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SERIEN STUDIERENDE ENTWERFEN ... •  STUDENTS DESIGN ...



                                                                          studentische Arbeiten oder Wettbewerbsausstellungen sollen der breiten Bevölke-
                                                                          rung hier einen Einblick in die aktuellen, regionalen Baugeschehnisse geben. Ab
                                                                          dem ersten Obergeschoss beginnt ein Rundgang durch das Forum. Dabei folgen die
                                                                          Geschosse stets einer gleichen Gliederung, sodass in den nördlichen Abschnitten die
                                                                          Ausstellungsflächen zu finden sind und in den südlichen Bereichen die privateren,
                                                                          gemeinschaftlich nutzbaren Räume angrenzen. Durch Galeriesituationen und vorge-
                                                                          lagerte, große Fensterflächen erhalten alle Abschnitte eine natürliche Belichtung. Die
                                                                          darunterliegenden, zurückversetzten Räume werden durch das einfallende Licht von
                                                                          oben ebenfalls natürlich belichtet, sind aber keiner frontalen Tageslichteinstrahlung
                                                                          ausgesetzt – perfekte Bedingungen für eine Bibliothek, Film- und Vortragsräume.

                                                                          Der Fokus wird auf die Ausstellungsobjekte gelenkt

                                                                          Im fünften Obergeschoss befindet sich ein Multifunktionsraum, der für externe Ver-
                                                                          anstaltungen und Ausstellungen sowie als Aussichtsraum genutzt werden kann. Auf-
                                                                          grund der Höhe hat man von hier einen hervorragenden Blick über den Schlossgar-
                                                                          ten und die angrenzende Kulturmeile. Im südlichen Bereich befindet sich zudem eine
                                                                          Espressobar, von der man ebenfalls einen eindrucksvollen Blick über die Dächer der
                                                                          Innenstadt genießen kann. Da sich das Gebäude entlang der Längsseiten nach Osten
                                                                          und Westen ausrichtet, befinden sich auf eben diesen beiden Seiten die Fensterflä-
            Mit grüner Patina fügt sich die neue Fassade ins Stadtbild. • The green patina merges the façade with the city.  chen. Die kurzen Stirnseiten des Gebäudes besitzen keine Fenster, da sich dort die
                                                                          notwendigen Erschließungskerne befinden. Die Fassade besteht aus grünlichen, na-
                                                                          türlich patinierten Kupferelementen, die man auf einer Vielzahl Stuttgarter Kultur-
                                                                          bauten vorfinden kann. Alle Innenräume bestehen hingegen aus glatten Betonflä-
                                                                          chen und aufgeständerten Estrichböden, unter denen die gesamten, notwendigen
                                                                          Technikinstallationen verlaufen. Dadurch bleiben die technischen Komponenten für
                                                                          die Besucher innerhalb der Ausstellungsräume unsichtbar. Auf diese Weise wird – in
                                                                          Kombination mit der reduzierten, dezenten Materialität der Innenraumgestaltung –
                                                                          der Fokus verstärkt auf die Ausstellungsobjekte gelenkt.





                                                                              „Ich möchte einen Ort schaffen, an dem
                                                                            Menschen über Architektur diskutieren und
            Grundriss Erdgeschoss • Ground floor plan
                                                                              etwas über Architektur lernen können.“
                                                                                           Maximilian Scheffel





                                                                          I  n addition to three renowned schools of architecture, a large number of renowned ar-
                                                                            chitecture firms underscore Stuttgart's architectural presence and its importance in
                                                                          Germany. Nevertheless, the city lacks a distinct place where architecture can be discus-
                                                                          sed. Moreover, there are only few spaces that are suited for the exhibition of drawings
                                                                          and models of the regional urban design history — of both past decades and current de-
                                                                          velopments — and to illustrate them to the citizens of Stuttgart. With my design "Die
                                                                          Scheibe – Ein Architekturforum für Stuttgart" — an almost 40-metre high building in the
            Grundriss 2. Obergeschoss • Floor plan level +2               heart of Stuttgart — I want to create a venue where people can engage in an active dis-
                                                                          course on architecture and learn from and about it. Centrally located at the Schlossplatz,
                                                                          the Palace Square, the currently vacant art building with an adjacent quadrangular hall
                                                                          and an unattractive entrance to the underground car park offers an exciting and at the
                                                                          same time suitable building site for a prominent architecture forum.

                                                                          Destruction characterises the prominent location


                                                                          In order to add an additional cultural component to this inner-city site, it was important
                                                                          for me to deal with the history of the place in advance in order to do justice to its history.
                                                                          The present art building is located on the site of the former Stuttgart Lusthaus, which was
                                                                          built in 1593 but destroyed in a major fire in 1902. Only after the fire it was decided to
                                                                          construct a building for the arts on this site. The architect Theodor Fischer, who was also
            Schnitt • Section                                             teaching as a professor at the Technical University in Stuttgart for several years, was com-

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