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SERIEN STUDIERENDE ENTWERFEN ... • STUDENTS DESIGN ...
KULTURSCHOPP
UMNUTZUNG VON TABAKSCHUPPEN – MASTERARBEIT VON MARIE WETTACH, PBSA DÜSSELDORF
Um den Bestand möglichst unangetastet zu lassen, wurden die neuen Funktionen nach dem Raum-in-Raum-Prinzip eingefügt. • The new functions were added according to the room-in-room principle.
von • by Marie Wettach
Um ein Schuppen-Ensemble in ihrem Heimatort zu revitalisieren, ent- G erade in Zeiten der Pandemie, während meine Masterarbeit mit dem Titel „Kultur-
wickelte Marie Wettach für ihre Masterarbeit an der Peter Behrens schopp“ entstand, lernten wir Bewegungen in der Nachbarschaft und Freundschaft
School of Arts (PBSA) in Düsseldorf ein Mixed-Used-Konzept. Wo als soziales Netzwerk wieder schätzen. Vertrautheit, Nähe und tiefe Gespräche können
einst Tabak gelagert wurde, schlägt Marie Wettach auf Basis einer nicht auf rein virtueller Basis entstehen. Die Lebens- und Freizeitgewohnheiten unse-
Anwohnerumfrage eine Nutzungskombination aus Wohnen, Arbeiten rer Gesellschaft sind in ständigem Wandel, und mit ihr wandelt sich auch der Bedarf
und Feiern vor. Im Zentrum ihrer Arbeit, betreut von Prof. Dipl.-Ing. an öffentlichen Gemeinschaftsstätten und Wohnraum. Zu Beginn meiner Masterarbeit
Judith Reitz und Prof. Dipl.-Ing. Tanja Kullack, steht die Frage: Wie ergab sich so die Frage, wie es uns Innenarchitekten mit unserer Arbeit gelingen kann,
kann der Raum helfen, Kommunikation und Begegnung zu fördern? die Entwicklung einer sozialen Gemeinschaft und zwischenmenschlicher Begegnungen
zu fördern. Der entstandene Entwurf befasst sich mit der Umnutzung eines Tabaktro-
Marie Wettach developed a mixed-use concept for her master’s the- ckenschuppens in meinem Heimatort Rheinzabern in der Südpfalz zu einem kulturellen
sis at the Peter Behrens School of Arts (PBSA) in Düsseldorf in order Treffpunkt in Ort und Region. Das Schuppen-Ensemble besteht aus drei unterschied-
to revitalize a shed ensemble located in her home town. Where lich dimensionierten Holzgebäuden. Lange Zeit war der Tabakanbau in der gesamten
tobacco was once stored, Marie Wettach proposes a combination Region stark verbreitet. 2010 fiel die staatliche Förderung für den Anbau weg, sodass
of living-, working- and celebrating uses based on a survey of local heute die meisten Tabaktrockenschuppen leer stehen. Dabei prägen die verlassenen
residents. At the centre of her work, supervised by Prof. Dipl.-Ing. Schuppen noch immer Landschafts- und Ortschaftsbilder der ehemaligen Anbauregion,
Judith Reitz and Prof. Dipl.-Ing. Tanja Kullack, is the question: How haben damit einen hohen kulturellen Stellenwert und reichlich ungenutztes Potenzial.
can the space help to promote communication and encounters? Betritt man eines dieser Wirtschaftsgebäude, fällt sofort der große, unverbaute Luftraum
046 • AIT 5.2024