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EDITORIAL












                                                    Liebe Leserinnen, liebe Leser,

                                                    goldene Zeiten für den Handel sehen anders aus: Das Kaufverhalten vieler Menschen ist
                                                    von Sparsamkeit und Unsicherheit geprägt. Steigende Lebenshaltungskosten, geopolitische
                                                    Krisen und anhaltende Preissteigerungen setzen dem Konsum ebenso zu wie ein bewusste-
                                                    res Konsumverhalten, das von Reflexion über das Notwendige und Sinnvolle beeinflusst ist.
                                                    Dennoch ist der stationäre Handel wichtig für unsere Städte, für Gemeinschaftserlebnisse,
                                                    Begegnungen und Kultur und wird somit auch in Zukunft eine bedeutende Rolle spielen.
                                                    Gut funktionierende Retail-Konzepte, die lokale Aspekte, innenarchitektonische Qualität und
                                                    technologische Innovation vereinen, ohne das Markenerlebnis aus dem Blick zu verlieren,
                                                    sind Grundvoraussetzungen für das Gelingen. Wenn die Gestaltung der Ladenfläche ein ein-
                                                    drucksvolles Einkaufserlebnis bietet, hohe Aufenthaltsqualität und emotionale Identifikation
                                                    mit der Zielgruppe verspricht, dann waren Profis am Werk. Für das Heftthema „Verkauf und
                                                    Präsentation“ haben wir weltweit nach genau solchen Projekten gesucht und sind deutsch-
                                                    landweit, aber auch in Spanien, Serbien, Italien (Bild links, ab S. 78), Finnland, den Nie-
                                                    derlanden, der Schweiz, Frankreich, den USA und China fündig geworden. Dass es dabei
                                                    nicht um oberflächliche Effekthascherei, sondern um nachhaltige Erlebnisarchitektur geht,
                                                    versteht sich von selbst – weiterbauen und wiederverwenden scheint für PlanerInnen schon
           Foto: Ralf Biehl                         zur Selbstverständlichkeit geworden zu sein. Dies ist auch im Messebau vonnöten – erläutert
                                                    Prof. Thomas Hundt von jangled nerves (ab S. 118). Er hat ein modulares Standsystem entwi-

                                                    Veranstaltungsort seine Bestimmung findet. Auch eine Redaktion ist kein statisches System,
           Mit besten Grüßen                        ckelt, das den jeweiligen Ereignissen angepasst wird und schlussendlich als Showroom und
           Petra Stephan, Dipl.-Ing.                sondern immer wieder Veränderungen unterworfen. Wehmütig, aber sehr dankbar für die
           Chefredakteurin • Chief Editor           letzten Jahre fruchtbarer, engagierter Zusammenarbeit haben wir uns von den AIT-KollegIn-
           Architektin • Architect                  nen Kira Kawohl und Stephan Faulhaber verabschiedet. Beiden wünschen wir in ihren neuen
                                                    beruflichen Betätigungsfeldern gutes Gelingen und viel Erfolg. Wir freuen uns, mit der erfah-
                                                    renen Kollegin Ulrike Kunkel (Bild unten) als stellvertretende Chefredakteurin eine perfekte
                                                    Verstärkung unseres Redaktionsteams gefunden zu haben, und sehen der Zusammenarbeit
                                                    mit Vorfreude entgegen. Und wenn Sie sich jetzt fragen, warum die abgebildeten ArchitektIn-
                                                    nen (zumeist) Schwarz tragen – darüber klärt Design Manager Marcel Rijkse (ab. S. 110) auf.



           Dear Readers,


           Golden times for retail look quite different: many people’s buying behaviour is marked by caution and uncertainty.
           Rising living costs, geopolitical crises and ongoing price increases are weighing on consumption, as is a more conscious
           approach to shopping, shaped by reflection on what is necessary and meaningful. Yet brick-and-mortar retail remains
           vital for our cities, as well as for shared experiences, encounters and culture, and will continue to play an important
           role in the future. Well-functioning retail concepts that combine local culture, high-quality interior design and technolo-
           gical innovation – without losing sight of the brand experience – are essential for success. When the design of the retail
           space offers an impressive shopping experience, promises a high quality of stay and strongly resonates with its target
           audience, it’s clear that professionals were at work. For this issue’s topic of “Sales and Presentation”, we searched
           worldwide for precisely such projects and found them across Germany, as well as in Spain, Serbia, Italy (image above,
           p. 78), Finland, the Netherlands, Switzerland, France, the USA and China. It goes without saying that these designs
           are not about superficial gimmicks, but about sustainable experience architecture – for planners, building on existing
           structures and reusing materials seems to have become second nature. This approach is equally relevant in trade
           fair construction, as Prof. Thomas Hundt of jangled nerves explains (from p. 118). He has developed a modular stand
           system that adapts to each event and ultimately finds its purpose as both showroom and event space. Editorial teams
           are also not static systems but are continually evolving. With a mix of nostalgia and gratitude for years of productive
           and dedicated collaboration, we said farewell to AIT colleagues Kira Kawohl and Stephan Faulhaber. We wish them
           every success in their new professional endeavours. At the same time, we are delighted to have found the ideal rein-
           forcement for our editorial team in the experienced Ulrike Kunkel (image right), who joins us as Deputy Editor-in-Chief,   Foto: Petra Stephan
           and we look forward to working with her. In case you are wondering why the architects pictured are (mostly) dressed
           in black,  design manager Marcel Rijkse explains the reasons (from p. 110).       Wechsel im AIT-Team: Stephan Faulhaber geht – Ulrike Kunkel kommt!

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