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Wir fördern den Nachwuchs: Der vom bdia bund deutscher innen-
                                                    architekten initiierte Preis bdia ausgezeichnet! stellt regelmäßig
                                                    herausragende Abschlussarbeiten aus den Fachbereichen Innen-
                                                    architektur vor. In diesem Heft: drei ausgezeichnete Arbeiten des
                                                    Wintersemesters 2017/18 von der Hochschule Mainz (1) und der
                                                    Hochschule Darmstadt (2 und 3). Mehr unter www.bdia.de.






























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                  1 / Ina Stankiewic         2 / Rebekka Higson        3 / Sarah Ungeheuer
                  breathe out                Raum für Abschied         Coworking & Coliving
                  (Bachelor)                 (Bachelor)                (Master)


                  Arbeitssucht ist eine psychi -  Die Räume eines Bestat-  Ein Kirchengebäude wird zum
                  sche Krankheit, bei der die  tungsunternehmens mit ei-  neuen Coworking und Coli-
                  Betroffenen nur noch für ihre  gener Tischlerei sollen zu -  ving Space umgewandelt.
                  Arbeit leben. Auf einem The-  kunftsorientiert umgestaltet  Das Konzept soll junge Unter-
                  rapieschiff soll eine bessere  werden. Kern des Konzeptes  nehmen, Start-ups und Stu-
                  Tageseinteilung durch Medi-  ist das Spiel zwischen Trans-  denten ansprechen, die einen
                  tation und Psychotherapie er-  parenz und Verschlossenheit.  günstigen Ort außerhalb der
                  lernt werden für seelische  Der Besucher wird von der  Ballungszentren suchen, an
                  Ausgewogenheit und dauer-  Straßenseite von einer perfo-  dem sie arbeiten können. Ar-
                  hafte Heilung. Durch das Ver-  rierten Ziegelwand zum Ein-  beiten und Wohnen sind sehr
                  größern der oberen Heck -  gang geleitet. Im Inneren des  einfach gehalten, Kommuni-
                  fläche des Schiffes entsteht  Gebäudes gelangt der Besu-  kation und Netzwerken ste-
                  ein weitläufiger Bereich für  cher vom Empfangsbereich in  hen im Vordergrund. Das
                  Aufenthalt und Meditation.  die Ausstellung der Pietäts-  ehemalige Kirchengebäude
                  Eine textile Überdachung, die  waren und von da aus in die  erweitert den Stadtraum,
                  sich organisch über das ge-  persönliche Besprechung  Café und Außenraum können
                  samte Schiff schwingt, sorgt  oder direkt in die Feierhalle.  von der Öffentlichkeit ge-
                  für Sonnenschutz. Perforierte  Halbtransparente Stoffbah-  nutzt werden. Im Inneren ver-
                  Bahnen lassen Licht- und   nen schirmen den direkten  teilen sich die Arbeitsebenen
                  Schattenspiele durch Sonne  Blick vom Eingang auf den  und Kommunikationsberei-
                  und Wellen entstehen. Ver-  Sarg ab und lassen trotzdem  che. Die Ebenen sind um die  3
                  schiebbare Wand-Decken-    Licht durch. Durch die abge-  Haupterschließung angeord-
                  Module schützen vor den    hängte Decke als Teil des Kör-  net und schieben sich an
                  starken Niederschlägen zur  pers fühlt sich der Besucher  manchen Stellen über die Kir-
                  Regenzeit und können je nach  geborgen.              chenmauern hinaus ins Freie.
                  Bedarf über den Aufenthalts-                         „Schlaf-Nester“ bieten den
                  bereich geschoben werden.                            Coworkern Rückzugsorte.




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