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Einzigartige terrassen, die zu ihnen passen
r MÜNCHEN
bis 02.02.20 Thonet & Design. Diese Ausstellung hat Schwung! Überall For-
men, die sich biegen und winden und Bögen schlagen. Sie kringeln sich so
ausgelassen, kaum zu glauben, dass es lediglich um eine einzige Designtypo-
logie geht: den Stuhl. Rund 70 Exemplare aus der Königsdisziplin der Möbel-
gestaltung zeigt „Thonet & Design“, die aktuelle Ausstellung im Designmu-
seum Neue Sammlung anlässlich des 200. Geburtstag des Möbelherstellers.
Doch der Schwung liegt Thonet sozusagen in der DNA: Schließlich erfand Mi-
chael Thonet Mitte des 19. Jahrhunderts nicht nur das Biegen von massivem
Holz und legte damit die Basis für einen Welterfolg; später stieg das Unterneh-
men auch zum weltweit größten Produzenten von Möbeln aus gebogenem
Stahlrohr auf. Die Kuratoren Xenia Riemann-Tyroller und Josef Straßer konn-
ten aus einer der umfangreichsten Thonet-Sammlungen überhaupt schöpfen,
die Bestände des Hauses umfassen über 400 Objekte. In dem Ausstellungs-
raum im Untergeschoss stehen die Ikonen nun aufgereiht: das Urmodell „Bop-
parder Sessel“, daneben eines der ersten Exemplare des Kaffeehaus-Stuhls Nr.
14 überhaupt, frühe Bauhaus-Stücke von Breuer und Mies van der Rohe und
zeitgenössische Entwürfe von Stefan Diez, Sebastian Herkner oder Konstantin
Grcic. Die ein oder andere Entdeckung gibt es ebenfalls: etwa die ungemein
zeitgemäß wirkenden Bugholzstühle von Adolf Gustav Schneck aus den
1920er- Jahren oder die poppig-bunten Designs der Nachkriegszeit. Die rei-
chen Formen und Details gut zur Geltung bringt die zurückgenommene Insze-
nierung von Steffen Kehrle. Der Münchner Gestalter gliedert den an ein Am-
phitheater erinnernden Ausstellungsraum lediglich mit gebogenen, grau ge-
strichenen Metallwänden – ein idealer Hintergrund, der die Blicke auf die Ex-
ponate konzentriert. Kehrle steuert mit „DNS-Chair“ auch den jüngsten Beitrag
zur Stuhlparade bei: Auf Einladung der Neuen Sammlung entwickelte er die
Prototypen eines Stuhls und eines Hockers, zu nutzen im Museum, aber auch
darüber hinaus. Und ein Appell an Thonet und die Industrie im Allgemeinen,
in die Zukunft zu schauen und mit neuen Technologien zu experimentieren.
Wie einst Gründervater Michael Thonet. Jasmin Jouhar
Die Neue Sammlung
Pinakothek der Moderne
Barer Straße 40, 80333 München
www.die-neue-sammlung.de
LUXEMBOURG
Design Frédéric Sofi a
Foto: Die Neue Sammlung, A. Laurenzo PASST AUF ALLEN EBENEN
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