Page 2 - AIT0620_BuchnerBruendler
P. 2
Foto: Buchner Bründler Architekten, Basel Charlotte Schwartz Foto: Basile Bornand, Basel Buchner Bründler Architekten
gegründet 1997 Bürostruktur Daniel Buchner, Andreas Bründler,
1994 geboren 2014 Abitur 10/2015-02/2019 B.Sc. Architektur Leibniz
4 Associates, 35 Mitarbeiter Werkmonografie „Buchner Bründler Bau-
Universität Hannover 04/2019-04/2020 Praktikum Buchner Bründler
Architekten AG, Basel seit 04/2020 Masterstudium Leibniz Universität
ten“ Bürositz Basel Kontakt www.bbarc.ch
Foto: Georg Aerni, Zürich Foto: Ruedi Walti, Basel
Auslöser für den Praktikumswunsch: Wohnhaus Kirschgarten in Binningen und Jugendherberge St. Alban in Basel • Triggers for becoming an intern: Binningen Kirschgarten residence and Basel St Alban hostel
r Frau Schwartz, viele junge deutsche Architekten und Architekturstudenten rund 30 Mitarbeiter bei Buchner Bündler, davon fünf bis sieben Praktikanten. Meiner
drängt es in die Schweiz. Weshalb fiel unter all den vielversprechenden Büros Erfahrung nach ist die Hierarchie im Büro und in den Projekt-Teams sehr flach. Die
Ihre Wahl auf Buchner Bründler Architekten? Mitarbeiter sind auffallend jung. Dem Büro ist es wichtig, alle mit einzubeziehen und
Nach meinem Bachelorstudium war mir noch nicht klar, welche Art Praktikum ich ein Teamgefühl entstehen zu lassen. Dieses trägt sehr viel zur positiven und motivie-
gerne machen wollte. Buchner Bründler war eines unter zehn Büros, bei denen ich renden Arbeitsatmosphäre bei. Wirklich schön ist auch, dass Unternehmungen im
mich schließlich bewarb. Alle infrage kommenden Büros hatten mich im Laufe mei- Team einen hohen Stellenwert haben – angefangen beim Mittagessen oder dem
nes Studiums begleitet, auf ganz unterschiedliche Weise angesprochen und faszi- Feierabendbier über die alljährliche Bürowanderung im Sommer und die gemeinsa-
niert. Immer wieder griff ich als Referenz auf diese Büros zurück. Letztlich war es men Feiern im Sommer und zu Weihnachten.
eine Bauchentscheidung. Ich hatte damals drei Gespräche in sehr verschiedenen
Büros. Wirklich überzeugt hat mich das Vorstellungsgespräch bei Buchner Bründler. r An welchen Projekten durften Sie innerhalb Ihres langen, einjährigen Prakti-
Es passte einfach: die angenehme, offene Atmosphäre, der Austausch im Büro, die kums mitwirken und worin bestanden Ihre Aufgaben?
Begeisterung für die Arbeit und auch das Gefühl, als angehende Praktikantin ernst Ich hatte die Gelegenheit, in ganz unterschiedlichen Bereichen zu arbeiten und war
genommen zu werden. Schnell hatte ich den Eindruck, dass ich bei Buchner Bründ- nicht nur an ein Projekt gebunden. Dadurch konnte ich sehr umfangreiche Eindrücke
ler viel lernen kann und vor allem in die Projekte mit einbezogen werde. sammeln. Eingestiegen bin ich mit einem Projekt in Wädenswil. Dort planen Buch-
ner Bründler momentan zehn Atelierhäuser in einer gemeinschaftlich genutzten An-
r Gab es bei Ihnen diesen „Wow-Effekt“, dieses eine Projekt, das ausschlagge- lage mit Sicht auf den Zürichsee. Das Besondere an diesem Projekt ist, dass das Büro
bend dafür war, unbedingt bei Buchner Bründler arbeiten zu wollen? die Atelierhäuser nicht im Auftrag plant, sondern selbst vermarktet und verkauft. Für
Im Grunde gab es bei mir sogar zwei „Wow-Effekte“. Zum einen, als ich die den Verkauf habe ich die Visualisierungen erstellt und an der Verkaufsbroschüre und
Jugendherberge St. Alban in Basel ganz zu Anfang meines Studiums sah. Der redu- der Website mitgewirkt, auf der die Bilder publiziert wurden. Ich habe außerdem
zierte, konsequente Einsatz von Materialien und die bewusste Komposition der Ent- Einblicke in die Werkplanung des Projekts erhalten und als Teil des Teams auch an
wurfsbestandteile hatten mich fasziniert. Zum anderen, als ich auf die Publikation internen und externen Besprechungen teilgenommen. In den letzten Monaten bin
des Wohnhauses Kirschgarten in Binningen stieß. Ich würde sagen, dass diese Pro- ich schließlich in die Wettbewerbsabteilung gewechselt und habe in einem kleinen
jekte für mich den Ausschlag gaben, mich bei Buchner Bründler zu bewerben. Vor Team an zwei spannenden Wettbewerben hier in der Schweiz gearbeitet.
allem aber vertritt das Büro eine architektonische Haltung. Und diese war für mich
maßgeblich der Grund, unbedingt dort arbeiten zu wollen. r Welche wichtigen Erfahrungen nehmen Sie aus Ihrem Praktikum mit?
Bedeutend war für mich rückblickend vor allem die Zusammenarbeit im Team. Es
r Gewähren Sie uns einen Einblick in die Arbeitsatmosphäre des Büros. Wie wird war sehr aufschlussreich, zu sehen, wie die Architekten arbeiten. Schnell wurde mir
in der Utengasse 19 in Basel gearbeitet? bewusst, dass sich das Büro viel Zeit für die Projekte nimmt und gerne experimen-
Das Büro in der Utengasse erstreckt sich über zwei Geschosse. Auf diese verteilen tiert. Statt auf konventionelle Lösungen zurückzugreifen, wird getestet und überlegt,
sich die jeweiligen Projekt-Teams. Während meines Praktikums gab es fünf bis sie- bis das Resultat den Charakter des Projekts widerspiegelt. Die Mentalität des „Thin-
ben Teams unterschiedlicher Größe, die von einem der vier Associates und einem king out of the box“ ist definitiv etwas, das ich aus meiner Zeit bei Buchner Bründler
der beiden Partner, Daniel Buchner und Andreas Bründler, betreut wurden. Durch mitgenommen habe. Außerdem habe ich in meinem Praktikum ein größeres Be-
neue Wettbewerbe, Studien oder Veränderungen der Projektphasen kommt es wusstsein für Materialien entwickelt. Natürlich ist dies auch im Studium ein Thema.
immer mal wieder zu einer Fluktuation innerhalb der Teams. Insgesamt arbeiten Im Büro war der Prozess der Materialstudie aber viel haptischer. Jedes Projekt hat
AIT 6.2020 • 037