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               Foto: Sebastian Kolm                                         Foto: Florian Holzherr





               Innehalten im Ruhewald                                        Zwei Kunstwerke in einem

               Die letzte Ruhestätte unabhängig von der Konfession außerhalb eines Friedhofes mitten  In Lech am Arlberg erleben Wanderer seit diesem Herbst gleich zwei Werke des US-ame-
               im Wald zu finden ziehen immer mehr Menschen einem traditionellen Begräbnis vor. Ein  rikanischen Lichtkünstlers James Turrell. In 1.780 Metern Höhe verrät ein elliptisch gerun-
               dafür ausgelegter Ort ist der Ruhewald Schloss Tambach bei Coburg. Im Auftrag des  deter Natursteinbau, geplant von Baumschlager Eberle Architekten, dass es hier etwas
               Betreibers Graf zu Ortenburg haben Sacher.Locicero.Architects aus Graz einen sinnli-  zu entdecken gibt. Ein schmaler Gang führt ins Innere, wo sich bei geöffneter Kuppel im
               chen Ort des Abschieds, Erinnerns und Innehaltens geschaffen. Sieben Spitzbögen aus  „Skyspace“ der Blick in den Himmel öffnet. In geschlossenem Zustand entwickelt sich da -
               Leim bindern formen den 26 Quadratmeter großen Sakralraum, der sich zum Wald öffnet.  gegen die volle Wirkung der farbenfrohen Lichtinstallation im „Ganzfeldraum“.

               Finding the last resting place whatever one’s religion outside a cemetery in a forest is  Since this autumn, in Lech am Arlberg hikers find no less than two works by the US light
               what more and more people prefer to a traditional burial. A site meant for this is Ruhe -  artist James Turrell. At a height of 1,780 metres, an elliptical construction of natural
               wald Schloss Tambach near Coburg. Commissioned by the operator Graf zu Ortenburg,  stone, designed by Baumschlager Eberle Architekten, indicates that there is something
               Sacher.Locicero.Architects from Graz created a sensual place for saying farewell,  to discover. A narrow passage leads inside where, through the open cupola, “Skyspace”
               remembering and pausing. Seven pointed arches of laminated beams form the sacred  allows a view into the sky. When closed, in contrast, the colourful “Ganzfeldraum” light
               space measuring 26 square metres that opens to the forest.    installation comes into full effect.
               www.sacher-locicero.com · www.ruhewald.de                     www.jamesturrell.com · www.baumschlager-eberle.com · www.skyspace-lech.com



                                             PRESSESTIMMEN • PRESS REVIEW




               Pressestimmen zum Haus der Musik in Innsbruck der ARGE Erich Strolz, AT-Innsbruck und Dietrich | Untertrifaller, AT-Bregenz

               „Kunst wäscht den Staub des Alltags von  Ti roler Ar chi tek ten Erich Strolz entworfen  Konservativen mit einem eindeutigen Ja.  Leitung von Ernst Beneder und Elke Delu -
               der Seele“, mit diesem  Zitat  von Pablo  und ge mein sam mit dem Büro Dietrich Un -  Mit  der Zusammenführung  und Ver dich -  gan-Meissl  zurate gezogen. „Das  war ein
               Picasso übergab LH Günther Platter am ver -  ter trifaller Ar chitekten um gesetzt. (...)  tung von einem knappen Dutzend Institu -  guter und  wichtiger Prozess“, meint der
               gangenen Samstag das neu gebaute Haus  www.meinbezirk.at, 09.10.18, Stephan Gstraunthaler  tionen – darunter etwa das Mozarteum, das  Architekt, „weil wir dadurch auf sachlicher
               der Musik in Innsbruck offiziell seiner Be -  Mit dem Haus der Musik, das anstelle der  Landeskonservatorium, das Institut für Mu -  Ebene über die un ter schiedlichen Vor- und
               stimmung. (...) Auf über 13.000 Quadrat me -  in die Jahre gekommenen und teils desola-  sik wissenschaft der Universität Inns bruck,  Nachteile diskutieren konnten.“ (...)
               tern finden das Tiroler Symphonie orchester  ten Stadtsäle zwischen Landestheater, Hof -  die Festwochen der Alten Musik sowie etli-  www.derstandard.at, 06.10.18, Wojciech Czaja
               Innsbruck und die Kammerspiele ebenso  burg und Jesuitenkirche auf den Platz ge -  che übergeordnete Vereins ver bände – sollte
               Platz wie Teile des Landeskonservatoriums,  stellt wurde, geht eine lange, kontroversiell  Innsbruck  endlich  als  Musik stadt wahr-
               der Inns bru cker Standort des Mozarteums  diskutierte Entstehungsgeschichte einher.  nehmbar  werden. (...) „Wir ha ben lange
               Salz burg und das Institut für Musikwissen -  Die einen, wie etwa die lokalen Print me -  nach  einem  passenden  Material  für  die
               schaften der Universität Innsbruck. Auch  dien, stoßen sich an der dunklen Fassade  Fassade gesucht“, erinnert sich Strolz, der
               die Bib lio theken der Institutionen wurden  und bezeichnen den Würfel als „schwarzes  zu Beginn mit hellen Keramik platten und
               im letzten Stock  zu einer großen Musik -  Monster“, als „Stein des Anstoßes“, als  sogar hölzernen Lamellen experimentiert
               bibliothek zusammengeführt, die in dieser  „Ka ba von Innsbruck“. Die anderen, allen  hat. Doch nachdem sich selbst die Chronik -
               Form in Westösterreich einzigartig ist. (...)  voran die Innsbrucker FPÖ, halten sich erst  redaktionen der lokalen Medien in die De -
               Mit dem Ein zug er fülle sich für das Tiroler  gar nicht mit architektonischen Details auf,  batte eingeschaltet und danach getrachtet
               Landes theater, vor allem aber für die Mu si -  sondern stellen ganz generell infrage, ob es  haben, die Bevölkerung nach und nach zu
               ker In nen des Tiroler Sym phonie orches ters  denn  eines  solchen  Neubaus  überhaupt  instrumentalisieren, wurde kurzerhand das
               Inns bruck ein lang ge heg ter Wunsch,  so  bedürfe. Der 2013 ausgeschriebene, zwei-  Bundes denk mal amt,  der  Innsbrucker
               Inten dant Johannes Reit meier und der  stufige Wettbewerb, an dem sich 126 Ar chi -  Stadt- und Ortsbild schutz beirat, der Inns -
               kauf män nische Direktor, Markus Lutz. Das  tekten aus ganz Europa beteiligt hatten, be -  brucker Gestaltungs beirat sowie ein eigens  Foto: Roland Halbe
               Haus der Musik Inns bruck wurde vom  antwortet die polemische Dauerfrage der  ins Leben gerufener Projektbeirat unter der


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