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BÜRO UND VERWALTUNG • OFFICE BUILDINGS INNERE WERTE • INNER VALUES
Im zweiten Geschoss wurden die historische goldene Tapete aus Japan und die Wandmalereien aufgearbeitet. • On the second floor, the golden wallpaper from Japan and the wall paintings have been done up.
Entlang der Wände im Oval im dritten Geschoss lässt die ... • The artists Mette Boesgaard makes ballerinas ...
unterschiedlich großen Büroräumen mit insgesamt 140 Arbeitsplätzen die komplette
Infrastruktur, die zum Arbeiten benötigt wird: Rezeption, Sekretariat, Konferenzräume
mit Catering ser vice, ein Bistro, in dem jeden Tag gekocht wird, und Zonen mit Kaffee-
und Getränke station. Inspiriert vom Bestand sind im ganzen Haus – neben dem Stuck
und Original-Bauteilen – Verweise auf die Geschichte zu finden. Denn daraus haben
die Gestalter ihre Themenwelten kreiert, die sich in Wand- und Bodengestaltung,
Möbel-, Leuchten- und Farbwahl auf jedem Geschoss anders interpretiert widerspie-
geln. Gewünscht war eine gediegene Club-Atmosphäre, in der die Mitglieder aus ganz
unterschiedlichen Branchen zur Kommunikation untereinander angeregt werden, sich
von Anfang an wohl fühlen und ihre Besucher und Kunden gerne empfangen.
Für jeden der passende Arbeitsplatz
Der Empfang befindet sich in dem zentralen Raum mit ovalem Grundriss im ersten
Obergeschoss, dessen Form sich in den beiden Geschossen darüber wiederholt und
jeweils als Treff- und Verteilerpunkt dient. Auf der Ankunftsebene herrschen elegante,
gedeckte Farben vor, die bis zum Dachgeschoss heller und fröhlicher werden. In den
... Künstlerin Mette Boesgaard Ballerinas tanzen. • ... dance along the walls in the oval room on the third floor.
ovalen Räumen sind Kaffee- und Getränkestation samt Sitz gelegenheiten angeordnet.
Ebenso wie in den Lounge- und Bistrobereichen ergibt sich dort der ungezwungene
Aus tausch mit dem Büronachbar ganz von alleine. Highlight im zweiten Obergeschoss
ist die kunstvoll gearbeitete Tapete von 1830, die ihren Weg einst aus Japan in den feu-
dalen Salon gefunden hat. Hier hat die Restauratorin Anne Simonsen ganze Arbeit
geleistet: Der vormals vergraute Wandbelag aus geprägtem, mit Gold belegtem Leder
strahlt wieder Eleganz aus, während die Farben der Wand- und Deckenmalereien im
Raum nebenan wieder leuchten. Kunstliebhaber Bernhard Hirschsprung hatte die
Künstler Thorvald Niss und Gotfred Rump beauftragt, Land schafts szenen vom Landsitz
der Familie an die Wand zu bringen. Der Blick an die mit Schmetterlingen verzierte
Decke lädt bei Besprechungen eher zum Träumen als zum Entwickeln von Konzepten
ein. Und auch im Geschoss darüber gibt es anspruchsvolle Kunst zu entdecken: Die
Künstlerin Mette Boesgaard hat an den Wänden ihre eigene, zeitgemäße Interpretation
von tanzenden Ballerinas aus Tschaikowskis „Schwanensee“ als Hommage an das
benachbarte Ballett geschaffen, dessen Tänzer einst in den Räumen ihre Pirouetten
geübt haben. Die Muster der bedruckten Teppiche sind ebenfalls in Zusammenarbeit
mit der Künstlerin entstanden, die sich jede Ebene und die darin vorgefundenen
Zeichen der Zeit einzeln vorgenommen hat. Das Design reicht so von überladen kit-
schig über floral anmutend bis grafisch zurückhaltend. Im vormals neutralen
Dachgeschoss entschied man sich für eine expressive Teppichkollektion des britischen
Designers Tom Dixon, die wiederum das gewisse Etwas in die offenen Räume bringt,
von denen aus ein herrlicher Blick über die Stadt geboten ist. Seit Sep tember ist nun
auch wieder Leben im legendären Café Brønnum im Erdgeschoss eingekehrt. Die
Betreiber unterhalten in der Stadt bereits zwei international renommierte Cocktail-Bars
– Ruby und Lidkoeb – deren Erfolg für sich spricht. Vielleicht kommen die Künstler und
Schauspieler wieder und mischen sich auf ein Getränk unter die, garantiert zu den
Gästen zählenden Unternehmer der darüberliegenden Büros.
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