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Leonie Schillak
1998 geboren 2017–2021 BA of Engineering, HDA Darmstadt 2019–2022 Raum
in Form 2021–2023 MA of Interior-Architectural Design, HFT Stuttgart 2022–
2023 Tennigkeit&Fehrle seit 2023 Doris Wolfart Innenarchitektur, Stuttgart
„In meiner Masterarbeit untersuche ich,
welchen architektonischen und gesellschaftlichen
Mehrwert Revitalisierungsprojekte von
Industriebrachen schaffen.“
Leonie Schillak
Tuchbuden und Bibliothek: Materialcollage • “Tuchbuden” and library: material collage
Der Außenraum wird mit gastronomischen Angeboten belebt. • Outdoor space. brought to life with dining options. Neue Elemente fügen sich modulhaft in den Bestand ein. • New elements are integrated into the existing building.
dem benachbarten Textilmuseum in Form von Geländeführungen zur Stadt- und Textil- auf dem Fabrikgelände. Mittels eines gastronomischen Angebotes, einer damit ver-
geschichte. Außerdem soll ein Angebot von Events den Ort weiter beleben. Der Bereich knüpften Bibliothek und attraktiven Außenflächen soll dieser Bereich BesucherInnen
„Textil“ steht als Schwerpunkt des Umnutzungskonzeptes für den Aufbau einer Mode- wie Studierende gleichermaßen ansprechen. Verortet wird diese Nutzung im ehema-
designschule. In Anlehnung an die Geschichte des Ortes und des Textilhandwerks soll der ligen Fabrikgebäude des Bergami-Werks. Sowohl das Café im Erdgeschoss als auch
Lehrbetrieb die Fabrikgebäude aufwerten und neu bespielen. Auf diese Weise kann das der Imbiss im Hinterhof wurden in Form von „Buden“ aus Metall in den ruinenähn-
textile Handwerk in der Stadt wieder an Bedeutung gewinnen. Der dritte Part „Campus“ lichen Bestand gesetzt und differenzieren so bewusst das Alte vom Neuen. Die Bib-
dient der Verbindung der beiden erstgenannten Neunutzungen. In Form von Nutzungs- liothek im Obergeschoss steht in direkter räumlicher Verbindung dazu und ist über
symbiosen sollen beide Einheiten ineinandergreifen, das Fabrikgelände aufwerten und die rückwärtigen Lehrräume im nächsten Gebäude zugänglich. Auch die Bibliothek
die Industriebrache zu einem attraktiven Treffpunkt für BesucherInnen, AnwohnerInnen verkörpert die Betonung von Alt und Neu durch die Präsenz des belassenen Bestands
und Studierende transformieren. Diese neue Dynamik soll durch eine inszenierte Cam- und der bewussten Platzierung neuer Elemente. Die räumliche Ausgestaltung basiert
pus-Atmosphäre mit Einrichtungen wie Studentenapartments, einem charakteristischen auf den roten Ziegelsteinwänden im Bestand: Hier wurden Materialien hinzugefügt,
Campus-Shop und gastronomischen Angeboten unterstützt werden. die den Bestand unterstreichen. Dabei dienen der Estrich und das beige-farbene
Strukturmetall der Imbissbuden als rein bauliche, zurückhaltende Ergänzungen. Das
Tuchbuden: Gastronomieangebote schaffen sozialen Treffpunkt gebeizte Eichenholz der Bücherregale und Einbauten bringt einen dunklen Kontrast
in die Raumwirkung und verleiht dem Ganzen eine gewisse Wärme. Zuletzt ist ein
Die sogenannten „Tuchbuden“ definieren sich im Gesamtkonzept als das zentrale starker Orange-Ton ein wiederkehrendes Element in der Möblierung, in textilen Ele-
Bindeglied zwischen der Schule für Modedesigns und den interaktiven Nutzungen menten, Informationsgrafiken und der Akzentuierung verschiedener Einbauten.
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