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BDIAusgezeichnet!
Wir fördern den Nachwuchs: Der vom Bund Deut- durch eine Fachjury direkt an der Hochschule anläss- Hochschule Ostwestfalen-Lippe, Detmold, die der
lich der regelmäßigen Semesterrundgänge. BDIA Landesverband Nordrhein-Westfalen im Sommer-
scher Innenarchitekten initiierte Preis BDIAusgezeich-
net! stellt regelmäßig herausragende Abschlussar- In diesem Heft finden Sie jeweils ausgezeichnete semester 2016 ausgewählt hat. Infos zu allen Projek-
beiten aus dem Fachbereich Innenarchitektur vor. Abschlussarbeiten von Studierenden der PBSA Peter ten finden Sie unter www.bdia.de/Absolventen.
Die sorgfältige Auswahl aus Semesterarbeiten erfolgt Behrens School of Architecture, Düsseldorf sowie der
PBSA Peter Behrens School of Architecture: Die Bewertung von 13 Bachelor- und 15 Masterarbeiten erfolgte am 13. Juli 2016. Jury: Innenarchitektin Vera Schmitz, BDIA
Präsidentin; Innenarchitektin Birgit Schwarzkopf, BDIA Ehrenmitglied; BDIA Innenarchitekt Jürgen Otte, die Preisträger des Vorjahres Catharina Keckstein und Lennart Efsing.
BDIAusgezeichnet! Bachelor für Kevin Gratza „Talking Brands – EGO Interior“
(Betreuung: Prof. Sabine Keggenhoff)
Die Lavalampen der Firma Mathmos sind Stimmungsleuchten, die den Käufer mit
ihrem gedimmten Licht und der Bewegung des Wachses faszinieren wollen. Jede
Lampe wird von Mathmos in England in Handarbeit hergestellt.
Der Flagshipstore ist im Erdgeschoss in vier Bereiche aufgeteilt. Der Windfang ist wie
eine Mondlandschaft gestaltet als außergewöhnlicher Eingang. Der Verkaufsraum
besteht aus einem interaktiven Verkaufstisch, an welchem die Kunden ihre Lava
Lampen individuell erstellen können. Die Manufaktur ist das Herzstück des Flagship-
stores. In diesem Raum werden alle Kundenbestellungen in Handarbeit hergestellt.
Jurybegründung: Kevin Gratza gelingt es, in einem klaren, eigenständigen Entwurf
den Kern der Marke Mathmos herauszuarbeiten. Konsequent werden die Linien-
führungen der Produkte in die Gestaltung der raumschiffartigen Präsentationsräume
übernommen. Im Verkaufsraum verschmelzen reale und virtuelle Produktdarstellung
am interaktiven Multimedia-Desk. Idee, Entwurf und Präsentation sind bis ins Detail
durchgängig überzeugend.
Hochschule Ostwestfalen-Lippe: Die Bewertung von 72 Bachelor- und 16 Masterarbeiten erfolgte am 14. Juli 2016. Jury: Innenarchitektin Gritt Bartels, BDIA Landesvorsitzende
Nordrhein-Westfalen; BDIA Innenarchitektin Karin Friedrich-Wellmann; BDIA Innenarchitekt Manfred Felix Haverkamp sowie die Preisträger des Vorjahres Sahar
Khalajhedayati, Corinna Lüddecke und Timo Schröder.
BDIAusgezeichnet! Bachelor für Sophie Homrighausen „cube – sandwich & more“ BDIAusgezeichnet! Master für Wibke Bruners und Edgar Hildebrand „NOAH –
(Betreuung: Prof. Carsten Wiewiorra, Christian Schulze) Jüdisches Kindermuseum“ (Betreuung: Prof. Carmen Munoz de Frank, Prof. Rütt
Die Formensprache von einem Sandwich sind zwei Dreiecke. Setzt man diese zusam- Schultz-Matthiesen)
men, erhält man einen Würfel, einen „cube“. Durch den Farbkontrast von schwarzen Als Ergänzung des Jüdischen Museum Berlin soll ein Kindermuseum als lebendiger
Cubes und lichtgrauen Wänden entsteht eine Hierarchie, der Cube wird zum Kulturort der Wissensvermittlung entstehen. Inhaltlicher Schwerpunkt ist die Erzählung
Ausdrucksträger. Dies wird durch unterschiedliche Haptik zusätzlich verstärkt. Die der biblischen Geschichte der Arche Noah. Das Kindermuseum soll als interaktiver
eigene entwickelte Verpackung für Kunden, die ihr Sandwich außer Haus genießen Erlebnisort einladen, die Erzählung der Arche Noah aus verschiedenen Perspektiven zu
möchten, wird dieses Prinzip aufgegriffen. entdecken. Die Kinder erleben in Momentaufnahmen mit allen Sinnen die abenteuerli-
Das „cube.“ bietet einen Innen- sowie einen Außenraum mit Innenhofcharakter. che Rettung aus der Sicht der Tiere. Am Museumseingang erhalten die Kinder eine
Innen bildet die Theke mit hinterleuchtetem Regal den Mittelpunkt. Aus der Theke Tieridentität, welche sie erst beim Verlassen des Museums wieder ablegen. Während
verläuft die Wandbeplankung, die den vorderen Bereich definiert. des Museumsrundganges gibt es immer wieder Anknüpfungspunkte mit dem eigenen
Im hinteren Bereich und im Außenraum bilden weitere Cubes die Sitzbereiche. Tiercharakter, um sich besser mit ihm zu identifizieren.
Jurybegründung: Der Entwurf zeugt von einer klaren Haltung, die sich in allen Jurybegründung: Die Arbeit stellt in besonderer Weise, von der Recherche über die
Raumkomponenten sehr konsequent ablesen lässt. Die Entwurfsverfasserin ent- Analyse bis hin zu einer möglichen Realisierung, den konsequenten Entwurfs-
wickelt dabei eine signifikante Ästhetik – eine Ästhetik, die auch in der Präsentation weg da. Hier ist eine Geschichte mit großer szenografischer Kompetenz in eine sehr
der eingereichten Unterlagen selbstbewusst und prägnant durchgehalten wird. komplexe Raumstruktur umgesetzt worden und zum Leben erweckt.
158 • AIT 11.2016