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BDIAusgezeichnet!
Wir fördern den Nachwuchs: Der vom Bund Deut- durch eine Fachjury direkt an der Hochschule anlässlich ausgewählt hat. Ganz im Zeichen neuer medialer
der regelmäßigen Semesterrundgänge. In diesem Heft Möglichkeiten wurden die Beiträge nur noch als
scher Innenarchitekten initiierte Preis BDIAusgezeich-
net! stellt regelmäßig herausragende Abschluss- finden Sie jeweils ausgezeichnete Abschlussarbei- Dateien eingereicht. Informationen zu den ausgezeich-
arbeiten aus dem Fachbereich Innenarchitektur vor. ten von Studierenden der Hochschule Coburg, die der neten Projekten sowie zu den BDIAnerkennungen! fin-
Die sorgfältige Auswahl aus Semesterarbeiten erfolgt BDIA Landesverband Bayern im Sommersemester 2016 den Sie unter www.bdia.de/Absolventen.
Hochschule Coburg: Die Bewertung von 18 Bachelor- und zwei Masterarbeiten erfolgte Anfang Oktober 2016. Die Jury bestand aus: Claudia Schütz, Vizepräsidentin BDIA,
Jürgen Bahls, Vorsitzender Vorstand LV Bayern, Christoph Lay und Tillmann Fischbach, beide Vorstandsmitglieder LV Bayern, sowie Rainer Hilf als Ehrenpräsident. Nicht teil-
nehmen konnten aus terminlichen Gründen die Vorjahressieger.
BDIAusgezeichnet! Bachelor für Pauline Heß „Magerscheune Pottenstein – Entwurf eines
Nutzungskonzepts mit Schwerpunkt Ausstellungsgestaltung“ (Betreuung: Prof. Barbara Fuchs)
Das alte Fachwerkhaus ist Teil eines städtischen Rahmenkonzeptes und spielt dabei als historisches
Gebäude eine besondere Rolle als Dokumentationsort des ehemaligen Außenlagers KZ Flossenbürg.
Die im Laufe der Jahre durch verschiedene An- und Einbauten entstandene Mischung aus Fachwerk
und industriellem Neubau verlangt nach einer sensiblen Gestaltung und Anordnung der neuen
Nutzungsbereiche wie Ausstellung, Touristeninfo, Jugendraum und Büro. Das räumliche Programm bil-
det, durch ein Orientierungssystem und eine einheitliche Formensprache verbunden, einen neuen
Ausgangspunkt für Interaktion, Integration, Lernen, Kultur, Erleben, Arbeiten und Gedenken. Das grund-
legende, übergeordnete Material für die Gestaltungselemente stellt in diesem Entwurf das vor Ort hei-
mische Kiefernholz dar. Ein Material, das im Innenausbau überwiegend als Massivholz verwendet wird
und mit seiner besonderen Maserung ein interessantes Gesamtbild ergibt. Durch Lasur kann die
Maserung je nach Bedarf zurückgenommen und Farbigkeit eingebracht werden – ein Spiel mit Haptik
und Optik ist möglich, welches vor allem als Stilmittel dienen kann, um die Balance zwischen den zwei
Ausstellungen zu finden. Wie vermittle ich Informationen, ohne den Bestand zu überdecken, in den
Schatten zu stellen oder mich diesem zu sehr unterzuordnen? Durch diese Überlegungen entstand eine
klare Form von Knickungen und Kanten entlang der vertikalen Achse, die sich durch die gesamten
Ausstellungsräume zieht und so eine eigene, neue Sprache als Vermittler zwischen dem Gebäude, den
Informationen und dem Besucher darstellt.
Jurybegründung: Die strukturierte Grundlagenermittlung und theoretische Vorbereitung mündet folge-
richtig in eine Raumplanung, die die komplexen Nutzungen für die Besucher gut erlebbar macht –
Ausstellen, Veranstalten, Zusammenkommen, Gedenken. Gleichermaßen bleibt genug Raum für Entde-
ckungen und Überraschungen. Durch die gewählten Materialien sowie die formalen Raumaus-
formungen wird der Bezug zum Standort besonders untermauert. Trotz der vorgefundenen verwinkelten
Räumlichkeiten ist es Pauline Heß gelungen, eine gute Orientierung für die Besucher zu schaffen.
BDIAusgezeichnet! Bachelor für Martin Settele „Ein Raum im Grünen – eine Behausung für den
Gartenbereich“ (Betreuung: Rolf Döll)
Das altbekannte Bild vom Garten wird sich ändern, denn immer mehr junge Leute entdecken das
Gärtnern für sich – im eigenen Garten, im Gemeinschaftsgarten oder im öffentlichen Raum. Mit
Schaufel, Rechen und Gießkanne beginnt alles. Ein sonniger Platz, Wasser zum Gießen und Geduld –
da ein Garten nicht an einem Tag entsteht. Je mehr Zeit man jedoch dort verbringt, desto mehr
Utensilien bringt man mit ans Beet. Schon ist der Bedarf nach einem Raum gegeben, der Schutz vor
Regen bieten und die Möglichkeit, Geräte und Gartenmöbel unterzubringen. Ich habe einen modu-
laren Arbeits- und Aufenthaltsraum für den Außenraum mit Schwerpunkt auf die Gartenarbeit ent-
worfen, der sich dem Regelwerk der kleingärtnerischen Nutzung unterwirft und weitere
Möglichkeiten zur eigenen Entfaltung bietet. Entstanden ist eine Behausung, die aus ihrer Grundform
heraus flexibel erweiterbar ist und sich den Bedürfnissen des Nutzers anpasst. Einen Ort, der nicht
nur Gerätschaften Platz bietet, sondern auch der Familie, Freunden und Nachbarn als Treffpunkt die-
nen kann. Das Grundkonstrukt ist in einem Raster aufgebaut. Dadurch lässt sich das Gebäude auch
nachträglich, nach Belieben, diagonal in beide Richtungen erweitern oder von Anfang an an die
Bedürfnisse des Nutzers anpassen. Was dabei entstanden ist, gleicht von der Nutzung einem Möbel,
das zugleich Unterschlupf bietet. Ein modularer und funktionaler Raum für den Außenraum.
Jurybegründung: Liebe zum Detail mit viel Know-how: Die konstruktiven Anforderungen sind sauber
eingelöst, aber auch gleichzeitig sehr kreativ erweitert. Das Haus wächst von der Hülle nach innen
und ermöglicht eine Vielzahl an Nutzungen, immer gekoppelt an die Konstruktion. Durch die modu-
lare Bauweise und die reduzierten Materialien erlaubt es auch ein nahtloses Erweitern nach außen.
Von der offenen Laube bis hin zum Mehrfamilienraum ist alles möglich. In der gängigen
Gartenhaussiedlung der Schrebergärten wird der Ein Raum im Grünen mit seiner dezenten
Modernität und den charmanten Details wohlwollend frisch auffallen!
148 • AIT 1/2.2017