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BÜRO UND VERWALTUNG  •  OFFICE BUILDINGS



































               ARCHITEKTURBÜRO

               IN MAILAND


               Entwurf • Design CLS Architetti, IT-Mailand



               Mailands vielleicht spektakulärstes Architekturbüro liegt in einer
               al ten Kirche im Stadtzentrum. Um das barocke Kir chenschiff zu
               schonen, stell ten CLS Architetti ein dreigeschossiges, schwarz la -
               ckier tes Stahlge rüst in den Raum, auf dem die 60 Mit  arbeiter des
               Büros Platz finden. Der Clou: Einen benachbarten, fast bauglei-
               chen Kir chen raum nutzen die  Architekten als Foyer und für
               Veranstal tun gen. Ent deckt haben wir das Büro zufällig während
               der letzten Möbel messe.

               The maybe most spectacular architectural office in Milan resides
               inside an old church located in the city centre. Aiming to protect
               the baroque nave, CLS Architetti positioned a three-storey, black
               painted steel structure inside the interior, which provides work-
               spaces for the 60 employees of the firm. The highlight: the archi-
               tects use a neighbouring, structurally almost identical church inte-
               rior as foyer and for events. We came across the office during the
               last furniture fair.



               von • by Uwe Bresan
               W     ährend des Mailänder Salone del Mobile sind es nicht nur die langen Tage in den
                     Mes sehal len von Rho, die viel Kraft kosten, sondern es sind vor allem die Nächte.
               Denn wenn die Möbelmesse am Abend ihre Tore schließt, be ginnt oft erst der eigentliche
               Ma ra  thon. Unzählige Veranstaltungen in der ganzen Stadt buhlen dann um die Auf merk -
               samkeit des Publi kums: Showroomparty hier, Ausstellungser öff nung da, De sig ner talk
               dort. Geübte Mes se  profis und Design aficionados schaffen vor Mitter nacht vier bis fünf Sta -
               tio nen, bevor es zur traditio nellen Afterhour in die legendäre Bar Basso geht. Nicht alles,
               was man an so einem Abend erlebt, bleibt hängen. Viele Ver an staltungen gleichen sich:
               warme Getränke, kalte Häpp chen und laue Ge sprä che. In diesem Jahr beeindruckte uns
               aber ein Event nachhaltig: die Vernissage des deutschen „Licht paps tes“ Ingo Maurer in
               der Kirche San Paolo Con ver so am Corso Italia, keine zehn Minuten Fußweg vom Dom
               entfernt. In Erinnerung geblieben ist der Abend aber nicht nur wegen der poeti schen Licht -
               instal lationen, die Mau rer über den ba rocken Kirchen raum ver teilt hat te, sondern vor al -
               lem durch das zufällige Zusammentreffen mit der Ar chitektin Anna maria Scevola, die uns
               von der Maurer-Party durch eine kleine Tür am Altar in ihre Büroräume führte.       s



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