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Liebe Leserinnen und Leser, „83 % können für den Austausch mit ihren Kol-
legen einen Besprechungsraum nutzen, aber
den Status quo der Büroarbeit dokumentieren nur knapp jeder Zweite (46 %) findet in seinem
regelmäßig die Ergebnisse der Befragung der Unternehmen auch passende Orte für den infor-
IBA-Beschäftigten in Deutschland. Die jüngs- mellen Austausch. Jedem Zehnten (11 %) ste-
te Umfrage wurde im Mai 2023 durchgeführt hen gar keine der Kommunikation gewidmete
und zeigt: Der prognostizierte und vermeintlich Räumlichkeiten zur Verfügung.“ Klar ist, nicht
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durch die Pandemie beschleunigte Wandel der jedes Unternehmen kann sich Playgrounds wie
Arbeit nimmt nur zögerlich Form an. Wichtigster im Silicon Valley leisten. Das muss auch nicht
Arbeitsort ist noch immer das Büro. Die Kom- sein. Innenarchitekt*innen finden für alle Unter-
munikation mit Kolleg*innen wird vorranging als nehmensgrößen und -formen die passenden
Grund angegeben, ins Büro zu kommen. Was wir Lösungen. Vorausgehen sollte jedoch eine Ver-
jedoch noch immer in den meisten Büroetagen änderung im Mindset der Auftraggeber*innen.
vorfinden, ist nicht die auf die Nutzer*innen
ausgerichtete, flexible und Begegnungen anre- Ihr Carsten Wiewiorra
gende Innenarchitektur, die dazu nötig wäre: Präsident bdia
Kreativität braucht Raum – Open Workspace für Diffferent Berlin
(Entwurf/Design: Rahil Nasser und Studio Henri Fischer | Planung/Umsetzung: Rahil Nasser und Zwischenraum | Foto: Thomas Meyer Ostkreuz)
Motivator Innenraum
Ein oft übersehener Faktor für die Unzufriedenheit der deutschen Arbeitnehmer*innen
ist die Arbeitsumgebung: Standardisierte, uninspirierte Büros tragen wenig zur Motiva-
tion bei und bremsen kreative Ideen. Unternehmen sollten daher moderne, individuelle
Arbeitsräume schaffen, die sowohl funktional als auch inspirierend sind und Mitarbei-
tende an der Gestaltung ihrer Arbeitsumgebung aktiv teilhaben lassen. Ein Appell.
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