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ÖFFENTLICHE BAUTEN  •  PUBLIC BUILDINGS


































               KONGRESSZENTRUM

               IN PLASENCIA


               Entwurf • Design SelgasCano, ES-Madrid



               Als  Anfang der 2000er-Jahre die  Verwaltung der autonomen
               Gemeinschaft Extremadura den Wettbewerb für ein neues Kon -
               gress  gebäude auslobte, ahnten die knapp 40.000 Bewohner der
               Stadt Plasencia vermutlich nicht, was dieser Bau für (Aus-)
               Wirkungen haben würde. Im Sommer 2017 wurde das Haus nun
               fertig gestellt: Inmitten der struppigen Graslandschaft hat sich ein
               außer gewöhnliches Bau werk niedergelassen, das  Asso ziationen zu
               einem geheimnisvoll glimmenden Raumschiff weckt.

               When the public administration of the Autonomous Community of
               Extremadura announced the competition for a new congress buil-
               ding in the early 2000s, the almost 40,000 inhabitants of the mar-
               ket city of Plasencia probably had no idea what impact this buil-
               ding would have. The complex was completed in the summer of
               2017. In the midst of the scrubby grasslands, an extraordinary buil-
               ding has been constructed that evokes associations with a myste-
               riously shimmering spaceship.



               von • by Sabine Marinescu
               E  ine Hülle aus transluzentem Kunststoff überzieht den facettenreichen, futuristisch
                  anmutenden Kunststoffpolyeder. Wer die Arbeiten von SelgasCano kennt, weiß, dass
               die Architekten mit außergewöhnlichen Materia lien, Formen  und Farben umzugehen
               wissen. Das neue Kulturzentrum liegt im Westen der Stadt Plasencia, deren bewegte
               Geschichte sich in ihrer Architektur widerspiegelt. Nachdem bereits die Kelten hier sie-
               delten, wurde Plasencia von den Römern besetzt, später von den Mauren. Zum Ende des
               12. Jahrhunderts konnte Alfons VII. von Kastilien die Stadt für Spanien zurückerobern,
               machte sie zum Bischofssitz und ließ die Kathedrale bauen. 1208 wurde hier die älteste
               spanische Universität gegründet und im 15. Jahrhundert zogen spanische Adlige in die
               Stadt, bauten Paläste, Herrenhäuser und Kirchen. Um diese sehenswerte Altstadt herum
               entstanden in den vergangenen Jahrhunderten weitere Siedlungsgebiete, die die anstei-
               gende  Bevölkerungsdichte  auffangen  sollten.  Hier,  am  Rande  eines  der  jüngsten
               Expansionsgebiete, befindet sich nun auch der neue, aufsehenerregende Anziehungs -
               punkt – das Kulturzentrum.  Trotz des auffallenden Kontrasts zwischen Alt und Neu bietet
               die Stadt eine geeignete Heimat für dieses architektonische Kleinod.  s


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