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BEGA – Zahlen und Fakten
1945 Gründung durch Heinrich Gantenbrink mit Bruder Bruno in Menden 1950 erstmals Ausstellung auf einer ausländischen Mitarbeiter: über 1300
Messe 1960er-Jahre Prinzip Formreduktion, Übernahme Glashütte Limburg 1970er-Jahre Heiner und Bruno Gantenbrink Standorte: 6 in Deutschland, Belgien, Frankreich, USA
übernehmen als 2. Generation 2000er-Jahre Heinrich (links) und Maximilian Gantenbrink (rechts) übernehmen als 3. Generation Hauptsitz: Menden, Sauerland
Die neue Innenraum-Pendelleuchte 51493 ist inspiriert von natürlichen Wellenformen. Für innen und außen: Wandeinbauleuchte 24210 Vielfach ausgezeichnet: Aufsatzleuchte 77208 für außen
von • by Judith Lorenz, Brandrevier
W as auf den ersten Blick wie ein Widerspruch erscheint, ist bei BEGA Realität: Das Glas mit Metallteilen aus Aluminiumdruckguss so zu verbinden, dass eine Leuchten-
gruppe ganz neuartiger Bauformen und Konstruktion entsteht. Diese richtungweisende
Unternehmen produziert in industriellem Maßstab, denkt aber wie eine Manu-
faktur. Der Goldschmied und Stahlgraveur Heinrich Gantenbrink hat BEGA 1945 als Erfindung und das vielfach ausgezeichnete Design machen diese Leuchten zu Klassi-
gestaltender und innovativ denkender Kopf gegründet. Sein Bruder Bruno verantwor- kern, die an und in vielen Bauwerken der Weltarchitektur zu finden sind. Staatspreise
tete die Finanzen und kaufmännischen Belange. 1950 stellte BEGA erstmals auf einer für Design, Innovation und Design-Management unterstreichen in den 1980er-Jahren
ausländischen Messe aus, ein Meilenstein, der das Wachstum international vorantrieb: die Gesamtleistung für ausgezeichnete formale Qualität und viele Leuchten. BEGA US
Heute produziert BEGA in den eigenen Werken für die ganze Welt, mit konsequenter mit Standort Santa Barbara wird 1985 gegründet, seit Anfang der 2020er-Jahre besteht
und auf höchste Qualität ausgelegter Fertigungstiefe sowie Stückzahlen im industriel- in Broomfield/Colorado ein zweiter Standort. Zu dieser Zeit übernimmt BEGA auch
len Maßstab. Für BEGA bedeutet Manufaktur: Verantwortung von Anfang bis Ende für die Mehrheit am französischen Partnerunternehmen Aubrilam. Heute produziert das
jede einzelne Leuchtenkomponente, Gestaltungswille in jedem Detail, Präzision in der Unternehmen an sechs Standorten in Deutschland, Belgien, Frankreich und den USA
Umsetzung und ein tiefes Verständnis für das Produkt. Drei Generationen der Familie – was vertrieben wird, das wurde ausschließlich von BEGA entworfen, konstruiert und
Gantenbrink haben das Unternehmen geprägt: Heinrich und Bruno Gantenbrink (1. vor allem produziert. Die Chancen der LED-Technologie nutzte BEGA von Beginn an
Generation), seit den 1970er-Jahren Heiner und Bruno Gantenbrink (2. Generation), seit konsequent mit einer eigenen Fertigung: Für jede Leuchte werden eigens LED-Module
den 2000er-Jahren bis heute Heinrich und Maximilian Gantenbrink (3. Generation). als Lichtquellen gefertigt. Sollte es tatsächlich notwendig sein, können garantiert auch
Diese Kontinuität verleiht dem Unternehmen Stabilität und eine Wertebasis, auf der 20 Jahre nach dem Leuchtenkauf noch Module nachbestellt werden.
langfristig gedacht und gestaltet wird.
Innenleuchten als Ausdruck der Haltung
In 80 Jahren von der Manufaktur zur Marke
BEGA Leuchten für den Innenraum sollen sowohl beeindruckende Dekoration mit mit-
Seit der Gründung verfolgt BEGA einen eigenen Weg – geprägt von handwerklicher unter skulpturalem Charakter sein, aber auch Lichtwerkzeuge mit außergewöhnlichen
Präzision, technischer Verantwortung und gestalterischer Konsequenz. Was mit einer lichttechnischen Eigenschaften. Eine Leuchte und zwei Dienstleistungen von herausragen-
schmiedeeisernen Leuchtenkrone für drei Leuchten begann, wurde innerhalb weniger der Qualität, lautet das Angebot. Die Produkte entstehen in enger Abstimmung zwischen
Monate zu einem Betrieb mit fünf Mitarbeitenden. Ab den 1960er-Jahren etablierte DesignerInnen, EntwicklerInnen und MaterialexpertInnen. Verschiedene Oberflächen
sich das Prinzip der Formreduktion: Das Produkt auf das Wesentliche zu konzentrieren ermöglichen eine Auswahl, die sich ideal auf das jeweilige Interieur abstimmen lässt.
wurde zum Gestaltungsziel. ArchitektInnen von Weltrang begannen, Leuchten von BEGA Egal ob Glas, Metall oder Komponenten aus hochmoderner additiver Fertigung: Wenn
in ihre Konzepte zu integrieren – ein Meilenstein für die Marke. Anfang der 1960er-Jahre die Leuchte in der Planung bereits Gestalt angenommen hat, fängt in der Fertigung die
kann die Glashütte Limburg an der Lahn übernommen werden. Dort werden heute zusätzlich aufwertende Bearbeitung der Komponenten erst an. Die eingesetzten Materi-
noch Glas sowie die Innenleuchten des Unternehmens gefertigt. Anfang der 1970er-Jah- alien sind die Grundlage – die Erkenntnisse täglicher Forschung und die Handwerkskunst
re gelingt der Erwerb einer Glashütte im belgischen Boom, seitdem gibt es dort eben- der Fachkräfte fließen in die Veredelung ein. Eine aufwendige Oberflächenbearbeitung
falls eine Fertigungsstätte. Eine Kollektion von Leuchten mit eigenständiger, eher tra- bringt die Eigenschaften jedes Materials dann voll zur Geltung. Die unverwechselbaren
ditioneller Stilrichtung trägt den Namen Boom. Gleichzeitig baut BEGA die erste Pol- und ausdrucksstarken Leuchten der Serie Studio Line sind nur ein Beispiel, aber sie
lerleuchte mit Spiegeloptik, die ersten überrollbaren Bodeneinbauleuchten sowie die dokumentieren den Ansatz des besonderen Services: Individuelle Wahlmöglichkeiten für
ersten Deckenleuchten mit hoher Schutzart und Ballwurfsicherheit für Schwimmhallen Planungsaufgaben im privaten Wohnraum, Shop oder Hotel und überall dort, wo reprä-
und Sportstätten. Ende der 1970er-Jahre findet das Unternehmen neue Möglichkeiten, sentative, stilvolle Leuchten mit effizienter LED-Technik gewünscht werden. Das Produkt
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