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Wir
schaffen
Raum
für Erfolg.
Das feco-Trennwandsystem
Das Wahrzeichen der Stadt ist die von Auguste Perret in Form eines Leuchtturms entworfene Kirche St. Joseph (2). Die Bauarbeiten dauerten von 1951 bis 1957.
schafft Transparenz für
Teamwork und Rückzugsorte.
L e Havre ist der feuchte Traum eines jeden Architekten: eine den großen Kathedralen der französischen Hoch gotik in Reims,
Amiens und Beauvais, die auf dem Weg nach Le Havre liegen.
moderne Stadt am Meer, von einer Hand entworfen, in Be -
ton ge gossen und seit mehr als einem halben Jahrhundert nahe - r 14.00 Uhr – Zum Nachmittag geht es zurück ins Zentrum. Bis in
zu unverändert erhalten! Bei Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg die späten 1970er-Jahre diente die an der Rue de Paris gelegene
zerstört, gab man Auguste Perret, dem Übervater der französi- Place Gambetta als Markt platz. Perret hatte hier mehrere Kultur-
schen Architektur, 1945 den Direktauftrag zum Wieder aufbau der bauten vorgesehen, die nie realisiert wurden. Erst zwischen 1978
Stadt. Sein Plan: eine Rasterstadt mit durchgrünter Block rand be - und 1982 vervollständigte niemand Geringerer als Oscar Nie-
bau ung innerhalb eines großen Achsendreiecks! Die Avenue meyer den ursprünglichen Plan. Der Brasilianer reagierte auf das
Foch führt als breite Allee von Ost nach West und verbindet das strenge, orthogonale Raster Perrets mit einem Gebäudekomplex
Stadtzentrum mit dem Atlantik. Im rechten Winkel dazu liegt die aus weichen, fließenden Formen, nahm sich jedoch durch die Ab-
auf ihrer gesamten Länge von Kolonnaden gesäumte Rue de senkung des Platzes um dreieinhalb Meter respektvoll gegenüber
Paris. Sie ist der legendären Rue de Rivoli in Paris nachempfun- seinem Vorgänger zurück. So entstanden zwei hyperbolische Ke -
den. Das westliche Ende der Avenue Foch und das südliche gelstümp fe, die nur leicht über das obere Platzniveau hinausra-
Ende der Rue de Paris verbindet wiederum der Boulevard Fran- gen und durch einen gemeinsamen, organisch geformten Tiefhof
çois Premier, der dem Küs tenverlauf folgt und so das Achsendrei- verbunden sind. Bei de Gebäude wurden in den Jahren 2014 und
eck vervollständigt. Als Perret 1954 starb, war die neue Stadt im 2015 umfassend saniert und im Inneren neu gestaltet. Sie bein-
Inneren dieses Dreiecks nahezu vollendet. Was noch fehlte, halten heute die von Sogno Architecture geplante Bibliothek
übernahmen seine Mitarbeiter und Schüler. 2005 wurde das En- Oscar Niemeyer (3) sowie das von Deshoulières Jeanneau Archi-
semble in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen. tectes überarbeitete Theater Le Volcan (4). Vanessa Virag wie-
derum entwarf zur Wiedereröffnung des Niemeyer-Komplexes
Samstag: Die Welterbestadt 2015 mit dem La Colombe (5) ein stylishes Theatercafé. Es befin-
det sich unterhalb des Straßenniveaus und öffnet sich zum Tief-
r 10.00 Uhr – Unser Rundgang beginnt am Rathaus (1), im Schnitt- hof zwischen Bibliothek und Theater. Nach einem Imbiss geht es
punkt von Avenue Foch und Rue de Paris. Perret hatte den Bau von hier aus zur nahe gelegenen Maison Du Patrimoine – Atelier
noch entworfen, erlebte allerdings die Fertigstellung nicht mehr. Perret (6). Hinter dem Na men verbirgt sich eine kleine Galerie in
Das Volumen des breit gelagerten und in einem modernen Re prä - der Rue de Paris mit einer angeschlossenen Musterwohnung, die
senta tionsstil gehaltenen Verwaltungsgebäudes wird durch einen im Rahmen von geführten Touren besucht werden kann. Sie ist
seitlich platzierten Turm ausbalanciert. In der Turmspitze ist eine vollständig im Stil der 1950er-Jahre eingerichtet und vermittelt
Nachbildung des Büros des Stadtarchitekten ausgestellt. Von der einen authentischen Eindruck vom „Gesamtkunstwerk“ Le Havre.
umgebenden Terrasse wiederum hat man den besten Blick auf Denn passend zur neuen Stadt entwarfen Perret und sein Team
die Stadt. Das auffälligste Gebäude in der Stadtsilhouette ist zu- in Zusammenarbeit mit befreundeten Künstlern und Designern
gleich auch die zweite Station unseres Rund gangs: die Kirche St. auch zahlreiche Möbelstücke und Gebrauchsgegenstände für die
Joseph (2). Sie ist die bedeutendste Raumschöpfung Perrets und neuen Bewohner. Ein besonderes Augenmerk verdient der flexi-
einer der spektaku lärs ten Sakralbauten der Moderne überhaupt! ble Wohnungsgrundriss! Denn die Nebenräume – Küche, Arbeits-
Nach Perrets Tod wurde sie von Raymond Audigier fertiggestellt. und Kinderzimmer – lassen sich über große Flügel- und Schiebe-
Über einem quadratischen Kirchenraum konzipierte Perret einen türen dem zentralen Wohnraum zuschalten.
acht ecki gen, nach unten geöffneten Betonturm, der sich bis zu r 18.00 Uhr – Ein Besuch im Les Enfants Sages (7) bildet den
einer Höhe von 107 Metern emporschwingt. Der Architekt hatte für kulinarischen Abschluss des Tages! Das Restaurant ist am Rande
seine Stadt am Meer das Bild eines Leuchtturms vor Augen! 12.768 der Innenstadt in einem der wenigen alten Wohnhäuser unter-
farbige Glasbausteine in den Kirchen- und Turmwänden tauchen gebracht, die den Krieg an dieser Stelle unbeschadet überstan-
den Innenraum in ein magisches Licht. Es verbindet St. Joseph mit den haben. Das Interieur ist liebevoll gestaltet; ein Geheimtipp Projekt: Stadtwerke Karlsruhe
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