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SERIEN LEHRJAHRE BEI ... • WORKING AT ...
vertikale Stadt aus drei Gebäudeteilen, welche durch öffentliche Grünflächen miteinan-
der verbunden werden und so eine neue Typologie für ein Hochhaus entstehen lassen.
Glücklicherweise konnte ich von Anfang an diesem Projekt mitwirken und somit die
Arbeitsweise und -struktur des Büros kennenlernen. Von der Konzeptfindung bis zur
Ausarbeitung konnte ich mitarbeiten. Ab und an durfte ich an Videokonferenzen mit dem
Partnerbüro in Melbourne teilnehmen, in denen neue Erkenntnisse und Gedanken aus-
getauscht wurden. Solche Erlebnisse bleiben sehr positiv in Erinnerung. Leider konnte
Hochhausskizze von Wolf D. Prix ... • Sketch for a high-rise building by Wolf D. Prix ... Coop Himmelb(l)au diesen Wettbewerb nicht für sich entscheiden. Des Weiteren habe
ich an einem Projekt in Graz mitgearbeitet, einem Gebäudeensemble mit einer Misch -
nutzung aus Shops, Büros und Gesundheitszentrum im Stadtteil Reininghaus. Und
außerdem durfte ich bei der Ausarbeitung einer Wohnanlage in der Joseph-Lister-Gasse
in Wien-Hietzing mitwirken, die ab Mai 2019 gebaut werden soll.
r Wien, die Stadt von Otto Wagner, Gottfried Semper und Adolf Loos, ist reich an
Architektur. Welche historischen und zeitgenössischen Gebäude beeindruckten Sie
persönlich am meisten?
Vor allem Otto Wagner ist in Wien allgegenwärtig. Seine U-Bahn-Stationen sind im Alltag
omnipräsent. Sein faszinierendster Bau ist in meinen Augen die Postsparkasse, die die
Anfänge der Moderne zeigt. Aber natürlich sind auch die Prunkbauten an der Ringstraße,
alle im historistischen Stil, sehr beeindruckend. Es ist schwer, in Wien ein einziges schö–
nes Gebäude herauszuheben, da man von guter Architektur geradezu überschwemmt
wird. Natürlich gibt es auch viele beeindruckende Gebäude zeitgenössischer Architekten,
zum Beispiel Zaha Hadids Universitäts bibliothek für die Wirtschafts univeristät Wien oder
Jean Nouvels Design Tower am Donaukanal.
r Welches architektonische Rahmenprogramm konnten Sie abgesehen von Ihrem
Praktikum in der österreichischen Hauptstadt genießen?
Im Architekturzentrum Wien (AzW), im Museumsquartier, gab es regelmäßig neue
Ausstellungen, die ich besuchte. Über das AzW kann man als Student günstig an Ex–
kursionen zu interessanten Gebäuden in ganz Österreich teilnehmen. Darüber hinaus
schaute ich bei Open House Wien vorbei. Hier kann man ein Wochenende lang einen
Blick hinter die Fassade vieler altehrwürdiger oder zeitgenössi scher Gebäude werfen.
Dazu zählen auch Wohnhäuser und Privatwohnungen.
r Wie lautet Ihr ultimativer Wien-Insider-Tipp?
Ich würde sagen, mein ultimativer Tipp ist der Donaukanal. Baden sollte man nicht
darin, aber darüber hinaus hat er viel zu bieten. Von den U-Bahn-Stationen Schotten ring
bis Schwedenplatz gibt es zahlreiche Bars direkt an der Promenade am Wasser. Hier
kann man sich am Wochenende oder abends nach der Arbeit mit Freunden treffen oder
einfach nur die Sonne genießen. Des Weiteren gibt es eine große Graffiti-Szene und viele
beeindruckende Motive an den Wänden und Brücken des Kanals. Hierfür werden auch
explizit Führungen mit einem Guide angeboten. Auch architektonisch gibt es dort einiges
zu entdecken. Zum Beispiel die Schleusenanlage von Otto Wagner oder die Müll–
... und Entwurf für die Beulah Propeller City in Melbourne • ... and design for the Beulah Propeller City in Melbourne verbrennungsanlage Spittelau von Friedensreich Hundertwasser.
BMW-Showroom am Fuße des Towers • BMW Showroom at the foot of the tower Josef-Linter-Gasse in Wien: Baustart 5/2019 • Josef-Linter-Gasse in Vienna: start of construction5/2019
056 • AIT 12.2018