen Raum bewegenden Menschen beobachten. Umso erschreckender ist es, dass es selbst
uns Studierenden so ergeht. Wir, die doch der Ursprung der Kreativität und Le bens freude sein sollten, hüten uns beim
Gedanken an das spätere Arbeitsleben in einem Architekturbüro davor, unsere Visionen und fantastischen Ideen über-
haupt aufkeimen zu lassen. Wir müssen anfangen, uns für unsere Zukunft und der Verantwortung, die wir als
Architekten in dieser Gesellschaft tragen, entsprechend zu positionieren. Es liegt ganz allein an uns, denn eines ist
gewiss: Die Dinge sind nicht so, wie sie sind, sie sind, wie wir sind!
Manifest zur Rettung der Architektur in sieben Punkten
In den sieben Punkten unseres Manifestes fordern wir Architekten und Studierende dazu auf, sich entsprechend der
Verantwortung, die Architekten in dieser Gesellschaft tragen, zu positionieren, und erklären es zur Aufgabe der Ar chi -
tek ten schaft, die breite Masse wieder für wertvolle Architektur und ihre gesellschaftliche Re levanz zu sensibilisieren:
I. Architektur ist Kunst.
II. Keine Idee darf aus Angst vor Widerspruch nicht ausgesprochen werden.
III. Verlasst euch nicht nur auf die Lehre der Autoritäten. Werdet zu Autodidakten.
VI. Wir verabscheuen Dogmen und Normen, die unsere Fantasie unterdrücken.
V. Wir lassen uns nicht von den ökonomischen Gesetzen verpflichten.
VI. Wir müssen uns gegen die Homogenisierung und Rationalisierung der Architektur wehren.
VII. Wir fordern ge fährliche Architektur.
In der letzten Woche des Wintersemesters 2016/17 haben wir jeden Tag einen Punkt des Mani festes im Rahmen einer
Aktion an der Uni ver sität veröffentlicht. Mit einfachen Mitteln in Form von rotem Papier und Typografie wurden
Irritationen in den Uni-Alltag eingebracht, die auf das Manifest und die darin geschilderten Pro bleme aufmerksam
machen, Denkanstöße geben und ein Hinter fragen anregen sollten. Zu jeder Aktion haben wir kleine Hefte mit einer
detaillierten Aus führung zu den einzelnen Punkten verteilt. Diese Ausführung finden Sie zusammen mit einer fotogra-
fischen Dokumentation der Aktionen auch auf www.manifantastisch.de, wo das Manifest zudem mit einer virtuellen
Besuchen Sie uns >>>
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