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Wir fördern den Nachwuchs: Der vom bdia initiierte Preis bdia
ausgezeichnet! stellt herausragende Abschlussarbeiten aus Fach-
bereichen der Innenarchitektur vor. Auf www.bdia.de sind alle
Arbeiten mit Auszeichnung sowie Anerkennung veröffentlicht.
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1/Alina Szypulski, HS Hannover, Markt1 (Bachelor, SS 22) 3/Shuji Takagi, HS Trier, Transparente Verbindung (Bachelor, SS 22)
Vor dem Hintergrund der sich wandelnden Gesellschaft sowie der Die bis Ende 1959 genutzte Schachtanlage Paul II in Deuben gilt als
Entwicklung der Innenstädte wurde in dieser Arbeit ein zeitgenössi- letzte ihrer Art und ist in einem mangelhaften Zustand. Eine Ausstel-
scher und zukunftsorientierter Blick auf Bibliotheken als Orte der lung in den Ruinen soll die Geschichte der Anlage wieder sichtbar ma-
Gemeinschaft und des Aufenthaltes geworfen. Grundlage bildet die chen und die Besucherinnen und Besucher sowie die Gebäude
Stadtbibliothek Osnabrück sowie das Gebäude, in dem sich diese miteinander verbinden. Zu diesem Zweck werden Glasbauten in die
befindet. Das Nutzungs- und Gestaltungskonzept stellt die Bedürf- vorhandene Substanz eingesetzt, um einen geschützten Innenraum
nisse der Nutzerinnen und Nutzer in den Mittelpunkt. So nimmt der zu schaffen. Dadurch entsteht ein ineinander verschwimmender
Name „Markt 1“ einerseits Bezug auf den Standort, andererseits Raum im Raum: Die Gebäude können von innen wie aus einem
gibt er bereits einen ersten Hinweis auf die innenräumliche Atmo- Schaukasten betrachtet werden und Teil der Ausstellung werden.
sphäre und Gestaltung und bildet den konzeptionellen Ausgangs- Durch die sich auflösende Grenze von Innen- und Außenraum werden
punkt der architektonischen Idee. die Gebäude zusätzlich als Ganzes besser wahrgenommen.
2/Ilona Berger, HS Darmstadt, re-programmed (Master, SS 22) 4/Theresa Scholz, HS Darmstadt, CO.LAB (Master, WS 21/22)
Um die historische Halle sichtbar zu lassen, sieht das Konzept ein Das Konzept für ein Bürogebäude der Stadtwerke Augsburg verbindet
Raum-im-Raum-Prinzip vor, das genügend Abstand wahrt, um den das Arbeiten mit neuen Nutzungen. Durch offene und nachhaltige
neuen Körper zu umlaufen und die ehemalige Zeppelinhalle in ihrer Raumstrukturen entsteht ein Ort des Zusammenseins. Im Zentrum
Dimension erfahren zu können. Die Form des Körpers ergibt sich in steht eine großzügige Treppenskulptur, die als vertikales Verbindungs-
reduzierter Form aus der Kombination eines Zeppelins und einer glied ein Raum für Kommunikation wird. Durch den vertikalen Versatz
Skate-Rampe. Zudem wird der Körper mit einer transluzenten der einzelnen Treppen ergeben sich unterschiedliche Blickbeziehungen
Membran umspannt, die an die Haut eines Zeppelins erinnert und zwischen den Geschossen und Podesten. Das Erdgeschoss beinhaltet
für eine angenehme Akustik sorgt. Aufgeteilt ist der Körper in zwei den öffentlichen Teil des Gebäudes - hier beginnt die Treppenskulptur
Hauptnutzungen: Den Sport-Teil und den Food-Teil. Hier ergeben mit einer Sitztreppe. Ein Café bildet die Pufferzone zwischen dem Erd-
sich spannende Blickbeziehungen zwischen den beiden Bereichen. geschoss und den darüberliegenden Bürogeschossen. Diese bieten
Die durch den Rückbau des momentan vorhandenen Parkhauses Raum für flexible Arbeitsformen. Darüber befinden sich Mikroapart-
freiwerdenden Materialien sollen „re-used“ für die neuen Konstruk- ments und eine Roof-Top-Bar.
tionen verwendet werden.
132 • AIT 1/2.2023