Page 158 - AIT1116_E-Paper
P. 158

BDIAusgezeichnet!


               Wir fördern den Nachwuchs: Der vom Bund Deut-  durch eine Fachjury direkt an der Hochschule anläss-  Hochschule Ostwestfalen-Lippe, Detmold, die der
                                                        lich der regelmäßigen Semesterrundgänge.   BDIA Landesverband Nordrhein-Westfalen im Sommer-
               scher Innenarchitekten initiierte Preis BDIAusgezeich-
               net! stellt regelmäßig herausragende  Abschlussar-  In diesem Heft finden Sie jeweils ausgezeichnete  semester 2016 ausgewählt hat. Infos zu allen Projek-
               beiten aus dem Fachbereich Innenarchitektur vor.  Abschlussarbeiten von Studierenden der PBSA Peter  ten finden Sie unter www.bdia.de/Absolventen.
               Die sorgfältige Auswahl aus Semesterarbeiten erfolgt  Behrens School of Architecture, Düsseldorf sowie der

               PBSA Peter Behrens School of Architecture: Die Bewertung von 13 Bachelor- und 15 Masterarbeiten erfolgte am 13. Juli 2016. Jury: Innenarchitektin Vera Schmitz, BDIA
               Präsidentin; Innenarchitektin Birgit Schwarzkopf, BDIA Ehrenmitglied; BDIA Innenarchitekt Jürgen Otte, die Preisträger des Vorjahres Catharina Keckstein und Lennart Efsing.

               BDIAusgezeichnet! Bachelor für Kevin Gratza „Talking Brands – EGO Interior“
               (Betreuung: Prof. Sabine Keggenhoff)
               Die Lavalampen der Firma Mathmos sind Stimmungsleuchten, die den Käufer mit
               ihrem  gedimmten  Licht  und  der  Bewegung  des  Wachses  faszinieren  wollen.  Jede
               Lampe wird von Mathmos in England in Handarbeit hergestellt.
               Der Flagshipstore ist im Erdgeschoss in vier Bereiche aufgeteilt. Der Windfang ist wie
               eine Mondlandschaft gestaltet als außergewöhnlicher Eingang. Der  Verkaufsraum
               besteht aus einem interaktiven  Verkaufstisch, an  welchem die Kunden ihre Lava
               Lampen individuell erstellen können. Die Manufaktur ist das Herzstück des Flagship-
               stores. In diesem Raum werden alle Kundenbestellungen in Handarbeit hergestellt.
               Jurybegründung: Kevin Gratza gelingt es, in einem klaren, eigenständigen Entwurf
               den Kern der  Marke Mathmos herauszuarbeiten. Konsequent  werden die Linien-
               führungen der Produkte in die Gestaltung der raumschiffartigen Präsentationsräume
               übernommen. Im Verkaufsraum verschmelzen reale und virtuelle Produktdarstellung
               am interaktiven Multimedia-Desk. Idee, Entwurf und Präsentation sind bis ins Detail
               durchgängig überzeugend.

               Hochschule Ostwestfalen-Lippe: Die Bewertung von 72 Bachelor- und 16 Masterarbeiten erfolgte am 14. Juli 2016. Jury: Innenarchitektin Gritt Bartels, BDIA Landesvorsitzende
               Nordrhein-Westfalen; BDIA Innenarchitektin Karin Friedrich-Wellmann; BDIA Innenarchitekt  Manfred Felix Haverkamp sowie die Preisträger des  Vorjahres Sahar
               Khalajhedayati, Corinna Lüddecke und Timo Schröder.

               BDIAusgezeichnet! Bachelor für Sophie Homrighausen „cube – sandwich & more“  BDIAusgezeichnet! Master für Wibke Bruners und Edgar Hildebrand „NOAH –
               (Betreuung: Prof. Carsten Wiewiorra, Christian Schulze)       Jüdisches Kindermuseum“  (Betreuung: Prof. Carmen Munoz de Frank, Prof. Rütt
               Die Formensprache von einem Sandwich sind zwei Dreiecke. Setzt man diese zusam-  Schultz-Matthiesen)
               men, erhält man einen Würfel, einen „cube“. Durch den Farbkontrast von schwarzen  Als Ergänzung des Jüdischen Museum Berlin soll ein Kindermuseum als lebendiger
               Cubes und lichtgrauen  Wänden entsteht eine Hierarchie, der Cube  wird  zum  Kulturort der Wissensvermittlung entstehen. Inhaltlicher Schwerpunkt ist die Erzählung
               Ausdrucksträger.  Dies  wird  durch  unterschiedliche  Haptik  zusätzlich  verstärkt.  Die  der biblischen Geschichte der Arche Noah. Das Kindermuseum soll als interaktiver
               eigene entwickelte Verpackung für Kunden, die ihr Sandwich außer Haus genießen  Erlebnisort einladen, die Erzählung der Arche Noah aus verschiedenen Perspektiven zu
               möchten, wird dieses Prinzip aufgegriffen.                    entdecken. Die Kinder erleben in Momentaufnahmen mit allen Sinnen die abenteuerli-
               Das „cube.“ bietet einen Innen- sowie einen Außenraum mit Innenhofcharakter.  che Rettung aus der Sicht der Tiere. Am Museumseingang erhalten die Kinder eine
               Innen bildet die Theke mit hinterleuchtetem Regal den Mittelpunkt. Aus der Theke  Tieridentität, welche sie erst beim Verlassen des Museums wieder ablegen. Während
               verläuft die Wandbeplankung, die den vorderen Bereich definiert.   des Museumsrundganges gibt es immer wieder Anknüpfungspunkte mit dem eigenen
               Im hinteren Bereich und im Außenraum bilden weitere Cubes die Sitzbereiche.  Tiercharakter, um sich besser mit ihm zu identifizieren.
               Jurybegründung: Der Entwurf  zeugt  von einer klaren Haltung, die sich in allen  Jurybegründung: Die Arbeit stellt in besonderer Weise, von der Recherche über die
               Raumkomponenten sehr konsequent ablesen lässt. Die Entwurfsverfasserin ent-  Analyse bis hin  zu einer möglichen Realisierung, den konsequenten Entwurfs-
               wickelt dabei eine signifikante Ästhetik – eine Ästhetik, die auch in der Präsentation  weg da. Hier ist eine Geschichte mit großer szenografischer Kompetenz in eine sehr
               der eingereichten Unterlagen selbstbewusst und prägnant durchgehalten wird.  komplexe Raumstruktur umgesetzt worden und zum Leben erweckt.
























               158  •  AIT 11.2016
   153   154   155   156   157   158   159   160   161   162   163