Page 2 - AIT1116_Belgrad
P. 2

Mira Divac Petrovic


                1979 geboren in Priboj/Serbien 1999–2006 Studium an der Fakultät für strategisches Management an der Universität Belgrad/Serbien 2003–2006
                                                                                                            Foto: Milos Matovic
                Tätigkeit als freie Journalistin im Bereich Architektur, Design, Mode und Lifestyle 2006–2009 Organisatorin und Direktorin der Belgrad Design Week
                seit 2009 eigenes Büro für Architekturkommunikation Lab Design Studio seit 2011 Kreativdirektorin am Architekturzentrum Belgrad






















                                                                             Foto: Ana Kostic



                                                                              Sport- und Freizeitkomplex (11) 1973 von• by Ivan Antic






                Foto: Square Nine Hotel                                      Foto: Radivoje Raskovic





                Square Nine Hotel (7) 2001 von • by Isay Weinfeld             Palast von Serbien (SIV) (12) 1947 von• by Mihajlo Jankovic


                10:00 Uhr – Zwei lange Treppen – velike (große) und male  die Bayrakli-Moschee, das Vuk-und-Dositej-Museum (9)  18:00 Uhr – Die Donau flussaufwärts gelangen wir nach
                (kleine) Stepenice – verbinden das Viertel mit dem Ufer  und die Alex an der-Newski-Kirche. Lust auf einen wirklich  Zemun, in ein österreichisch-ungarisch geprägtes Viertel.
                der Save. Wir nehmen die große Treppe, überqueren die  guten Espresso? Dann schlendern  wir nun die Straße  Hier lässt sich der Sonnenuntergang auf dem  Gardos-
                Straße Karadordeva und gelangen rechts zum ehemaligen  Dobracina entlang bis zum Industriegebiet im unteren Teil  Turm (15) mit Panoramablick über die Stadt genießen.
                Hafenareal Beton Hala (4), wo sich heute angesagte Bars  von Dorcol. In dem neuen Trendviertel wurden ehemalige  19:00 Uhr – Die Fischrestaurants an der Uferpromenade
                und Restaurants angesiedelt haben. Hier genießen wir ein  Lagerhäuser und Fabriken zu Bars und Clubs umfunktio-  von Zemun sind berühmt. Während wir den Tag Revue
                ausgiebiges Frühstück mit Blick auf den Fluss.  niert. Hier brüht die kleine  Rösterei Przionica (10) für  passieren lassen,  verwöhnen  wir unseren Gaumen mit
                11:00 Uhr – Gestärkt geht es denselben Weg zurück bis ins  meinen Geschmack den besten Kaffee. Seit vielen Jahren  einem leckeren Abendessen und warten auf die Nacht.
                historische  Zentrum,  zur Festung in der  weitläufigen  vernachlässigt, befindet sich der Milan Gale Muskatirovis  Wer noch genug Energie hat, nimmt ein  Taxi  zum
                Parkanlage Kalemegdan (5) mit Gärten, Kirchen, Denk -  Sport- und Freizeitkomplex (11), auch „25. maj“ genannt,  Drugstore (16), einem der größten Nachtklubs der Stadt.
                mälern und verschlungenen Wegen. Auf der Plattform mit  ebenfalls in der Gegend. In Dorcol sind die meisten Res -
                der Pobednik-Statue (Der Sieger) genießt man einen wei-  taurants der Stadt angesiedelt.  Wir folgen unserem  Sonntag: Die Schönheit von Alt und Neu
                ten Blick über die Stadt und die beiden Flüsse.  Instinkt und kehren zum Mittagessen ein. Wenn Sie aller-
                13:00 Uhr – In der Kralja Petra (6) ist die Identität Belgrads  dings die nationale Küche kosten wollen, gehen wir weiter  10:00 Uhr – Der heutige Tag beginnt am Frühstückbuffet
                besonders gut zu spüren. Die Straße wurde im 1. Jahr -  bis ins Künstlerviertel Skadarlija, wo in zahlreichen Res -  des Homa Bistrot (17), einem bezaubernden Restaurant
                hundert zur Zeit des Römischen Reiches kartiert und bil-  tau rants Hausmannskost auf der Speisekarte steht.  im Nobelviertel  Vracar mit der höchsten Bevölkerungs -
                det heute – gesäumt von Bauten zahlreicher Epochen – ein  16:00 Uhr – Die Branko-Brücke verbindet das historische  dichte von Belgrad. Ein anschließender Besuch des nahe
                Schaufenster der Architektur Belgrads. Für die Über nach -  Zentrum mit den Häuserblocks im Neuen Belgrad auf der  gelegenen Kalenic (18), dem legendären, rund 100 Jahre
                tung empfehle ich das Square Nine Hotel (7) in der nahe  anderen Seite der Save. Ein Viertel, das für seine Wohn -  alten Gemüse markts unter freiem Himmel, bietet einen
                gelegenen Uzun-Mirkova-Straße. Die Eingangshalle ist mit  häuser im kommunistischen Stil der 1970er-Jahre bekannt  Einblick in das wahre Leben der Stadt.
                Originalmöbeln der 1950er-Jahre bestückt und hält eine  ist. Hier stehen der Palast von Serbien (SIV) (12) ebenso  11.30 Uhr – Wir machen uns auf Weg nach Dedinje, dem
                Sammlung  von Büchern und Kunstwerken bereit, die  wie ein Meisterstück brutalistischer Architektur, der 1977  wohlhabendsten  Wohnviertel der Stadt,  wo stattliche
                Gestaltung ist elegant und gemütlich zugleich.  von Mihajlo Mitrovic erbaute Wolkenkratzer Genex-Turm  Herrenhäuser und Villen neben zahlreichen Kulturstätten
                14:30 Uhr – Wir durchqueren den Akademski-Park (8) in  (13) auf dem Programm. Das Hotel Jugoslavija (14) am  stehen. Eingebettet in eine üppige Grünanlage am höch-
                Richtung des Viertels Dorcol. Das älteste, noch erhaltene  Ufer der Donau wurde 1969 von Lavoslav Horvataus er -  sten Punkt von Dedinje, bietet das Königliche Schloss (19)
                Stadthaus befindet sich hier ebenso wie die bedeutend-  richtet und verkörperte damals die Ideale der Modernen  einen wunderbaren Blick auf Belgrad und den Berg Avala.
                sten Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, wie zum Beispiel  Architektur im Neuen Belgrad. Nach Umbauten versprüht  Seit ihrer Rückkehr aus dem Exil lebt die königliche
                das Haus des Heiligen Sava, das Pädagogische Museum,  es heute nur noch in Teilen den Charme vergangener Tage.   Familie aus dem Hause Karadjordjevic in einem Teil des



                                                                                                                              AIT 11.2016  •  059
   1   2   3   4   5