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Kimberly Bäuchle                                             Marco Höldtke


                                  1996 in Bückeburg geboren 2014–2017 Ausbildung zur Bauzeichnerin  1999 in Bielefeld geboren seit 2016 Mitarbeit in Trockenbauunterneh-
                                  seit 2017 Architekturstudium an der FH Bielefeld, Campus Minden  men seit 2017 Architekturstudium an der FH Bielefeld, Campus Minden






             Stephansstift Hannover –1. Preis: „Platz im Raum“


             Entwurf und Text: Kimberly Bäuchle und Marco Höldtke
             Der Jugendraum der Kirchengemeinde Stephansstift in Hannover befindet sich im Unter-
             geschoss des Gebäudes und wird seitens der Gemeinde bereits als Tauf- und Konfirman-
             denraum sowie als Vielzweckraum für Besprechungen, zum Nähen, als Kostümfundus
             und als Teeküche genutzt. Aufgrund der aktuellen Aufteilung ist es jedoch nahezu unmög-
             lich, verschiedene Aktivitäten gleichzeitig auszuüben. Daher sollte der Raum neu organi-
             siert und durch die Möglichkeit zur Filmschau ergänzt werden. Unsere Idee basiert auf
             der Verwendung gemeindeprägender Farben, weswegen wir uns neben der Hauptfarbe
             Weiß für zwei Grüntönen aus dem Logo der Gemeinde entschieden. Als Staufläche und
             Zonierung haben wir an beiden Hauptseiten raumhohe Schrankwände geplant. So blei-
             ben die natürliche Belichtung durch die Fenster an den kurzen Raumseiten und eine  Wandabwicklungen: mit Sitznischen und mit Arbeitstischen • Walls with seating niches and worktables
             große Bewegungsfläche in der Mitte des Raumes erhalten. Um Gruppenaktivitäten wie
             Nähen und Kochen nachzugehen, können nach Bedarf Tische flexibel aus der Schrank-
             wand geklappt und Stühle aus den Regalen gezogen werden. Der Kostümfundus ist in
             den geschlossenen Flächen der Schrankwände untergebracht. Rollbare Hocker mit grü-  Innenansichten/Wandabwicklungen • Interior views/walls
             nem Bezug befinden sich dabei in den untersten Fächern und bieten Sitzmöglichkeiten
             für Groß und Klein – auch, um Filme anzuschauen. Hierfür wird eine an der Decke ange-
             brachte Leinwand vor einer Fensterfront heruntergefahren. Dadurch erhält der Raum be-
             reits auf dieser Seite eine Abdunklung. Insgesamt bilden die Schrankwände einen gleich-
             mäßigen, homogenen Rahmen. Um vor der wirklichen Umsetzung des Konzeptes einen
             Eindruck über die Wirkung der Materialien im Raum zu bekommen, haben wir eine Col-
             lage erstellt, die alle angedachten Materialien auf kleinen quadratischen Holzstückchen
             farb- und materialspezifisch platziert. Die Materialklötzchen sind flexibel verschiebbar,
             sodass die ursprüngliche Idee der vielfältigen, flexiblen Nutzung selbst durch die Collage  Grundriss mit unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten • Layout showing different usage options
             repräsentiert wird. Durch die Aufgabe der Umgestaltung eines bereits bestehenden Rau-
             mes mit vorgegebener Nutzungsanforderung konnten wir ein völlig neues Raumverständ-
             nis entwickeln: Wir haben gelernt, mit dezenten Elementen einen Raum zu schaffen, der
             architektonisch wertvoll ist und  eine Vielzahl an Verwendungszwecken bieten kann. So
             kann die Teeküche in kürzester Zeit in einen Nähraum verwandelt werden, während par-
             allel gearbeitet wird. Durch die grünen Farbakzente in den offenen Regalfächern wirkt der
             Raum freundlich und schenkt den Jugendlicheneinen eindeutigen Bezug zur Gemeinde.

             The youth room of the Hanover Stephansstift parish is on the lower level and is al-
             ready being used by the congregation for baptisms and confirmands as well as for  Das Modell verdeutlicht offene und geschlossene Elemente. •The model shows open and closed elements.
             meetings, sewing, storing costumes and also as a tea kitchen. Due to the present di-
             vision, however, it is almost impossible to have different activities taking place at
             the same time. The room was thus to be newly organized and complemented with
             a cinema section. Our idea was based on the use of colours characterizing the parish
             and, apart from white as the main colour, we chose two shades of green from the
             parish logo. For creating storage and zones, we designed room-high wall units at
             both main sides with natural illumination still possible from the short sides. For
             group activities such as sewing and cooking, tables and chairs can be pulled out of
             the wall unit. For watching films, a screen can be lowered in front of the windows.
             Prior to implementing the concept, we created a collage to get an impression of the
             effect of the materials in the room. Due to the task of redesigning an already existing
             room with predetermined usage requirements, we were able to develop a comple-
             tely new spatial awareness: We learnt to use subtle elements to design a room which
             is architecturally valuable and able to offer a multitude of uses. The tea kitchen can
             thus very quickly be turned into a sewing room while work is being done in parallel.
             Thanks to the green colour accents in the open shelf compartments, the room looks
             friendly and furthermore gives the adolescents a clear reference to the parish.

                                                                                                                           AIT 5.2020  •  043
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