Page 2 - AIT0524_Kulturschopp
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Marie Wettach
1996 in Germersheim geboren 2016–2019 BA Innenarchitektur, HRM Wiesba-
den 2019–2020 Praktika/Werkstudentin, München/Landau 2019–2021 MA In-
nenarchitektur, PBSA Düsseldorf 2021–2023 Herzog Kassel + Partner, Karlsruhe
„Im Entwurf ,Kulturschopp’ entsteht
ein Komplex, der ein reges Ortsleben
und mehr Austausch über den Ort
hinaus unterstützen soll.“
Marie Wettach
Der höchste Schuppen (3) dient als wettergeschützter Außenraum. • Highest shed: weather-protected outdoor space.
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Grundriss Erdgeschoss • Ground floor plan
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Grundriss Obergeschoss • Upper floor plan
auf, aber auch das durch die lamellenartige Holzfassade erzeugte Spiel von Licht und ein Haus-in-Haus-Prinzip aufnimmt. Um die Lichtdurchlässigkeit der Fassadenlattung
Schatten sowie das Gefühl, zugleich draußen und drinnen zu sein. Für die Umnutzung nicht zu verbauen, wurden Höfe und Durchwegungen entwickelt, die Platz für Gemein-
des Tabaktrockenschuppens in Rheinzabern war mir wichtig, die Identität des Ortes zu schaftsfunktionen bieten. Auf prägnante Farben oder Materialien habe ich verzichtet.
erhalten und den Wünschen der potenziellen NutzerInnen zu entsprechen. Darum habe Die Holzfassade und der Lehmziegelboden sind trotz neuem Innenausbau noch immer
ich mittels Umfragen und Interviews die BewohnerInnen an der Umnutzung beteiligt. allgegenwärtig und stellen den Kontrast zwischen Alt und Neu subtil zur Schau. Im
Wohnschuppen (1) findet man im Erdgeschoss Begegnungsorte wie eine Gemeinschafts-
Mit neuer Nutzung die Ortsidentität bewahren küche, eine Waschküche und einen Werkstattraum. Ein Wohnzimmer und ein Esszim-
mer bilden die größten Gemeinschaftsvolumen und erstrecken sich über einen zwei
Für das neue Nutzungsprofil entstand ein Mix aus Wohnen, Veranstaltung, Arbeiten und Geschosse umfassenden Luftraum.
Gastronomie. Von rechts nach links gesehen steigert sich die öffentliche Nutzung des
Gebäudekomplexes. Der separat stehende Schuppen (1) beherbergt die Wohnnutzung, Begegnungsorte für AnwohnerInnen und TouristInnen
die mittlere Scheune (2) bietet Möglichkeiten für Veranstaltungen, zum gemeinsamen
Arbeiten und eine Gastronomie. Der letzte und höchste Schuppen (3) blieb nahezu Im Obergeschoss sind zusätzlich zu den geplanten Wohnungen Herbergsräume für
unverändert, sodass man ihn als einen überdachten Außenraum interpretieren könnte, BesucherInnen der Region eingeplant. Je nach Bedarf lassen sich die Zimmereinhei-
in dem die Nutzungsmöglichkeiten völlig offen und daher vielfältig sind. Die Grund- ten verbinden oder voneinander abtrennen. Alle Einheiten werden über die Gemein-
struktur der ersten beiden Schuppen entwickelt sich aus dem Innenraum des Bestan- schaftszonen erschlossen und sollen so Kommunikation und Begegnung anregen. Im
des heraus. Dieser wird als äußere Hülle verstanden, die die neuen Funktionen durch mittleren Schuppen (2) ist im Erdgeschoss hingegen eine kleine Gastronomie situiert.
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