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EDITORIAL
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
haben Sie auch schon festgestellt, dass die Affinität zwischen unserer Berufsgruppe und
der Gastronomie eine ausgeprägte ist? Mein erstes Innenarchitekturprojekt, noch vor dem
Studium, war der Umbau einer Gaststätte in eine Jugendkneipe, und zwei Jahre lang stand
ich dann mit großer Freude selbst hinter der Theke. Sehr gern moderierte ich deshalb auch
kürzlich eine Veranstaltung zum Thema Gastronomie und sprach mit Ester Bruzkus, Almut
Grüntuch-Ernst und Markus Kaplan vom Wiener Büro BWM über ihre aktuellen Projekte
in diesem Segment. Mit viel Herzblut und Engagement hatten sie Restaurants und Hotels
entwickelt und treten teilweise sogar als Investor und Betreiber auf, um die erdachten Kon-
zepte optimal umsetzen zu können. Die aktuellen Hotelprojekte von BWM, das Grand Hotel
Straubinger und das Badeschloss in Bad Gastein, zeigen wir ab Seite 94. Die Sanierung
und Erweiterung des Hotelensembles ist nicht nur für die prächtigen Altbauten, sondern für
ganz Bad Gastein ein Glücksfall. Zumeist ist es nämlich gerade die gastronomische Nutzung,
Foto: Uwe Bresan – Marrazi-Showroom in Mailand lingen einen Gewölbekeller aus dem 14. Jahrhundert restaurierte und in das Bar-Restaurant
aufgrund derer Bestandsbauten eine städtebauliche Relevanz bekommen. Das dachte sich
auch Architekt und Gastronom Axel Schenke, als er mit Innenarchitektin Nadja Thalau in Ess-
Embargo (ab S. 86) verwandelte. Ein echter Spezialist auf dem Gebiet der gastronomischen
Um- und Zwischennutzung ist der Stuttgarter und Wahl-Berliner Janusch Munkwitz. In der
Serie „Perspektivwechsel“ (ab S. 34) steht er unserer AIT-Kollegin Annette Weckesser Rede
immer fasziniert. Menschen besuchen ein Lokal und fühlen sich dort wohl oder eben nicht.
Und manchmal wissen sie gar nicht so genau, warum. Es sind die kleinen Faktoren, auf die
Mit besten Grüßen und Antwort und resümiert: „Gastronomie in Kombination mit Architektur hat mich schon
Petra Stephan, Dipl.-Ing. es ankommt. Ein guter Raum mit einem harmonischen Zusammenspiel aus Materialen, Licht
Chefredakteurin • Chief Editor und Musik hat für mich oft genauso viel Anziehung wie ein spektakuläres Gebäude.“ Wie
Architektin • Architect wahr! Darüber hinaus wollen wir Sie mit einer Auswahl an bemerkenswerten Cafés, Restau-
rants, Hotels und Bars (ab S. 68) aus der ganzen Welt inspirieren und Sie mit zahlreichen
Produktvorschlägen und Outdoor-Tipps (ab S. 56) bei der Planung Ihrer Gastronomieprojekte
unterstützen. Aber vielleicht schauen Sie sich das ein oder andere Projekt sogar vor Ort an?
Wir wünschen laue Sommerabende und unbeschwerte Urlaubstage!
Dear Readers,
have you also noticed the strong affinity between our profession and the catering industry? My first interior design
project, even before studying, was the conversion of a restaurant into a youth pub, and for two years, I myself
happily stood behind the bar. Therefore, I recently enjoyed hosting an event on the topic of gastronomy and spoke
with Ester Bruzkus, Almut Grüntuch-Ernst and Markus Kaplan from the Viennese office BWM about their current
projects in this segment. With great passion and commitment, they have developed restaurants and hotels, and
in some cases, even acted as investors and operators to optimally implement the envisioned concepts. We feature
BWM’s current hotel projects, Grand Hotel Straubinger and Badeschloss in Bad Gastein, starting from page 94. The
refurbishment and extension of the hotel ensemble is not only a stroke of luck for the magnificent old buildings but
for all of Bad Gastein. Often, it is precisely existing buildings that gain urban relevance due to their gastronomic
use. Architect and restaurateur Axel Schenke also thought this way when he, together with interior designer Nadja
Thalau, restored a 14th-century vaulted cellar in Esslingen and transformed it into the bar-restaurant Embargo
(from p. 86). A true specialist in the field of gastronomic conversion and temporary use is Janusch Munkwitz. In
our series “Change of Perspective” (from p. 34), he answers questions from our AIT colleague Annette Weckesser
and concludes: “Gastronomy combined with architecture has always fascinated me. People visit a restaurant,
where they feel comfortable or not. Sometimes they don’t even know exactly why. It’s the little factors that matter.
A good space with a harmonious interplay of materials, light and music often has just as much allure for me as
a spectacular building.” So true! We also want to inspire you with a selection of remarkable cafés, restaurants,
hotels and bars (from p. 68) from around the world and support you in planning your catering projects with Foto: Ralf Biehl
numerous product suggestions and outdoor tips (from p. 56). Maybe you will even visit one or the other project?
We wish you warm summer evenings and light-hearted holidays! Nachhaltig: mit Gastgeberin Carmen Can in der Fuchsegg Eco Lodge (S. 110)
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