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Liebe Leserinnen und Leser, Die gemeinsame Umfrage zur Coronakrise von
Bundesarchitektenkammer und Bundesinge-
auch auf kleinem Raum können Menschen gut nieurkammer zeigt, dass sich Architektur- und
wohnen, es muss nur gut geplant werden hin- Innenarchitekturbüros auf wirtschaftlich
sichtlich Aufteilung der Räume, Zonierung und schwie rige Zeiten einstellen. Auch unsere bdia-
flexibler Nutzungsmöglichkeiten. Der Innen- Umfrage von Ende April bestätigt diese Ergeb-
raum ist so flexibel gestaltbar wie seine Be- nisse. Der Berufsstand wird vor allem von
wohner*innen individuelle Vorstellungen ha - nachgelagerten Effekten betroffen sein, und
ben. Das wissen wir Innenarchitekt*innen so viele Innenarchitekt*innen spüren bereits jetzt
gut wie kaum eine andere Fachrichtung der finanzielle Engpässe. Es kommt dabei auch auf
planenden Berufe. Die Coronakrise offenbare, die Branche an. Aufträge aus der Gastronomie
was in der Architektur schiefgelaufen sei, oder Hotellerie sind erwartungsgemäß stark
schrieb Falk Jaeger im Berliner Tagesspiegel zurückgegangen. Aber mit den Lockerungen
Anfang Mai und stellte die Frage, was gesche- der Kontaktbeschränkungen fährt die Wirt-
hen werde, wenn große Teile der Bevölkerung schaft derzeit wieder hoch, es wird weiterge-
in ihren Wohnungen wochenlang in Quaran- hen! Bleiben Sie optimistisch, wir bleiben an
täne „gefangen“ sind? Eignen sich unsere Ihrer Seite und setzen uns für den Beruf der In-
Wohnverhältnisse überhaupt dafür? Die aktu- nenarchitekt*innen weiter ein.
elle Situation mit der Prämisse #stayhome
habe die Defizite der Drei-Zimmer-Normwoh- Ihre Pia A. Döll
nungen schonungslos aufgedeckt. Präsidentin bdia
Make room
for distance
Seit Wochen sind die Menschen auf ihre Innenräume angewiesen.
Und manch einer merkt jetzt so richtig, was gute Innenarchitektur
alles leistet.
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