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Team MIMO
Das interdisziplinäre Team besteht aus 18 ProfessorInnen, zirka 70 Studierenden und zwölf MitarbeiterInnen aller
sieben Fachbereiche der Hochschule Düsseldorf. Das Projekt fand im Rahmen des Solar Decathlon Europe 21/22
statt: 2019 Konzept und Ausführungsplanung 2022 Vorfertigung und Bauzeit
Die Gemeinschaftsküche ist durch Vorhänge abtrennbar. • The communal kitchen can be separated by curtains.
Raumhohe Fenster schaffen Bezüge zur Gemeinschaftsfläche. • Windows create references to the communal area. Verkehrsflächen mit Aufenthaltsqualität: die Galerie • Traffic areas with a quality of stay: the gallery
halten je ein Bad im Mittelteil und zwei unterschiedlich nutzbare Wohnräume. Zudem folgen der Leitlinie des leimfreien Bauens. Der Haupteingang führt BewohnerInnen und
durchstoßen die Module an einer Stirnseite die Gebäudehülle und ermöglichen damit BesucherInnen quer unter dem Obergeschoss-Wohnmodul durch den gemeinschaftli-
einen Außenzugang und eine hohe Tageslichtversorgung. Wie das Wohn-Schlaf-Möbel, chen Küchenbereich. Dieser ist durch doppelt gewebte Vorhänge räumlich und akustisch
das Badezimmermobiliar und das Treppenmodul samt Stauraum sind auch die beiden vom übrigen Raum trennbar. Hierüber und durch unterschiedliche Heizkreise kann der
gezeigten Küchen durch Studierende der Peter Behrens School of Arts der HSD entwi- Küchenbereich in den Wintermonaten als Wärmeinsel mit einem höheren Temperaturni-
ckelt und in der hochschuleigenen Werkstatt gebaut worden. Sowohl die Kitchenette mit veau einzeln genutzt werden. Die den Gemeinschaftsraum und die Module umgebende
Möbelcharakter im Wohnmodul, die sich auf das Wesentliche (Spüle, Minibar, Ofen und Klimahülle bildet über großflächige, öffenbare Dachfenster und Glaslamellen in der Fas-
zweiflammiger Herd) begrenzt, als auch die Gemeinschaftsküche, die alle Haushaltsgerä- sade einen thermischen Pufferraum. Während in den privaten Wohnräumen eine Wand-
te aufnimmt, basieren auf einer äußerst langlebigen Verbindung von Recyclingpapier und heizung und Lüftungsanlage für Komfort sorgen, weist der Gemeinschaftsbereich eine
Harz und bilden vollständig monolithische Kontraste zu den zahlreichen Naturbaustoffen. flexible Komfortspanne auf. Er wird natürlich belüftet, passiv gekühlt und kann ein Tem-
peraturniveau zwischen 15 und 35 Grad Celsius annehmen. Ein sensorbasiertes Manage-
Optimales und ressourcenschonendes Wohnklima mentsystem steuert die Öffnung der transparenten Fassadenelemente nach den jewei-
ligen Komfortanforderungen. In die Fenster eingebettete Photovoltaikzellen sorgen für
Die Wandaufbauten sind hinsichtlich Statik sowie Schall-, Brand- und Wärmeschutz opti- Stromertrag und Schattenwurf. Das Technikmodul grenzt an die genannte Gemeinschafts-
miert und werden mit Kork gedämmt. Neben Holz und Kork ist Lehm der wichtigste küche und beherbergt sämtliche Systeme für die Energieversorgung und das Management
Naturbaustoff im Projekt. Er dient als thermische Speichermasse, Schalldämpfer und des Gebäudes. Neben Wechselrichtern und Batteriespeicher für die Solarstromanlagen
trägt zur Feuchteregulierung bei. Die Badezimmer sind vollflächig mit Lehm verputzt und sowie elektrischer und thermischer Unterverteilung ist hier das innovative und an der
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