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Johanna Luise Kolb Sarah Gerner
2014–2015 Fernstudium Raumgestaltung & Innenarchitektur an der HAF 2014 Work & Travel in Neuseeland seit 2015 Innenarchitekturstudium
Hamburg seit 2015 Innenarchitekturstudium an der HS Hannover 2018 an der Hochschule Hannover 2018 Praktikum bei Korda Ladenbau
Praktikum bei Keferstein+Sabljo Architekten BDA in Hannover GmbH in Bad Salzuflen
Fotos: Falk Seyen
Als Labor präsentiert der Messestand alle Details rund um die neuen Bodenbeläge. Hier: Fairkorkt • As a laboratory, the trade fair stand presents all the details of the new floor coverings. Here: Fairkorkt
von • by Sarah Gerner und Johanna Luise Kolb
P ünktlich zum Messestart der Domotex 2018 in Hannover war der Messe stand der um Prototypen zu entwickeln und diese in einer Doku mentation sowie einer 1:1-
Hochschule Hannover innerhalb des neu konzipierten Framing-Trend Bereiches fertig
Aus führung zu präsentieren. Zum Ende des Semesters entstanden somit zehn neuartige
geworden. In dieser Sonderausstellungsfläche zeigten Unternehmen, Künst ler und Hoch - Bodenbeläge im Rahmen des Studiengangs Innenarchitektur. Alle entstandenen Entwick -
schulen ihre Ideen und neuesten Produkte zum diesjährigen Leitthema „Uni que Universe“. lungen zeichnen sich durch ganz unterschiedliche Besonder heiten aus wie beispielsweise
Auf dem Stand der Hochschule Hannover sind acht innovative, natur inspi rierte Boden - das von Klicklauten der Zikaden inspirierte Leitsystem „Blindsight“, welches Sehbehin der -
beläge zu sehen, die, wie der Messestand selbst, im Rahmen zweier Entwurfskurse im ten als Orientierungshilfe dienen soll. „Superficious Heat“ beeindruckt hingegen als eine
Studiengang Innenarchitektur an der HS Hannover entwickelt wurden. Rückblick Sommer - Fuß bodenheizung – basierend auf dem Prinzip der Wärmeregu lierung von Reptilien –, die
semester 2017: für 14 Studierende beginnt der Entwurfskurs „Innovative Flooring“ unter sich durch eine einfache Wartung und geringen Energiever brauch auszeichnet. Auf dem
der Leitung von Professorin Suzanne Koechert und Professor André Nakonz. Wie der Name Vorbild der Schmetterlingsflügel, insbesondere deren Schuppen anord nung und Farb -
des Projektes schon verrät, geht es um die Entwicklung von innovativen Bodenbelägen. wechsel, basiert wiederum „Fairkorkt“ - ein veganer Läufer, der während der Begehung
Die Bionik – und damit Erkenntnisse aus der Natur auf die Technik zu übertragen – wurde sowohl Haptik als auch Optik verändert.
in der Anfangsphase des Projektes als Kreativitätsmethode eingesetzt. Dies war für uns
angehende Innenarchitektinnen und Innenarchitekten ein un bekanntes, neu zu erfor - Vom Boden-Prototyp zum Messeauftritt
schen des Gebiet. Die Aufgabenstellung selbst entsprach ebenfalls einer neuen Heraus -
forde rung, da sich sonstige Entwurfs-projekte in der Regel mit dem Bauen im Bestand Für einen Teil der entstandenen Prototypen wurde anschließend ein Messeauftritt konzi-
beschäftigen. Doch nun wurden verschiedenste Techniken aus der Bionik, wie die „Bio - piert. Hierfür wurde im darauffolgenden Wintersemester 2017/ 2018 erneut ein Entwurfs -
logy-Push-Methode“ – bei der für ein Phä-nomen aus der Natur eine Anwendung in der kurs unter der Betreuung von Prof. André Nakonz angeboten. In einem kleinen Team von
Technik gesucht wird – zur Ideenfindung und Inspiration genutzt. Der Kurs behielt über sechs Studierenden fanden wir uns für dieses Realisierungsprojekt zusammen. Innerhalb
das gesamte Semester einen sehr experimentell forschenden Charakter. Ein besonderer kürzester Zeit – sechs Wochen – musste der endgültige Entwurf stehen, um die notwendi-
Anreiz war die Aussicht, die eigene Entwicklung anschließend im Rahmen eines eigenen gen Informationen an die Messe weitergeben zu können. Der Entwurf basiert auf einem
Messestandes der Hoch schule Hannover auf der Domotex 2018 präsentieren zu können. kühlen, gradlinigen Konzept, das einen Laborcharakter entstehen lässt. „The Biomimetic
In den ersten Wochen des Semesters wurden verschiedenste Vorbilder der Natur recher- Flooring Lab“ verdeutlicht die experimentell forschende Auseinandersetzung mit den bei-
chiert. Kreativitätstech niken und Experimente sollten den Ein stieg in das neue Thema den Themen Bodenbeläge und Natur. Im weiteren Verlauf waren ein gutes Timing und vor
erleichtern. So entwickelten alle Teams, bestehend aus je zwei Studierenden, zehn erste allen Dingen gute Absprachen untereinander und mit den verschiedenen Werkstätten der
Ideen für einen innovativen Bodenbelag mit bionischem Vorbild. In mehreren Gesprächen Hochschule ausschlaggebend für einen reibungslosen Ablauf. Die Präsentation der Boden -
und Zwischenpräsenta tionen wurden diese auf die jeweils aussagekräftigste und zukunfts- beläge erfolgte in einer Kombination aus Metallregalen und von uns geplanten Holzkuben,
trächtigste finale Idee reduziert. Im Anschluss hatten alle Teams weitere sechs Wochen Zeit die wir selbst in der Holzwerkstatt unserer Hochschule mit engagierter Unter stützung des
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