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EDITORIAL












                                                    Liebe Leserinnen, liebe Leser,

                                                    von wegen Sommerloch! Wenn JournalistenkollegInnen die ereignisarme Zeit im Sommer
                                                    beklagen, quittieren wir dies nur mit einem müden Lächeln. Das Veranstaltungskarussell
                                                    um innen-/architekturrelevante Themen dreht sich weiter und gefühlt schneller als zuvor.
                                                    Verständlich, denn die Zeit des vorsichtigen Abwartens ist vorbei – schnelles Umdenken und
                                                    Handeln ist allerorten angesagt. Kaum waren wir von der Euroluce aus Mailand (ab S. 30)
                                                    zurück, hieß es schon Koffer packen für die 18. Architekturbiennale in Venedig (Bild links,
                                                    ab S. 10). In Köln fand die Spring Edition der imm cologne (ab S. 62) statt, zum BDA-Tag ging
                                                    es nach Chemnitz (S. 23) und mit zwölf nominierten Innenarchitektur-SpezialistInnen zum
                                                    15. INsider Award ins dänische Aarhus. Wer von den Kolleginnen und Kollegen dort auf die
                                                    ersten drei Plätze gewählt wurde, erfahren Sie auf Seite 13. In Kopenhagen trafen sich über
                                                    6000 TeilnehmerInnen zum UIA World Congress (S. 17, S. 28), der weltweit größten Veran-
                                                    staltung für nachhaltige Architektur, und in Berlin diskutierten ArchitektInnen und Innenar-
                                                    chitektInnen über zirkuläres Bauen (S. 28). Gut, dass wir im Sommer immer eine umfangrei-
                                                    chere Doppelausgabe produzieren! Selbstredend haben wir uns auch um den Fokus dieser
                                                    AIT-Ausgabe gekümmert: das Thema Wohnen! Bei der Projektauswahl (ab S. 76) richtete
           Foto: Ralf Biehl                         sich unser Augenmerk auf Umbauten im Bestand, Wohnraumerweiterungen, intelligente
                                                    Grundrisslösungen, bewusste Materialwahl und den zirkulären Einsatz von Baustoffen. Was
                                                    könnte nachhaltiger sein, als gute Architektur zu erhalten und sensibel in die Gegenwart zu
                                                    überführen? Bestes Beispiel: die behutsame Sanierung des Wohnhauses von Egon Eiermann
           Mit besten Grüßen                        in Baden-Baden (ab S. 124). Bauen mit Stroh klingt vernünftig, ist es aber auch umsetzbar?
           Petra Stephan, Dipl.-Ing.                Dass es funktionieren kann, beweist das Strohballenhaus in Pfaffenhofen (Bild unten, ab
           Chefredakteurin • Chief Editor           S. 128). Steht Ihr Sommerurlaub noch bevor? Wenn Sie nicht in die Ferne schweifen wollen,
           Architektin • Architect                  empfehlen wir ein „Wochenende in Nürnberg“ (ab S. 38), den Besuch eines Weingutes (ab
                                                    S. 44) oder – auf dem Weg in den Süden – einen Abstecher nach Venedig zu besagter Archi-
                                                    tekturbiennale. Noch bis zum 26. November besteht die Gelegenheit für eine Tour durch
                                                    Giardini und Arsenale. Wir schüren in den folgenden Ausgaben der AIT die Lust darauf und
                                                    zeigen Lieblingspavillons unserer Freien Mitarbeiterinnen. Ein Wohnen ganz besonderer Art
                                                    beschreibt Benjamin Reding in seinem Essay (S. 56): Über den Wolken – beinahe grenzenlos!




           Dear Readers,

           So much for a silly season! When journalist colleagues lament the quiet summer period, we respond with a weary
           smile. The event carousel continues to revolve around interior design and architecture-related topics, and it feels
           like it’s spinning faster than ever. Understandably so, as rapid rethinking and action are needed everywhere.
           Barely back from Euroluce in Milan (from p. 30), it was already time to pack our bags for the 18th Architecture
           Biennale in Venice (image above, from p. 10). The spring edition of imm cologne took place in Cologne (from p. 62),
           and we headed to Chemnitz for the BDA Day (p. 23) and to Aarhus, Denmark, for the 15th INsider Award. Find out
           who made it to the top three interior designers as voted by their peers (p. 13). Over 6,000 participants gathered
           in Copenhagen for the UIA World Congress (pp. 17 and 28), the largest global event for sustainable architecture,
           while architects and interior designers in Berlin discussed circular construction (p. 28). How fortunate that we
           always produce a more extensive double issue in the summer! Of course, we also took care of the key topic of
           this AIT edition: living! When selecting the projects (from p. 76), we focused on renovations of existing buildings,
           flat extensions, intelligent floor plan solutions, conscious material choices and the circular use of construction
           materials. What is more sustainable than preserving good architecture and sensitively transitioning it to the
           present? A prime example: the careful restoration of Egon Eiermann’s residence in Baden-Baden (from p. 124).
           Building with straw sounds sensible, but is it also feasible? The straw bale house in Pfaffenhofen (image on the
           right, from p. 128) proves that it can work. Is your summer holiday still to come? We recommend a “Weekend in
           Nuremberg” (from p. 38), a visit to a winery (from p. 44), or a trip to Venice for the aforementioned Architecture
           Biennale, open until November 26. In the upcoming issues of AIT, we will fuel the interest in this event by featuring     Foto: Lorena Stephan
           favourite pavilions of our freelance editors. Benjamin Reding describes a very special type of living in his essay
           (p. 56): Above the clouds – almost limitless!                                     AIT-Team: Redaktionsausflug zum Strohballenhaus in Pfaffenhofen (S. 128)

           004  •  AIT 7/8.2023
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