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raumconcepte



                Dr. Wolfgang Voigt


                1950 geboren in Hamburg 1978 Architekturdiplom in Hannover 1981–1983 Wissenschaftlicher Mitarbeiter in Bremen und Hannover 1985 selbstständiger Architekturhistoriker
                1986 wissenschaftlicher Mitarbeiter HbK Hamburg, Promotion bei Günther Kokkelink 1993 Professur für Baugeschichte HbK Hamburg 1998 Habilitation 1997–2016 stellv. Di-
                rektor DAM, Frankfurt seit 2016 freier Kurator und Autor, stellv. Vorsitzender Ernst-May-Stiftung, stellv. Sprecher Förderung deutschsprachiger Architektursammlungen





















                                                                                                                 Raumsysteme























                                                                                                                 Trennwandsysteme








                Für Dr. Voigt ist das Faltengebirge aus Beton Gegengift zum touristischen Klischee. • For Dr. Voigt, the concrete “folded mountain” is an antidote to the touristy cliché.




                Land sei zwar rückständig gegenüber Frankreich, aber von Poe-  Heinrich Heine, der 1824 die Loreley besang, und schließlich 1839
                sie und Philosophie durchdrungen. „Das Vaterland der Seele“, so  und 1840 Victor Hugo, der sich in das Städtchen Bacharach ver-
                das Fazit der Dame, lag am Rhein und weiter östlich. Romantik  liebte; dort sah er „ein unbeschreibliches Gemenge belustigen-
                beherrschte die Gefühle, die Romane und die Gedichte. Die Lek-  der, köstlicher Häuschen, phantastische Türmchen, wunderliche
                türe von „De l’Allemagne“ hatte Lord Byron 1816 an den Rhein ge-  Giebel, deren doppelte Dachmauern auf jeder Stufe Türmchen
                lockt. Fast wäre er hiergeblieben, aber dann reiste er doch weiter  gleich hervorgeschossenem Spargel tragen ...“ Turner machte die
                an den Genfer See, wo Byron und seine britische Entourage  Reise noch zu Fuß; Victor Hugo fuhr stromaufwärts mit einem der    Serien- und Systemmöbel
                einen verregneten Sommer verbrachten. Mit erfundenen Schau-  dampfgetriebenen Rheinboote, damals das modernste Verkehrs-
                ergeschichten, gespeist aus der Erinnerung an die Burgruinen am  mittel auf dem Fluss. Wir kamen auf vier Rädern, mit dem Volvo
                Rhein,  vertrieben sie sich die  Zeit; die folgenreichste davon  XC40, einem Kompakt-SUV mit gediegener Ausstattung. Mit ihm
                wurde Mary Shelleys „Frankenstein: or the New Prometheus“. De  überholten wir immer wieder die brummenden Binnenschiffe  ®
                                                                                                               Wände ohne Grenzen
                Staël und Byron entfachten einen regelrechten Deutschland-  und die Touristendampfer, die heute auch nicht viel schneller vor-
                Hype, der vor allem die Engländer ins Land lockte – besonders  ankommen als die Schiffe von damals. Wenn wir dann anhielten,  Maßgeschneiderte Lösungen
                aber an den Rhein, die Sehnsuchtslandschaft Nummer eins des  um uns Sankt Goar, Oberwesel und Karl Friedrich Schinkels  mit System
                frühen 19. Jahrhunderts. Nach Byron kam 1817 der Maler William  Schloss Stolzenfels anzusehen, holten sie uns ein und zogen vor-
                Turner, immer auf der Suche nach pittoresken Szenen, in der  bei. In Koblenz ließen wir den Wagen stehen und nahmen die
                Landschaft ebenso wie in den malerischen Städtchen. Nach ihm  Seilbahn quer über den Fluss und hoch über den Schiffen. Ich    www.goldbachkirchner.de


                                                                                                                              AIT 10.2019  •  047
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