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WOHNEN • LIVING
HAUS B.
IN STUTTGART
Entwurf • Design Ippolito Fleitz Group, Stuttgart
Großstadt statt Ortsrand, Zigarrenlounge statt Kinderzimmer und Din -
nertafel statt Küchentisch: Nachdem der Nachwuchs aus dem Haus
war, wünschte sich das Bauherren-Ehepaar ein neues Wohn umfeld.
Aus der beschaulichen Doppelhaushälfte in der schwäbischen Pro vinz
zog es sie in die Landeshauptstadt. Hier ließen sie sich in einem typi-
schen Wohn haus aus den 1920er-Jahren nieder, das sie sich von den
Stutt gar ter Archi tekten Peter Ippolito und Gunter Fleitz maßgeschnei-
dert auf ihre neuen Bedürf nis se umbauen und einrichten ließen.
Big city instead of village outskirts, cigar lounge instead of nursery
and festive dining table instead of kitchen table: after the children
had moved out, the client couple wished to have a new living envi-
ronment. Having lived in a sedate semi-detached house in the
Swabian province, they were now attracted by the state capital,
where they moved into a typical 1920s residence, which they had
converted and furnished according to their needs by Stuttgart-
based architects Peter Ippolito and Gunter Fleitz.
von • by Uwe Bresan
S olange die Kinder noch klein waren, war die am Ortsrand gelegene Dop pel haus -
hälfte in der schwäbischen Provinz das ideale Zuhause. Der Weg zur Ar beit war
für das Unternehmerehepaar kurz, weshalb sich Beruf und Familie problemlos verbin-
den ließen. Die Kin der wiederum konnten zum Spielen gefahrlos vor die Tür geschickt
werden, wo Wie sen und Wälder einen riesigen Abenteuerspielplatz bildeten. Zur Not
warfen die Nach barn auch mal einen Blick auf den Nachwuchs. Seit der jedoch flügge
geworden ist und erste eigene Wege fernab der Heimat geht, spielen die Eltern mit
der Idee, sich zu verändern: Groß stadt statt Ortsrand, Zigarrenlounge statt Kinder zim -
mer und Dinnertafel statt Küchentisch! In Stuttgart, knapp 60 Kilometer von ihrem frü -
he ren Wohnort entfernt, ha ben sich die Bauherren nun gemäß ihren Vor stel lungen
neu eingerichtet. Damit hat sich zwar der tägliche Arbeitsweg verlängert, dafür wohnt
man jetzt in der Nähe von Freunden und Bekannten, von denen es viele schon in den
vergangenen Jahren in die Stadt gezogen hat. Abends kann man ins Thea ter laufen
und ein guter Italiener ist auch gleich um die Ecke. Und seit man „standesgemäß“
wohnt, lädt man Freunde und Geschäftspartner auch gern zu sich nach Hause ein. s
096 • AIT 7/8.2016