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GESUNDHEIT UND WELLNESS  •  HEALTH AND SPA


































               PSYCHIATRIEZENTRUM SINT

               AMEDEUS IN MORTSEL



               Entwurf • Design tc plus, BE-Sint-Kruis & VK group, BE-Roeselare


               Wie sehen Räume zur Besinnung und zur Begegnung psychisch kran-
               ker Menschen aus,  zumal wenn diese v erschiedenen Konfessionen
               angehören? Dieser Frage hatten sich tc plus zu stellen, die die Ka pelle
               des Psychiatrischen Zentrums Sint-Amedeus in Mortsel umbauten.
               Den belgischen Architekten gelang ein sinnlic her Entwurf. Das ehr-
               würdige Gemäuer und die bleiv erglasten Fenster harmonieren bes-
               tens mit der  neuen sc hlichten Innenarchitektur. Äußerst reizvoll ist
               das Farbkonzept – teils vollflächig aufgetragen, teils fein nuanciert.

               What do rooms for contemplation and the encounter of people with
               mental illnesses have to look like, especially if these people belong
               to different denominations? The architects from tc plus had to deal
               with this issue when they converted the chapel of the Sint-Amedeus
               Psychiatric Centre in Mortsel. The Belgian architects created a sensu-
               ous concept. The venerable building and the leaded windows blend
               in with the interior design. Especially appealing is the colour concept
               – partly applied on extensive areas, partly as delicate nuances.



               von • by Annette Weckesser
               B  ruder Amadeus Sto ckmans von den Bar mherzigen Brüdern begründete 1895 das,
                  was sic h heute P sychiatrisches  Zentrum Sint-Amedeus nennt. Ein histor
                                                                      isches
               Panoramabild zeigt eine klosterähnliche, in sich geschlossene Anlage nahe Antwerpen,
               die eine Brauerei, einen Bauernhof und einen Gemüseanbau unterhielt. Im Laufe von 121
               Jahren hat sich Sint-Amedeus erheblich gewandelt. Der Erste und der Zweite Weltkrieg
               hatten Renovierungen, Wiederaufbauten und Erweiterungen zur Folge. Ab den 19 50er-
               Jahren b eeinflussten neue Medik amente und  Therapieformen die Ar chi tektur. Die
               geschlossene Institution öf fnete sich. Auf dem  weitläufigen Areal befinden sich heute
               eine Sporthalle, Therapieräume, Werkstätten, Arbeitsplätze, betreute Wohnungen und
               eine Tagesklinik. 4 50 bis 500 P atienten  zwischen 18 und 80 Jahr en  werden derz eit
               ambulant und stationär betreut. Die im Rahmen des jüngsten Masterplans von tc plus
               umgebaute und r enovierte K apelle dient ther apeutischen und r eligiös-spirituellen
               Zwecken. Wichtig ist, das s die ur sprünglich christliche Institution allen K onfessionen
               einer multikulturellen Gesellschaft offen steht. Dank ihrer Lage vermittelt die Kapelle in
               idealer Weise zwischen der Außenwelt und dem Psychiatrischen Zentrum.                 s



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