Page 128 - AIT1025_E-Paper
P. 128

BÜRO UND VERWALTUNG  •  OFFICE BUILDINGS

































       WACKER HOUSE

       IN MÜNCHEN



       Entwurf • Design SCOPE Architekten, Stuttgart


       Heutzutage braucht es multifunktionale Räume und individuelle
       Arbeitsplatzmodelle – die Arbeitswelt ist im Wandel. Besonders inter-
       national agierende Großkonzerne sehen sich den Anforderungen von
       New Work gegenübergestellt. So auch die Wacker Chemie AG, die
       mit ihrem Headquarter zugleich Einzug ins Münchner Werksviertel
       und in dynamische Arbeitsstrukturen hielt. C.F. Møller Architects gab
       den architektonischen Rahmen – Scope Architekten füllte ihn mit
       einem farbenfrohen Kunstwerk geometrischer Abstraktionen.

       Nowadays, multifunctional spaces and individual workplace models
       are needed – the world of work is definitely changing. Large inter-
       national corporations in particular find themselves faced with the
       demands of New Work. This is also the case for Wacker Chemie AG,
       whose headquarters moved into Munich’s Werksviertel district and
       adopted dynamic working structures. C.F. Møller Architects provided
       the architectural framework – Scope Architects filled it with a colour-
       ful work of art featuring geometric abstractions.



       von • by Lisa Klasberg, Münster
      D   ie Geschichte der Wacker Chemie AG begann im Jahr 1914 durch den namensge-
          benden Gründer Dr. Alexander Wacker. Das Unternehmen überstand den Ersten
       Weltkrieg, umging eine drohende Werksschließung nach dem Zweiten Weltkrieg und
       internationalisierte sich schließlich für den europäischen, amerikanischen und asia-
       tischen Markt. Neue Standorte kamen hinzu, und 1992 etablierte sich die Unterneh-
       menszentrale in Neuperlach im Münchner Südosten. Hier blieb der Sitz der Konzern-
       verwaltung bis zum Umzug ins angesagte Werksviertel 2024. Mit dem neuen Standort
       ließ das Unternehmen nicht nur einen verstaubten Verwaltungsbau hinter sich – man
       verabschiedete sich auch von einem antiquierten Verständnis von Arbeit und sagte Ja
       zu allem, wofür das moderne und zukunftsfähige Werksviertel stand: Ja zu 39 Hektar
       Fläche, zu 1150 Wohnungen, zu 7000 Arbeitsplätzen, zu 3000 EinwohnerInnen und
       letztendlich Ja zu einem flexiblen und bedürfnisorientierten Wohn- und Arbeitsviertel.
       Doch das alles entstand nicht am Reißbrett: Ein dynamisches Wachstum vom Zuhause
       namhafter Industrieunternehmen über Europas größtes Partyareal – Kunstpark Ost, spä-
       ter Kultfabrik – führte zuletzt zu einem lebendigen, attraktiven Stadtquartier.


       128  •  AIT 10.2025
   123   124   125   126   127   128   129   130   131   132   133