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Wir fördern den Nachwuchs: Der vom bdia initiierte Preis bdia aus-
                                                 gezeichnet! stellt herausragende Abschlussarbeiten aus den Fach-
                                                 bereichen Innenarchitektur vor, hier der Hochschulen Detmold und
                                                 Kaiserslautern. Auf www.bdia.de sind alle Arbeiten mit Auszeich-
                                                 nung sowie Anerkennung veröffentlicht.


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               1/ Silvia Wilhelm, HS Kaiserslautern  2/ Julia Seeber, HS Kaiserslautern   3/ Tabea Dähn, HS Detmold
               Übergänge (Master, WS 20/21)      Hotel: VER_RÜCKT GE_MISCHT        Pop-up-Garagen –eine Vision für tote
                                                 UN_ERWARTET (Bachelor, WS 20/21)  Räume (Bachelor, WS 20/21)
               Wie kann zeitgemäßes Bestatten aus-
               sehen? Um gleichzeitig eine Antwort  Kontraste. Durch welche Sinne kann  Viele Garagen dienen heute als Rumpel-
               auf den Verfall von profanierten Kir-  man Kontraste erlebbar machen?  kammer. Die Umnutzung einer innenlie-
               chengebäuden zu geben, beschäftigt  „Spürbar“ bezieht sich auf den Raum-  genden Garage ist nur mit einer
               sich die Arbeit mit der Umnutzung einer  kontrast: kitschig/modern, arm/reich  Baugenehmigung möglich. Mit dieser
               ehemaligen Kirche in Trier. Im Kontrast  Rückzug/Begegnung. „Sehbar“ be-  Idee kann den „toten“ Räumen neues
               zum üblicherweise sehr dunklen Bild  zieht sich auf die Farbkontraste: Die  Leben eingehaucht werden. In Reihen-
               von Trauer erstreckt sich ein einneh-  neutrale Farbe Schwarz bildet in den  haussiedlungen kann es schnell zu un-
               mendes, helles Volumen im Kirchen-  öffentlichen Bereichen die Hülle, in  ausgesprochenen Konflikten kommen.
               raum, umgeben von asymmetrisch    den Privatbereichen bezieht sie sich  Menschen brauchen Orte, die unkompli-
               eingesetzten Rampen. Dieser Haupt-  auf die Möbel. Dagegen nehmen die  zierte Begegnungen und soziale Nähe
               raum bietet, aufgeteilt in zwei Ebenen,  Möbel in öffentlichen Bereichen alle  ermöglichen. Der typische Charakter
               sowohl Platz für das Krematorium als  Farben auf: Rosa im Flitterzimmer,  eines Garagentores wird mit den Lamel-
               auch für die Trauerfeier. Die Rampen  Orange spiegelt die Geselligkeit wider  len des Pavillons aufgegriffen. Wie ein
               stehen symbolisch für den Trauerpro-  und Grün weist die Harmonie zwi-  Garagentor lässt sich der Pavillon ein-
               zess, indem sie ihre Steigungs- und Nei-  schen Begegnung und Rückzug auf.  und ausfalten. Die temporäre Nutzung
               gungswinkel an die verschiedenen  „Fühlbar“ beschreibt den Materialkon-  der Orte macht den Einsatz und die Re-
               Phasen der Trauerbewältigung anpas-  trast. Der Kreis findet sich überall wie-  duzierung auf möglichst einfache Ge-
               sen, die fortan durchschritten werden.  der, bei dem sich Personen  staltungselemente sinnvoll.
                                                 zusammenfinden.


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